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Covered Bonds: Geringe Emissionstätigkeit wohl eine Ausnahme
03.03.23 10:00
Helaba
Frankfurt (www.anleihencheck.de) - Die Primärmarktaktivitäten im Covered Bond-Segment fielen in dieser Woche relativ überschaubar aus, so die Analysten der Helaba.
Dies könnte Vorzieheffekten im Zusammenhang des Rückzugs der EZB vom Primärmarkt geschuldet sein. Tatsächlich habe sich die Notenbank im Rahmen von CBPP3 letztmals an Primärmarkt-Transaktionen beteiligt. Damit habe das seit dem Oktober 2014 bestehende Ankaufsprogramm geendet, in dessen Rahmen Käufe in Höhe von rund 160 Mrd. EUR getätigt worden seien. Über den Sekundärmarkt sollten jedoch weiterhin Fälligkeiten ersetzt werden.
Insgesamt, so scheine es, sei der Strategiewechsel der Notenbank gut vom Markt weggesteckt worden. Die Berlin Hyp habe mit einer 5-jährigen Benchmark den Primärmarktauftakt in dieser Woche gemacht. Die HSBC Canada habe sich ebenfalls für eine 5-Jahreslaufzeit entschieden. Der 1 Mrd. EUR Benchmark-Bond habe nicht zuletzt aufgrund einer 1,7-fachen Überzeichnung erfolgreich platziert werden können. Bei beiden Papieren hätten sich die Spreads sowohl bei der Emission als auch im Sekundärmarkthandel eingeengt.
Ausblick: Die zuletzt etwas geringeren Aktivitäten dürften eine Ausnahme sein, denn im laufenden und im kommenden Monat gelte es, Fälligkeiten im Umfang von 14,3 bzw. 14,5 Mrd. EUR zu ersetzen. Zudem sei zu erwarten, dass sich weitere Emittenten aus Kanada auf dem Primärmarkt zeigen würden, nachdem in dieser Woche HSBC Canada den Anfang gemacht habe.
Auch sekundär bleibe das Bild konstruktiv, die Notenbanken des Eurosystems seien bereits auf der Käuferseite relativ aktiv gewesen und würden dies ihrer angekündigten Strategie folgend auch weiterhin bleiben. Im Vergleich zu anderen Assetklassen seien die Bewertungen von Covereds attraktiv. Die Annäherung der 2-jährigen Laufzeiten an die 4%-Marke ziehe zudem weitere Käufer an.
"Der weiter nach oben gerichtete Pfad bei den absoluten Renditen sorgt für gute Nachfrage in der Kasse. Dies gilt insbesondere für kurze Laufzeiten. Die Swapspreads bleiben gut bis sehr gut unterstützt und sind trotz hoher Spreadabschläge eher Ausdruck des absoluten Renditevorteils gegenüber ihren Pendants am langen Ende. Ein Ende dieses Regimes und damit ein Gamechanger scheint derzeit nicht in Sicht", so die Einschätzungen aus dem Handelsraum der Helaba.
Laut einer Prognose der Schwedischen Zentralbank Riksbank könnten höhere Hypothekenzinsen, die das verfügbare Einkommen belasten würden, im günstigsten Fall die Immobilienpreise bis 2024 um 18% sinken lassen. Jedoch werde ein stärkerer Rückgang um 20% oder mehr immer wahrscheinlicher, nachdem der Rückgang innerhalb von nur neun Monaten bereits knapp 17% betragen habe. Zunächst seien aber nur Immobilienkäufe innerhalb der letzten zwei Jahre von einem Wertverlust betroffen. In diesem Zeitraum seien die Preise um rund 20% geklettert. Der durchschnittliche Beleihungsauslauf (LTV) bei neuen Hypotheken in Schweden liege bei rund 67% im Vergleich zu 57% bei bestehenden Krediten. Nur ein sehr geringer Anteil der neuen Kreditnehmer hätten einen Beleihungsauslauf von über 80%, wodurch die Kreditrisiken für die Banken vorerst abgemildert würden.
Ein Preisrückgang bei Immobilien führe i.d.R. zu einer Anpassung der Sicherheitenbewertung und somit zu steigenden Beleihungsquoten in den Deckungsmassen. Dadurch könnten höhere Überdeckungsquoten notwendig werden. Auf Basis von acht ausgewählten schwedischen Covereds betrage die durchschnittliche Überdeckung derzeit rund 66%, sodass lediglich in Einzelfällen Nachjustierungen geboten sein könnten. Trotz der wachsenden Herausforderungen würden Ratingagenturen, wie beispielsweise Scope, für das laufende Jahr einen stabilen Ausblick für die Kreditstabilität der schwedischen Banken vergeben. Negative Auswirkungen angesichts niedrigerer Hauspreise auf die Erlösquoten von Covered Bonds unter Stressbedingungen würden von der Agentur nicht erwartet. (Ausgabe vom 02.03.2023) (03.03.2023/alc/a/a)
Dies könnte Vorzieheffekten im Zusammenhang des Rückzugs der EZB vom Primärmarkt geschuldet sein. Tatsächlich habe sich die Notenbank im Rahmen von CBPP3 letztmals an Primärmarkt-Transaktionen beteiligt. Damit habe das seit dem Oktober 2014 bestehende Ankaufsprogramm geendet, in dessen Rahmen Käufe in Höhe von rund 160 Mrd. EUR getätigt worden seien. Über den Sekundärmarkt sollten jedoch weiterhin Fälligkeiten ersetzt werden.
Insgesamt, so scheine es, sei der Strategiewechsel der Notenbank gut vom Markt weggesteckt worden. Die Berlin Hyp habe mit einer 5-jährigen Benchmark den Primärmarktauftakt in dieser Woche gemacht. Die HSBC Canada habe sich ebenfalls für eine 5-Jahreslaufzeit entschieden. Der 1 Mrd. EUR Benchmark-Bond habe nicht zuletzt aufgrund einer 1,7-fachen Überzeichnung erfolgreich platziert werden können. Bei beiden Papieren hätten sich die Spreads sowohl bei der Emission als auch im Sekundärmarkthandel eingeengt.
Auch sekundär bleibe das Bild konstruktiv, die Notenbanken des Eurosystems seien bereits auf der Käuferseite relativ aktiv gewesen und würden dies ihrer angekündigten Strategie folgend auch weiterhin bleiben. Im Vergleich zu anderen Assetklassen seien die Bewertungen von Covereds attraktiv. Die Annäherung der 2-jährigen Laufzeiten an die 4%-Marke ziehe zudem weitere Käufer an.
"Der weiter nach oben gerichtete Pfad bei den absoluten Renditen sorgt für gute Nachfrage in der Kasse. Dies gilt insbesondere für kurze Laufzeiten. Die Swapspreads bleiben gut bis sehr gut unterstützt und sind trotz hoher Spreadabschläge eher Ausdruck des absoluten Renditevorteils gegenüber ihren Pendants am langen Ende. Ein Ende dieses Regimes und damit ein Gamechanger scheint derzeit nicht in Sicht", so die Einschätzungen aus dem Handelsraum der Helaba.
Laut einer Prognose der Schwedischen Zentralbank Riksbank könnten höhere Hypothekenzinsen, die das verfügbare Einkommen belasten würden, im günstigsten Fall die Immobilienpreise bis 2024 um 18% sinken lassen. Jedoch werde ein stärkerer Rückgang um 20% oder mehr immer wahrscheinlicher, nachdem der Rückgang innerhalb von nur neun Monaten bereits knapp 17% betragen habe. Zunächst seien aber nur Immobilienkäufe innerhalb der letzten zwei Jahre von einem Wertverlust betroffen. In diesem Zeitraum seien die Preise um rund 20% geklettert. Der durchschnittliche Beleihungsauslauf (LTV) bei neuen Hypotheken in Schweden liege bei rund 67% im Vergleich zu 57% bei bestehenden Krediten. Nur ein sehr geringer Anteil der neuen Kreditnehmer hätten einen Beleihungsauslauf von über 80%, wodurch die Kreditrisiken für die Banken vorerst abgemildert würden.
Ein Preisrückgang bei Immobilien führe i.d.R. zu einer Anpassung der Sicherheitenbewertung und somit zu steigenden Beleihungsquoten in den Deckungsmassen. Dadurch könnten höhere Überdeckungsquoten notwendig werden. Auf Basis von acht ausgewählten schwedischen Covereds betrage die durchschnittliche Überdeckung derzeit rund 66%, sodass lediglich in Einzelfällen Nachjustierungen geboten sein könnten. Trotz der wachsenden Herausforderungen würden Ratingagenturen, wie beispielsweise Scope, für das laufende Jahr einen stabilen Ausblick für die Kreditstabilität der schwedischen Banken vergeben. Negative Auswirkungen angesichts niedrigerer Hauspreise auf die Erlösquoten von Covered Bonds unter Stressbedingungen würden von der Agentur nicht erwartet. (Ausgabe vom 02.03.2023) (03.03.2023/alc/a/a)