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EZB setzt Straffungskurs fort
10.03.23 12:50
Helaba
Frankfurt (www.anleihencheck.de) - Mit dieser Zinserhöhung hätte die EZB das von uns für das erste Quartal prognostizierte Zielniveau erreicht, so die Analysten der Heleba.
Die jüngsten Daten würden jedoch einen langsamen Rückgang der Inflation und eine teilweise überraschend robuste Konjunktur im Euroraum zeigen. Dies spreche eher für eine Fortsetzung des Zinserhöhungskurses als für eine geldpolitische Pause. Die EZB werde ihr weiteres Vorgehen auf der kommenden Sitzung kommunizieren. Dabei werde sie erfahrungsgemäß ihre längerfristigen Wachstums- und Inflationsprojektionen als Argumentationsgrundlage heranziehen.
Das Risiko von Aufwärtsrevisionen bestehe vor allem bei den Inflationsprognosen. Die aus den aktuellen Terminmarktzinsen abgeleiteten Erwartungen der Investoren seien zuletzt wieder gestiegen und würden bei rund 4% liegen. Die Falken im EZB-Rat, wie der Österreicher Robert Holzmann, sähen das notwendige restriktive Leitzinsniveau inzwischen sogar bei rund 5%. Es gebe aber auch warnende Stimmen im EZB-Rat wie den italienischen Notenbankchef Ignazio Visco, der eher auf eine vorsichtige Geldpolitik setze. Er habe sich auch enttäuscht darüber gezeigt, dass einige Ratskollegen klare Signale für weitere Zinserhöhungen gegeben hätten. Dies deute auf zunehmende Spannungen im Zinsentscheidungsgremium hin.
Immerhin gebe es Indikatoren wie die schrumpfende Geldmenge im Euroraum, die bereits auf die restriktive Wirkung der Geldpolitik hinweisen würden. Zudem würden sich die Berichte über Refinanzierungsprobleme im Immobiliensektor häufen. Zwar hätten sich die Risikoaufschläge für Staatsanleihen zuletzt relativ stabil gezeigt, die Kombination aus steigenden Staatsausgaben und hohen Kapitalmarktzinsen belaste jedoch zunehmend die Tragfähigkeit der öffentlichen Finanzen in einigen Ländern des Euroraums. Dies stelle derzeit noch kein drängendes Problem dar, wohl aber die hohe Inflation. Die Inflationserwartungen der Anleger im Euroraum seien zuletzt auf rund 2,5% geklettert. Vom 2%-Ziel der EZB hätten sich diese Terminmarktsätze mittlerweile ein gutes Stück entfernt.
Die Analysten der Heleba werden daher ihre Zinsprognosen in der kommenden Woche überprüfen. Dabei würden sie die jüngsten Entwicklungen des konjunkturellen Umfelds sowie die Aussagen der EZB-Pressekonferenz berücksichtigen. In diesem Zusammenhang stehe auch die Geldpolitik der US-Notenbank auf dem Prüfstand. Der von den Analysten erwartete Anstieg der Kapitalmarktzinsen in der ersten Jahreshälfte sei inzwischen bereits eingetreten. Aber auch hier stelle sich die Frage, bei welchem Renditeniveau die Märkte letztlich zur Ruhe kommen würden. Der begonnene Abbau der Wertpapierbestände der EZB um monatlich 15 Mrd. Euro sei zwar vergleichsweise moderat. Die US-Notenbank reduziere derzeit ihre Anleihebestände um monatlich 95 Mrd. US-Dollar, davon 60 Mrd. Staatsanleihen. Dennoch dürften auch von dieser Seite Risiken ausgehen. (10.03.2023/alc/a/a)
Die jüngsten Daten würden jedoch einen langsamen Rückgang der Inflation und eine teilweise überraschend robuste Konjunktur im Euroraum zeigen. Dies spreche eher für eine Fortsetzung des Zinserhöhungskurses als für eine geldpolitische Pause. Die EZB werde ihr weiteres Vorgehen auf der kommenden Sitzung kommunizieren. Dabei werde sie erfahrungsgemäß ihre längerfristigen Wachstums- und Inflationsprojektionen als Argumentationsgrundlage heranziehen.
Immerhin gebe es Indikatoren wie die schrumpfende Geldmenge im Euroraum, die bereits auf die restriktive Wirkung der Geldpolitik hinweisen würden. Zudem würden sich die Berichte über Refinanzierungsprobleme im Immobiliensektor häufen. Zwar hätten sich die Risikoaufschläge für Staatsanleihen zuletzt relativ stabil gezeigt, die Kombination aus steigenden Staatsausgaben und hohen Kapitalmarktzinsen belaste jedoch zunehmend die Tragfähigkeit der öffentlichen Finanzen in einigen Ländern des Euroraums. Dies stelle derzeit noch kein drängendes Problem dar, wohl aber die hohe Inflation. Die Inflationserwartungen der Anleger im Euroraum seien zuletzt auf rund 2,5% geklettert. Vom 2%-Ziel der EZB hätten sich diese Terminmarktsätze mittlerweile ein gutes Stück entfernt.
Die Analysten der Heleba werden daher ihre Zinsprognosen in der kommenden Woche überprüfen. Dabei würden sie die jüngsten Entwicklungen des konjunkturellen Umfelds sowie die Aussagen der EZB-Pressekonferenz berücksichtigen. In diesem Zusammenhang stehe auch die Geldpolitik der US-Notenbank auf dem Prüfstand. Der von den Analysten erwartete Anstieg der Kapitalmarktzinsen in der ersten Jahreshälfte sei inzwischen bereits eingetreten. Aber auch hier stelle sich die Frage, bei welchem Renditeniveau die Märkte letztlich zur Ruhe kommen würden. Der begonnene Abbau der Wertpapierbestände der EZB um monatlich 15 Mrd. Euro sei zwar vergleichsweise moderat. Die US-Notenbank reduziere derzeit ihre Anleihebestände um monatlich 95 Mrd. US-Dollar, davon 60 Mrd. Staatsanleihen. Dennoch dürften auch von dieser Seite Risiken ausgehen. (10.03.2023/alc/a/a)