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Die EZB und der Covered Bond-Markt: Alte und neue Einflüsse
11.05.23 09:09
Nord LB
Hannover (www.anleihencheck.de) - Die EZB-Geldpolitik bleibt ein wesentlicher Taktgeber für das Covered Bond-Segment; dabei gilt es nach unserem Dafürhalten, zwischen neuen und alten Einflüssen zu differenzieren, so Dr. Frederik Kunze von der NORD/LB.
Während der Einfluss des APP oder auch von TLTRO III schwinde, drücke die Zinsentwicklung auf die Kreditvergabe auch im Teilmarkt der Finanzierungen von Wohnimmobilien. Auch wenn wir derzeit keineswegs das Gespenst einer Kreditklemme an die Wand malen wollen, kann das schwache (bis zuweilen negative) Wachstum der Kreditportfolien aufseiten der Covered Bond-Emittenten auf mittlere bis lange Sicht das Emissionspotenzial belasten, so die Analysten der NORD/LB. Dabei bleibe die gedeckte Refinanzierung für viele Institute im neuen Zinsumfeld eine wichtige Fundingquelle. Dies gelte auch vor dem Hintergrund einer Neubepreisung von Risiken - u.a. von Senior Unsecured-Emissionen - sowie Fragezeichen mit Blick auf die Entwicklung der Einlagen als Folge der Inflationsentwicklung, aber auch als Resultat des neuen Zins- und Renditeumfelds.
Während der "Bankenstress" als Folge der Zinsanstiege etwas in den Hintergrund gerückt sei, dürften die fundamentalseitigen Implikationen höherer Hypothekenzinsen für das Covered Bond-Segment nicht ausgeblendet werden. Während bei neuen Krediten sicherlich zunächst die Nachfrage bzw. generelle Erschwinglichkeit bei Vertragsabschluss im Vordergrund stehe, habe sich bei den bestehenden Forderungen bzw. laufenden Immobilienkreditverträgen der Fokus auf die potenziellen Belastungsfaktoren für diejenigen Haushalte gerichtet, die sich bereits heute oder perspektivisch mit einem durch gestiegene Zinsen erhöhten Kapitaldienst konfrontiert sähen.
Wir leiten hier noch keine Belastung für die Kreditqualität der Covered Bond-Programme ab, was wir nicht zuletzt mit dem doppelten Rückgriffsrecht sowie - aus makroökonomischer Sicht - mit der hohen Beschäftigung begründen würden, so die Analysten der NORD/LB. Für die Covered Bond-Spreads sähen die Analysten der NORD/LB hier entsprechend keinen Impuls. Das Repricing am Covered Bond-Markt - als Folge von QT - dürfte sich noch etwas fortsetzen, wenngleich wir die Größenordnung eines generellen Widenings im Zahlenraum von "um die fünf Basispunkte" sehen würden, so die Analysten der NORD/LB. (Ausgabe 16 vom 10.05.2023) (11.05.2023/alc/a/a)
Während der Einfluss des APP oder auch von TLTRO III schwinde, drücke die Zinsentwicklung auf die Kreditvergabe auch im Teilmarkt der Finanzierungen von Wohnimmobilien. Auch wenn wir derzeit keineswegs das Gespenst einer Kreditklemme an die Wand malen wollen, kann das schwache (bis zuweilen negative) Wachstum der Kreditportfolien aufseiten der Covered Bond-Emittenten auf mittlere bis lange Sicht das Emissionspotenzial belasten, so die Analysten der NORD/LB. Dabei bleibe die gedeckte Refinanzierung für viele Institute im neuen Zinsumfeld eine wichtige Fundingquelle. Dies gelte auch vor dem Hintergrund einer Neubepreisung von Risiken - u.a. von Senior Unsecured-Emissionen - sowie Fragezeichen mit Blick auf die Entwicklung der Einlagen als Folge der Inflationsentwicklung, aber auch als Resultat des neuen Zins- und Renditeumfelds.
Während der "Bankenstress" als Folge der Zinsanstiege etwas in den Hintergrund gerückt sei, dürften die fundamentalseitigen Implikationen höherer Hypothekenzinsen für das Covered Bond-Segment nicht ausgeblendet werden. Während bei neuen Krediten sicherlich zunächst die Nachfrage bzw. generelle Erschwinglichkeit bei Vertragsabschluss im Vordergrund stehe, habe sich bei den bestehenden Forderungen bzw. laufenden Immobilienkreditverträgen der Fokus auf die potenziellen Belastungsfaktoren für diejenigen Haushalte gerichtet, die sich bereits heute oder perspektivisch mit einem durch gestiegene Zinsen erhöhten Kapitaldienst konfrontiert sähen.
Wir leiten hier noch keine Belastung für die Kreditqualität der Covered Bond-Programme ab, was wir nicht zuletzt mit dem doppelten Rückgriffsrecht sowie - aus makroökonomischer Sicht - mit der hohen Beschäftigung begründen würden, so die Analysten der NORD/LB. Für die Covered Bond-Spreads sähen die Analysten der NORD/LB hier entsprechend keinen Impuls. Das Repricing am Covered Bond-Markt - als Folge von QT - dürfte sich noch etwas fortsetzen, wenngleich wir die Größenordnung eines generellen Widenings im Zahlenraum von "um die fünf Basispunkte" sehen würden, so die Analysten der NORD/LB. (Ausgabe 16 vom 10.05.2023) (11.05.2023/alc/a/a)