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EZB: Keinerlei Spielraum für eine weniger restriktive Gangart
14.09.23 15:30
DONNER & REUSCHEL AG
Hamburg (www.anleihencheck.de) - Auch wenn die Leitzinsanhebung nicht die allgemeine Markterwartung war, ist sie aus Sicht der EZB doch der logische Schritt, so Carsten Mumm, Chefvolkswirt bei der Privatbank DONNER & REUSCHEL AG.
Nach wie vor sei der inflationsdruck deutlich zu hoch und werde es auch noch einige Zeit bleiben. Dazu passend seien die neuen Inflationsprojektionen für 2023 und 2024 sogar leicht nach oben angepasst worden. Wenn die Zielsetzung bei 2 Prozent liege, für 2024 aber 3,2 Prozent Teuerung erwartet würden, bestehe keinerlei Spielraum für eine weniger restriktive Gangart. Dass der Markt nur kurzfristig im Sinne fallender Aktienkurse reagiert habe, dürfte darauf zurückzuführen sein, dass die Projektion der Kernrate der Inflation parallel leicht nach unten angepasst worden sei - der breite Inflationsdruck also zumindest langsam sinke, wohl auch weil erstmals seit Ende 2022 die Unternehmensgewinne weniger zur Inflation beigetragen hätten. Zudem heiße es weiter, dass bis mindestens Ende 2024 die Fälligkeiten im Rahmen des PEPP-Wertpapierkaufprogramms neu angelegt würden. Der Abbau der Bestände werde also nicht beschleunigt und die Formulierung dass "die EZB-Leitzinsen ein Niveau erreicht haben, das - wenn es lange genug aufrechterhalten wird - einen erheblichen Beitrag zu einer Rückkehr der Inflation auf den Zielwert leisten wird", lege nahe, dass die Spitze des Zinserhöhungszyklus erreicht sein könnte. Trotzdem bleibe die EZB wenig überraschend bei der datenabhängigen weiteren Ausrichtung der Geldpolitik. Zinssenkungen würden außerhalb der aktuell möglichen Sichtweite bleiben. Damit dürfte die gesamtwirtschaftliche Dynamik zinsinduziert in den kommenden Monaten erheblich gebremst werden. Euro und Zinsen für Bundesanleihen bei längeren Laufzeiten dürften durch diese Perspektive eher schwächer tendieren. (14.09.2023/alc/a/a)
Nach wie vor sei der inflationsdruck deutlich zu hoch und werde es auch noch einige Zeit bleiben. Dazu passend seien die neuen Inflationsprojektionen für 2023 und 2024 sogar leicht nach oben angepasst worden. Wenn die Zielsetzung bei 2 Prozent liege, für 2024 aber 3,2 Prozent Teuerung erwartet würden, bestehe keinerlei Spielraum für eine weniger restriktive Gangart. Dass der Markt nur kurzfristig im Sinne fallender Aktienkurse reagiert habe, dürfte darauf zurückzuführen sein, dass die Projektion der Kernrate der Inflation parallel leicht nach unten angepasst worden sei - der breite Inflationsdruck also zumindest langsam sinke, wohl auch weil erstmals seit Ende 2022 die Unternehmensgewinne weniger zur Inflation beigetragen hätten. Zudem heiße es weiter, dass bis mindestens Ende 2024 die Fälligkeiten im Rahmen des PEPP-Wertpapierkaufprogramms neu angelegt würden. Der Abbau der Bestände werde also nicht beschleunigt und die Formulierung dass "die EZB-Leitzinsen ein Niveau erreicht haben, das - wenn es lange genug aufrechterhalten wird - einen erheblichen Beitrag zu einer Rückkehr der Inflation auf den Zielwert leisten wird", lege nahe, dass die Spitze des Zinserhöhungszyklus erreicht sein könnte. Trotzdem bleibe die EZB wenig überraschend bei der datenabhängigen weiteren Ausrichtung der Geldpolitik. Zinssenkungen würden außerhalb der aktuell möglichen Sichtweite bleiben. Damit dürfte die gesamtwirtschaftliche Dynamik zinsinduziert in den kommenden Monaten erheblich gebremst werden. Euro und Zinsen für Bundesanleihen bei längeren Laufzeiten dürften durch diese Perspektive eher schwächer tendieren. (14.09.2023/alc/a/a)