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Deka-EZB-Kompass: Ein Schritt nach dem anderen
14.03.23 09:15
DekaBank
Frankfurt (www.anleihencheck.de) - Der Deka-EZB-Kompass legte im Februar geringfügig auf 37,5 Punkte zu, so die Analysten der DekaBank.
Seine Konjunktursäule habe sich leicht verbessert, sei aber unter der Nulllinie geblieben, während die Finanzierungssäule weiter in den positiven Bereich vorgedrungen sei. Unterdessen notiere die Inflationssäule seit Anfang des Jahres nicht mehr an ihrer technischen Obergrenze von 100 Punkten. Die Seitwärtsbewegung des EZB-Kompasses in den vergangenen Monaten trotz erheblicher Leitzinserhöhungen und die uneinheitliche Entwicklung seiner drei Säulen würden zum Ausdruck bringen, dass der angemessene Kurs der Geldpolitik derzeit mit erheblicher Unsicherheit behaftet sei. Diese nehme noch zu durch die Ereignisse rund um die US-amerikanische Silicon Valley Bank, auch wenn unmittelbare Auswirkungen auf den Euroraum noch nicht abzusehen seien.
Der EZB-Rat habe sich für diese Sitzung weitgehend auf einen Zinsschritt von 50 Basispunkten festgelegt, sodass das Hauptaugenmerk seinen Signalen über sein weiteres Vorgehen gelten werde. Eine wichtige Orientierung würden in dieser Hinsicht die neuen makroökonomischen Projektionen liefern, die verschiedene, teils gegensätzliche Einflüsse zu verarbeiten hätten. Gesunkene Energiepreise, nachlassende Lieferengpässe und eine stärkere Straffung der Geldpolitik würden Abwärtsdruck auf die Inflation ausüben. Demgegenüber sei der zugrundeliegende Trend der Verbraucherpreise zuletzt stärker als angenommen gewesen und es sei unklar, inwieweit der Mitarbeiterstab der EZB diese Entwicklung in die Zukunft fortschreiben werde. Zudem seien die Mitglieder des EZB-Rats uneins, wie restriktiv die Geldpolitik bereits sei und ob ihre Wirkung in den vergangenen Jahren nachgelassen habe. Vor dem Hintergrund dieser Unsicherheiten dürfte die EZB die Datenabhängigkeit ihrer Entscheidungen betonen, indem sie weitere Leitzinserhöhungen in Aussicht stelle, deren Ausmaß und Tempo aber vorerst offen lasse. Ein erneuter Zinsschritt von 50 Basispunkten bei der Ratssitzung am 4. Mai hätte damit eine hohe Wahrscheinlichkeit. Jedoch bestehe für die EZB keine Notwendigkeit mehr, dies schon jetzt als konkrete Absicht zu signalisieren. (14.03.2023/alc/a/a)
Seine Konjunktursäule habe sich leicht verbessert, sei aber unter der Nulllinie geblieben, während die Finanzierungssäule weiter in den positiven Bereich vorgedrungen sei. Unterdessen notiere die Inflationssäule seit Anfang des Jahres nicht mehr an ihrer technischen Obergrenze von 100 Punkten. Die Seitwärtsbewegung des EZB-Kompasses in den vergangenen Monaten trotz erheblicher Leitzinserhöhungen und die uneinheitliche Entwicklung seiner drei Säulen würden zum Ausdruck bringen, dass der angemessene Kurs der Geldpolitik derzeit mit erheblicher Unsicherheit behaftet sei. Diese nehme noch zu durch die Ereignisse rund um die US-amerikanische Silicon Valley Bank, auch wenn unmittelbare Auswirkungen auf den Euroraum noch nicht abzusehen seien.
Der EZB-Rat habe sich für diese Sitzung weitgehend auf einen Zinsschritt von 50 Basispunkten festgelegt, sodass das Hauptaugenmerk seinen Signalen über sein weiteres Vorgehen gelten werde. Eine wichtige Orientierung würden in dieser Hinsicht die neuen makroökonomischen Projektionen liefern, die verschiedene, teils gegensätzliche Einflüsse zu verarbeiten hätten. Gesunkene Energiepreise, nachlassende Lieferengpässe und eine stärkere Straffung der Geldpolitik würden Abwärtsdruck auf die Inflation ausüben. Demgegenüber sei der zugrundeliegende Trend der Verbraucherpreise zuletzt stärker als angenommen gewesen und es sei unklar, inwieweit der Mitarbeiterstab der EZB diese Entwicklung in die Zukunft fortschreiben werde. Zudem seien die Mitglieder des EZB-Rats uneins, wie restriktiv die Geldpolitik bereits sei und ob ihre Wirkung in den vergangenen Jahren nachgelassen habe. Vor dem Hintergrund dieser Unsicherheiten dürfte die EZB die Datenabhängigkeit ihrer Entscheidungen betonen, indem sie weitere Leitzinserhöhungen in Aussicht stelle, deren Ausmaß und Tempo aber vorerst offen lasse. Ein erneuter Zinsschritt von 50 Basispunkten bei der Ratssitzung am 4. Mai hätte damit eine hohe Wahrscheinlichkeit. Jedoch bestehe für die EZB keine Notwendigkeit mehr, dies schon jetzt als konkrete Absicht zu signalisieren. (14.03.2023/alc/a/a)