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Deutsche Staatsanleihen: Kurse etwas nachgegeben


03.03.23 09:00
Nord LB

Hannover (www.anleihencheck.de) - Trotz der europäischen Inflationszahlen gaben die Kurse der deutschen Staatsanleihen etwas nach, so die Analysten der Nord LB.

Die Renditen der zehnjährigen US-Staatsanleihen seien zunächst auf ein Viermonatshoch geklettert, bevor Äußerungen des FED-Notenbankers Bostic sie auf eine Talfahrt geschickt hätten. Bostic favorisiere einen langsamen und gleichmäßigen Kurs der FED mit Zinserhöhungen um 25 Basispunkte, da die Auswirkungen der höheren Zinsen erst im Frühjahr zu spüren sein könnten.

Die Inflation in der Euro-Zone erweise sich als überraschend hartnäckig. Im Februar seien die Verbraucherpreise binnen Jahresfrist um 8,5% geklettert. Experten hätten mit einem stärkeren Rückgang auf 8,2% gerechnet. Die Energiepreise hätten die Inflation weiter befeuert, auch wenn der Preisanstieg im Februar nicht mehr ganz so stark ausgefallen sei wie zu Jahresbeginn.

Energie habe sich binnen Jahresfrist um 13,7% (Januar: 18,9%) verteuert. Die Preise für Lebensmittel, Alkohol und Tabak hätten sich um 15,0% (Januar: 14,1%) erhöht. Industriegüter ohne Energie hätten sich im Februar um 6,8% verteuert. Dienstleistungen hätten sich um 4,8% (Januar: 4,4%) verteuert. Trotz der drohenden Winterrezession in einigen Euro-Ländern sei die Zahl der Arbeitslosen in der Währungsunion zu Jahresbeginn zurückgegangen. Sie sei im Januar um 220.000 im Vergleich zum Vorjahresmonat auf 11,288 Millionen gesunken. Bereinigt um saisonale Schwankungen habe die Arbeitslosenquote bei 6,7% gelegen. Sie habe damit auf dem Niveau von Dezember 2022 verharrt.

Am heutigen Freitag sei der Fokus auf den Finanzmärkten eindeutig auf den amerikanischen ISM Services PMI gerichtet. In den USA dominiere bekanntlich der Dienstleistungssektor die Gesamtwirtschaft, sodass diese Unternehmensumfrage ein wichtiges Signal für die weitere Entwicklung der Konjunktur liefern könne. Der Index habe in den vergangenen drei Monaten eine bemerkenswerte Zick-Zack-Bewegung hingelegt: Dem unerwartet hohen Wert von 55,5 Punkten im November sei ein regelrechter Einbruch im Dezember auf nur noch 49,2 Punkte gefolgt, gefolgt von einem ebenso überraschenden Rebound im Januar auf 55,2 Punkte.

Insofern würden die Finanzmärkte mit Spannung auf die Veröffentlichung am Nachmittag warten. Auch die Unterkomponenten wie Preise, Auftragseingänge sowie Beschäftigung würden von Interesse sein. (03.03.2023/alc/a/a)