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EZB‑Präsidentin Lagarde: "In Zukunft weitere Zinserhöhungen"
01.11.22 12:09
Der Aktionär
Kulmbach (www.anleihencheck.de) - Seit Monaten heizt der Anstieg der Energie- und Lebensmittelpreise die Inflation an, so Benedikt Kaufmann vom Anlegermagazin "Der Aktionär".
Im Oktober hätten die Verbraucherpreise im Euroraum um 10,7 Prozent über dem Vorjahresmonat gelegen - ein Rekordwert. Kein Wunder, sehe EZB-Präsidentin Christine Lagarde die Notenbank im Kampf gegen die hohe Inflation auch nach der dritten Zinserhöhung noch nicht am Ziel.
"Wir streben den Zinssatz an, mit dem das mittelfristige Inflationsziel von zwei Prozent erreicht werden kann. Das Ziel ist klar, und wir sind noch nicht am Ziel. Wir werden in Zukunft weitere Zinserhöhungen vornehmen", habe Lagarde dem lettischen Nachrichtenportal Delfi in einem am Dienstag von der Europäischen Zentralbank veröffentlichten Interview gesagt.
Um die Teuerung einzudämmen, habe die EZB in der vergangenen Woche zum dritten Mal in Folge eine kräftige Zinsanhebung beschlossen. Damit liege der Leitzins, zu dem sich Geschäftsbanken frisches Geld bei der Notenbank leihen könnten, bei 2,0 Prozent. Höhere Zinsen würden Kredite verteuern. Dies könne die Nachfrage bremsen und so hohen Teuerungsraten entgegenwirken.
"Wir stellen zunehmend fest, dass sich diese höheren Energiekosten auf immer mehr Bereiche der Wirtschaft auswirken", habe Lagarde in dem Interview gesagt. "Je länger die Inflation auf einem so hohen Niveau bleibt, desto größer ist die Gefahr, dass sie auf die gesamte Wirtschaft übergreift."
Weil die Konjunktur ohnehin unter Lieferengpässen und den Folgen des Ukraine-Krieges etwa auf dem Energiemarkt leide, gebe es aber auch Bedenken, die EZB könnte ihre zuvor jahrelang ultralockere Geldpolitik zu rasch normalisieren.
"Es stimmt, dass die Wahrscheinlichkeit einer Rezession zugenommen hat und die Unsicherheit weiterhin groß ist", habe Lagarde gesagt. Letztlich seien jedoch anhaltend hohe Inflationsraten für die Gesellschaft eher schädlich, weil sie alle ärmer machten: "Stabile Preise bilden die Grundlage für eine gut funktionierende Wirtschaft, von der alle profitieren", habe die EZB-Präsidentin gesagt. (01.11.2022/alc/a/a)
Im Oktober hätten die Verbraucherpreise im Euroraum um 10,7 Prozent über dem Vorjahresmonat gelegen - ein Rekordwert. Kein Wunder, sehe EZB-Präsidentin Christine Lagarde die Notenbank im Kampf gegen die hohe Inflation auch nach der dritten Zinserhöhung noch nicht am Ziel.
"Wir stellen zunehmend fest, dass sich diese höheren Energiekosten auf immer mehr Bereiche der Wirtschaft auswirken", habe Lagarde in dem Interview gesagt. "Je länger die Inflation auf einem so hohen Niveau bleibt, desto größer ist die Gefahr, dass sie auf die gesamte Wirtschaft übergreift."
Weil die Konjunktur ohnehin unter Lieferengpässen und den Folgen des Ukraine-Krieges etwa auf dem Energiemarkt leide, gebe es aber auch Bedenken, die EZB könnte ihre zuvor jahrelang ultralockere Geldpolitik zu rasch normalisieren.
"Es stimmt, dass die Wahrscheinlichkeit einer Rezession zugenommen hat und die Unsicherheit weiterhin groß ist", habe Lagarde gesagt. Letztlich seien jedoch anhaltend hohe Inflationsraten für die Gesellschaft eher schädlich, weil sie alle ärmer machten: "Stabile Preise bilden die Grundlage für eine gut funktionierende Wirtschaft, von der alle profitieren", habe die EZB-Präsidentin gesagt. (01.11.2022/alc/a/a)