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Deutsche Industrie: Toxische Mischung aus steigenden Zinsen, hohen Energiekosten und schwacher Nachfrage aus China
06.11.23 11:43
eToro
London (www.anleihencheck.de) - Deutschland steckt mitten in einem harten Kampf gegen eine verheerende Mischung aus steigenden Zinsen und anderen wirtschaftlichen Herausforderungen, so die Experten von eToro.
Dennoch zeichne sich eine mögliche Erholung ab - 2024 gebe Hoffnung auf eine Wende der Situation. Die Inflationsrate verlangsame sich, bleibe jedoch fast doppelt so hoch wie das angestrebte Ziel. Im Oktober seien die Verbraucherpreise im Jahresvergleich um 3,8 Prozent gefallen, was die niedrigste Inflationsrate seit August 2021 markiere. Gleichzeitig seien die Energiepreise erstmals seit Januar 2021 rückläufig.
Der Abwärtstrend setze sich fort, wobei in den beiden Vormonaten spürbar größere Rückgänge zu verzeichnen gewesen seien. Im September habe die Inflationsrate 4,5 Prozent betragen, während sie im August noch bei 6,1 Prozent gelegen habe. Im Oktober 2022 habe die Inflationsrate mit 10,4 Prozent den höchsten Stand seit 1951 erreicht.
Die Europäische Zentralbank (EZB) habe bereits etwa zwei Drittel des Wegs zu ihrem angestrebten Ziel von 2 Prozent zurückgelegt. Zusätzlich sei die Kerninflation, die Lebensmittel und Energie ausschließe, auf 4,3 Prozent gesunken.
Im Oktober habe die EZB eine Zinspause eingelegt, doch die Auswirkungen der zehn aufeinander folgenden Zinserhöhungen auf 4,5 Prozent seien spürbar. Diese Maßnahmen würden die Kreditkosten erhöhen und Haushalte und Unternehmen belasten, was zu einer Verringerung der Fremdfinanzierung, geringerem Konsum und Investitionen führe.
Die drastische Belastung der Wirtschaft durch solche Maßnahmen erscheine zunächst äußerst problematisch. Die EZB balanciere zwischen wirtschaftlicher Belastung und Stabilitätsförderung, während die Kontrolle einer aus dem Ruder geratenen Inflation zu einer enormen Herausforderung werden könnte.
Negative Nachrichten hätten oft auch positive Aspekte. Hohe Zinsen mögen die Wirtschaft zwar bremsen, aber sie können gleichzeitig den Inflationsdruck mindern, so die Experten von eToro. Allerdings berge die verstärkte Inflationsbekämpfung durch die EZB das Risiko einer Rezession in der Eurozone. Die EZB erwarte, dass die Inflation im Jahr 2025 bei 2,1 Prozent liegen werde, was immer noch leicht über dem eigentlichen Ziel von 2 Prozent liege.
Deutschland sei am stärksten betroffen. Die deutsche Industrie leide unter einer toxischen Mischung aus steigenden Zinsen, hohen Energiekosten und schwacher Nachfrage aus China.
Deutschland sei zu Beginn des Jahres in eine technische Rezession gerutscht, die sich durch zwei aufeinander folgende Quartale mit negativem Wachstum ausgezeichnet habe. Allerdings seien die Daten der vorangegangenen Quartale kürzlich nach oben korrigiert worden, sodass ein wirtschaftlicher Abschwung vorerst habe vermieden werden können.
Die weit verbreitete Kritik an der deutschen Wirtschaft sei zweifellos berechtigt, da das Wirtschaftswachstum im Vergleich zu anderen Regionen und internationalen Standards enttäuschend sei. Trotzdem zeige sich, dass die Wirtschaft widerstandsfähiger sei, wenn auch nur in begrenztem Maße.
Die vorläufigen Daten für das dritte Quartal 2023 würden ein negatives Wachstum von 0,1 Prozent zeigen. Gemäß einer Bloomberg-Umfrage werde im vierten Quartal voraussichtlich ein weiteres negatives Wachstum erwartet. Es scheine, als könnte Deutschland einer Rezession nicht entkommen, es sei denn, es trete erneut eine positive Überraschung ein.
Ab dem ersten Quartal 2024 werde erwartet, dass die Wirtschaft wieder auf den Wachstumspfad zurückkehre. Allerdings seien die Wachstumsraten niedrig und die Prognosen seien für das erste und dritte Quartal 2024 sowie das erste Quartal 2025 nach unten korrigiert worden. (06.11.2023/alc/a/a)
Dennoch zeichne sich eine mögliche Erholung ab - 2024 gebe Hoffnung auf eine Wende der Situation. Die Inflationsrate verlangsame sich, bleibe jedoch fast doppelt so hoch wie das angestrebte Ziel. Im Oktober seien die Verbraucherpreise im Jahresvergleich um 3,8 Prozent gefallen, was die niedrigste Inflationsrate seit August 2021 markiere. Gleichzeitig seien die Energiepreise erstmals seit Januar 2021 rückläufig.
Der Abwärtstrend setze sich fort, wobei in den beiden Vormonaten spürbar größere Rückgänge zu verzeichnen gewesen seien. Im September habe die Inflationsrate 4,5 Prozent betragen, während sie im August noch bei 6,1 Prozent gelegen habe. Im Oktober 2022 habe die Inflationsrate mit 10,4 Prozent den höchsten Stand seit 1951 erreicht.
Die Europäische Zentralbank (EZB) habe bereits etwa zwei Drittel des Wegs zu ihrem angestrebten Ziel von 2 Prozent zurückgelegt. Zusätzlich sei die Kerninflation, die Lebensmittel und Energie ausschließe, auf 4,3 Prozent gesunken.
Im Oktober habe die EZB eine Zinspause eingelegt, doch die Auswirkungen der zehn aufeinander folgenden Zinserhöhungen auf 4,5 Prozent seien spürbar. Diese Maßnahmen würden die Kreditkosten erhöhen und Haushalte und Unternehmen belasten, was zu einer Verringerung der Fremdfinanzierung, geringerem Konsum und Investitionen führe.
Negative Nachrichten hätten oft auch positive Aspekte. Hohe Zinsen mögen die Wirtschaft zwar bremsen, aber sie können gleichzeitig den Inflationsdruck mindern, so die Experten von eToro. Allerdings berge die verstärkte Inflationsbekämpfung durch die EZB das Risiko einer Rezession in der Eurozone. Die EZB erwarte, dass die Inflation im Jahr 2025 bei 2,1 Prozent liegen werde, was immer noch leicht über dem eigentlichen Ziel von 2 Prozent liege.
Deutschland sei am stärksten betroffen. Die deutsche Industrie leide unter einer toxischen Mischung aus steigenden Zinsen, hohen Energiekosten und schwacher Nachfrage aus China.
Deutschland sei zu Beginn des Jahres in eine technische Rezession gerutscht, die sich durch zwei aufeinander folgende Quartale mit negativem Wachstum ausgezeichnet habe. Allerdings seien die Daten der vorangegangenen Quartale kürzlich nach oben korrigiert worden, sodass ein wirtschaftlicher Abschwung vorerst habe vermieden werden können.
Die weit verbreitete Kritik an der deutschen Wirtschaft sei zweifellos berechtigt, da das Wirtschaftswachstum im Vergleich zu anderen Regionen und internationalen Standards enttäuschend sei. Trotzdem zeige sich, dass die Wirtschaft widerstandsfähiger sei, wenn auch nur in begrenztem Maße.
Die vorläufigen Daten für das dritte Quartal 2023 würden ein negatives Wachstum von 0,1 Prozent zeigen. Gemäß einer Bloomberg-Umfrage werde im vierten Quartal voraussichtlich ein weiteres negatives Wachstum erwartet. Es scheine, als könnte Deutschland einer Rezession nicht entkommen, es sei denn, es trete erneut eine positive Überraschung ein.
Ab dem ersten Quartal 2024 werde erwartet, dass die Wirtschaft wieder auf den Wachstumspfad zurückkehre. Allerdings seien die Wachstumsraten niedrig und die Prognosen seien für das erste und dritte Quartal 2024 sowie das erste Quartal 2025 nach unten korrigiert worden. (06.11.2023/alc/a/a)