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EZB-Zinsentscheid gerät zum schwierigen Balanceakt


16.03.23 16:07
Nord LB

Hannover (www.anleihencheck.de) - Die Europäische Zentralbank hat heute trotz der der jüngsten Marktturbulenzen eine weitere Zinsstraffung um je 50 Basispunkte angehoben, berichten die Analysten der Nord LB.

Allerdings habe sie der hohen Unsicherheit Rechnung getragen und keinen Ausblick auf den zukünftigen Zinspfad gegeben. Zudem hätten die Währungshüter bekräftigt, bei Bedarf alle Instrumente zur Sicherung der Preisniveau- und Finanzmarktstabilität einzusetzen. Nach einer fast quälenden Sprachlosigkeit in den vergangenen Tagen sei dies sicher eine wichtige Botschaft an Investoren und Märkte. Infolge der Marktturbulenzen nach der Pleite der Silicon Valley Bank sei die heutige Entscheidung denkbar schwierig gewesen. Mit dem gefundenen Kompromiss habe die EZB wie einst Odysseus einen Weg zwischen Skylla und Charybdis gesucht - bemüht, Politikfehler zu vermeiden. Die nächsten Wochen würden aber erst zeigen müssen, ob die heutigen Ankündigungen für eine zügige und nachhaltige Beruhigung der Marktnervosität ausreichen würden oder nicht doch noch zusätzliche Instrumente aktiviert werden müssten. (16.03.2023/alc/a/a)