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Deutsche Bundesanleihen und US-Staatsanleihen mit deutlichen Gewinnen
11.05.23 08:44
Nord LB
Hannover (www.anleihencheck.de) - Deutsche Bundesanleihen und US-Staatsanleihen haben mit deutlichen Gewinnen auf die Inflationsdaten für April reagiert, so die Analysten der Nord LB.
Die Rendite für zehnjährige US-Papiere sei im Gegenzug auf 3,44% abgesackt, die der zehnjährigen Bundesanleihen auf 2,29%.
Langsamer steigende Lebensmittelpreise hätten die deutsche Inflationsrate im April auf den niedrigsten Stand seit über einem halben Jahr gedrückt. Waren und Dienstleistungen hätten im Schnitt 7,2% mehr als ein Jahr zuvor gekostet. Das sei die niedrigste Teuerungsrate seit August 2022. Im März habe sie noch bei 7,4% gelegen, im Januar und Februar bei je 8,7%. Bundesbankpräsident Nagel habe sich deshalb für weitere Zinserhöhungen durch die EZB ausgesprochen. Die Geldpolitik müsse hartnäckig bleiben, denn die Inflation erweise sich oft als ein sperriges Phänomen.
Für leichte Entspannung habe im April der Trend bei Nahrungsmitteln gesorgt: Diese hätten sich um 17,2% zum Vorjahresmonat verteuert, nach 22,3% im März. Besonders hoch sei der Preisaufschlag bei Molkereiprodukten (+34,8%) und Brot und Getreideerzeugnissen (+21,3%) gewesen.
Nahezu wie erwartet seien die US-Verbraucherpreise hereingekommen: Im April seien sowohl die Gesamtrate als auch die Kernrate um 0,4% M/M gestiegen. Aufgrund von ähnlich hohen (entlastenden) Basiseffekten seien die Jahresraten auf 4,9% bzw. 5,4% marginal zurückgegangen. Die Inflationszahlen seien hinsichtlich der zu erwartenden Zinsentscheidung der Federal Reserve am 14. Juni als immerhin moderat erfreulich zu bewerten: Nochmals hätten die Energiepreise zwar für Aufwind gesorgt, doch immerhin offenbarte sich im viel beachteten Dienstleistungsbereich eine disinflationäre Tendenz. Insbesondere die Mietausgaben scheinen im Zuge der Schwierigkeiten auf dem Immobilienmarkt langsam eine moderatere Entwicklung aufzuzeigen, was sich fortsetzen sollte.
Der Blick sei heute auf die anstehende Notenbanksitzung der Bank of England gerichtet. In London dürfte dabei die Bank Rate zum zwölften Mal in Folge angehoben werden. Diesmal würden es erneut +25Bp auf dann 4,50% sein. Trotz stockender Konjunktur würden hohe Inflationsraten weiterhin um die 10% Y/Y einen solche Zinsschritt erforderlich machen. Inwieweit die auch noch mit anderen Schwierigkeiten zu kämpfende britische Wirtschaft diesen Zins-Gegenwind aushalte, werde zu sehen sein. Am Nachmittag würden dann noch die US-Produzentenpreise - quasi als "Nachschlag" für die gestrigen US-CPI - insbesondere auf den Input-Vorstufen interessante Preistendenzen offenbaren können. (11.05.2023/alc/a/a)
Die Rendite für zehnjährige US-Papiere sei im Gegenzug auf 3,44% abgesackt, die der zehnjährigen Bundesanleihen auf 2,29%.
Für leichte Entspannung habe im April der Trend bei Nahrungsmitteln gesorgt: Diese hätten sich um 17,2% zum Vorjahresmonat verteuert, nach 22,3% im März. Besonders hoch sei der Preisaufschlag bei Molkereiprodukten (+34,8%) und Brot und Getreideerzeugnissen (+21,3%) gewesen.
Nahezu wie erwartet seien die US-Verbraucherpreise hereingekommen: Im April seien sowohl die Gesamtrate als auch die Kernrate um 0,4% M/M gestiegen. Aufgrund von ähnlich hohen (entlastenden) Basiseffekten seien die Jahresraten auf 4,9% bzw. 5,4% marginal zurückgegangen. Die Inflationszahlen seien hinsichtlich der zu erwartenden Zinsentscheidung der Federal Reserve am 14. Juni als immerhin moderat erfreulich zu bewerten: Nochmals hätten die Energiepreise zwar für Aufwind gesorgt, doch immerhin offenbarte sich im viel beachteten Dienstleistungsbereich eine disinflationäre Tendenz. Insbesondere die Mietausgaben scheinen im Zuge der Schwierigkeiten auf dem Immobilienmarkt langsam eine moderatere Entwicklung aufzuzeigen, was sich fortsetzen sollte.
Der Blick sei heute auf die anstehende Notenbanksitzung der Bank of England gerichtet. In London dürfte dabei die Bank Rate zum zwölften Mal in Folge angehoben werden. Diesmal würden es erneut +25Bp auf dann 4,50% sein. Trotz stockender Konjunktur würden hohe Inflationsraten weiterhin um die 10% Y/Y einen solche Zinsschritt erforderlich machen. Inwieweit die auch noch mit anderen Schwierigkeiten zu kämpfende britische Wirtschaft diesen Zins-Gegenwind aushalte, werde zu sehen sein. Am Nachmittag würden dann noch die US-Produzentenpreise - quasi als "Nachschlag" für die gestrigen US-CPI - insbesondere auf den Input-Vorstufen interessante Preistendenzen offenbaren können. (11.05.2023/alc/a/a)