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Erhöhte Teuerungsraten verschärfen die restriktive Geldpolitik
03.05.23 11:45
DONNER & REUSCHEL AG
Hamburg (www.anleihencheck.de) - In der Eurozone liegen die Verbraucherpreise nach ersten Schätzungen bei 7,0 Prozent - und damit leicht höher im Vergleich zum Vormonat, so Carsten Mumm, Chefvolkswirt bei der Privatbank DONNER & REUSCHEL AG.
Die Kernrate - ohne die Komponenten Energie und Nahrungsmittel - sei zwar erstmals seit Juli letzten Jahres um 0,1 Prozentpunkte gesunken, sei aber mit 5,6 Prozent weiter deutlich zu hoch. Auch in Italien, Frankreich und Spanien hätten die Teuerungsraten angezogen. Die EZB dürfte sich in ihrem Kurs bestätigt fühlen, die Leitzinsen weiter anzuheben, um die gesamtwirtschaftliche Nachfrage und damit die aus ihrer Sicht derzeit zu hohen Lohnabschlüsse und Gewinnmargen der Unternehmen zu dämpfen. Unterstützt werde der restriktive Kurs der EZB allerdings durch die weiter verschärften Kreditvergabebedingungen der Geschäftsbanken, wie dem aktuellen Bank Lending Survey zu entnahmen gewesen sei.
Trotzdem werde Christine Lagarde wohl auch nach der absehbaren Leitzinserhöhung um 0,25 Prozentpunkte - eventuell sogar 0,50 - in dieser Woche keine Entwarnung geben. Vielmehr werde sie darauf verweisen:
- dass die Gefahren anhaltend hoher Inflationsraten überwiegen würden
- und man entsprechend weiter "auf Sicht fahren" müsse, also datenabhängig den weiteren geldpolitischen Kurs festlegen.
In den USA liege die Markterwartung bei einer Anhebung der Leitzinsen um 0,25 Prozentpunkte. Zwar habe der bei der Notenbank FED als Inflationsbarometer im Fokus stehende PCE-Preisindex auf 4,2 Prozent nachgegeben, allerdings liege die Kernrate mit 4,6 deutlich darüber und unterstreiche den weiter vorhandenen Teuerungsdruck. Daher sei die Veröffentlichung des Arbeitsmarktberichts für April am Freitag von besonderem Interesse, denn bisher sei von einer Abschwächung der hohen Beschäftigungszahlen und damit der Hoffnung auf nachlassende Lohnsteigerungen nichts zu spüren gewesen. Positive Impulse für die Aktienmärkte durch eine konkrete Ankündigung einer Leitzinserhöhungspause seien somit nicht zu erwarten. (03.05.2023/alc/a/a)
Die Kernrate - ohne die Komponenten Energie und Nahrungsmittel - sei zwar erstmals seit Juli letzten Jahres um 0,1 Prozentpunkte gesunken, sei aber mit 5,6 Prozent weiter deutlich zu hoch. Auch in Italien, Frankreich und Spanien hätten die Teuerungsraten angezogen. Die EZB dürfte sich in ihrem Kurs bestätigt fühlen, die Leitzinsen weiter anzuheben, um die gesamtwirtschaftliche Nachfrage und damit die aus ihrer Sicht derzeit zu hohen Lohnabschlüsse und Gewinnmargen der Unternehmen zu dämpfen. Unterstützt werde der restriktive Kurs der EZB allerdings durch die weiter verschärften Kreditvergabebedingungen der Geschäftsbanken, wie dem aktuellen Bank Lending Survey zu entnahmen gewesen sei.
- dass die Gefahren anhaltend hoher Inflationsraten überwiegen würden
- und man entsprechend weiter "auf Sicht fahren" müsse, also datenabhängig den weiteren geldpolitischen Kurs festlegen.
In den USA liege die Markterwartung bei einer Anhebung der Leitzinsen um 0,25 Prozentpunkte. Zwar habe der bei der Notenbank FED als Inflationsbarometer im Fokus stehende PCE-Preisindex auf 4,2 Prozent nachgegeben, allerdings liege die Kernrate mit 4,6 deutlich darüber und unterstreiche den weiter vorhandenen Teuerungsdruck. Daher sei die Veröffentlichung des Arbeitsmarktberichts für April am Freitag von besonderem Interesse, denn bisher sei von einer Abschwächung der hohen Beschäftigungszahlen und damit der Hoffnung auf nachlassende Lohnsteigerungen nichts zu spüren gewesen. Positive Impulse für die Aktienmärkte durch eine konkrete Ankündigung einer Leitzinserhöhungspause seien somit nicht zu erwarten. (03.05.2023/alc/a/a)