Bonitätsabhängige Schuldverschreibung auf VW: Stabiler Ausblick und E-Mobilität als Wachstumstreiber - Anleiheanalyse


25.05.23 14:15
DZ BANK

Frankfurt (www.anleihencheck.de) - Autor: Marcus Landau, Derivate-Sales-Experte bei der DZ BANK

Volkswagen hat sich erfolgreich auf die Herausforderungen der Zukunft vorbereitet. Mit einem stabilen Ausblick und einem klaren Fokus auf Elektromobilität als Wachstumstreiber eröffnet das Unternehmen neue Perspektiven in der Automobilbranche.

Neue Zukunftsthemen in der Automobilbranche


Das Geschäftsmodell der Volkswagen AG basiert auf der Produktion, dem Vertrieb und dem Service von Automobilen. Volkswagen ist einer der weltweit größten Automobilhersteller und betreibt Geschäftsaktivitäten auf globaler Ebene. Das Unternehmen bietet eine breite Palette von Fahrzeugmarken an, darunter Volkswagen, Audi, SEAT, Škoda, Bentley, Bugatti, Lamborghini, Porsche, Ducati und Volkswagen Nutzfahrzeuge. Jede Marke zielt auf verschiedene Segmente des Automobilmarktes ab und bietet unterschiedliche Modelle für verschiedene Kundenbedürfnisse an. Volkswagen verfolgt eine vertikal integrierte Geschäftsstrategie, bei der es sowohl in der Fahrzeugproduktion als auch in der Wertschöpfungskette tätig ist. Das Unternehmen betreibt eigene Produktionsstätten, in denen die Fahrzeuge hergestellt werden, und hat auch eine starke Präsenz in den Bereichen Forschung und Entwicklung. Dies ermöglicht es Volkswagen, die Fahrzeugtechnologie und -qualität zu kontrollieren und innovative Lösungen zu entwickeln. Im Fokus stehen mittlerweile auch zunehmend Themen wie die E-Mobilität und Vernetzung von Fahrzeugen durch den Einsatz von Software.

Konzernstrategie "NEW AUTO - Mobility for generations to come"

Mit der Strategie "NEW AUTO - Mobility for generations to come" treibt der Konzern die Transformation hin zu einem softwareorientierten Unternehmen voran, um den globalen Veränderungen in der Mobilität gerecht zu werden. Die Automobilindustrie befindet sich in einem schnellen Wandel, geprägt von Elektromobilität und Digitalisierung. Volkswagen erwartet ein starkes Wachstum des Elektrofahrzeugmarktes in den kommenden Jahren. Die kosteneffiziente und nachhaltige Produktion von Batteriesystemen sowie der Ausbau der Ladeinfrastruktur sind entscheidend für den Erfolg. Ein noch weitreichenderer Wandel erwartet die Branche mit dem Übergang zu vernetzten, intelligenten und letztendlich autonomen Fahrzeugen. Das autonome Fahren wird das Kundenerlebnis nachhaltig verändern und neue Geschäftsmodelle ermöglichen. Dabei wird sich die Einnahmequelle schrittweise vom reinen Fahrzeugverkauf auf erweiterte Dienstleistungen verschieben. Hierfür ist der Ausbau von Softwareentwicklungskompetenzen entscheidend, um Kunden mit verbesserten digitalen Funktionen zu begeistern. Neben den technologischen Trends stellen auch weltwirtschaftliche und geopolitische Rahmenbedingungen Herausforderungen dar. Die wirtschaftliche Bedeutung der größten Mobilitätsmärkte China, USA und Europa sowie deren unterschiedliche Entwicklung haben Auswirkungen auf die Automobilindustrie.

Volkswagen hat mit "NEW AUTO - Mobility for generations to come" seine Prioritäten neu ausgerichtet und strebt an, weltweit führender Anbieter nachhaltiger Mobilität zu sein. Der Konzern konzentriert sich auf fokussiertes, effizientes, innovatives und kundennahes Wachstum. Dafür wurden zwölf Konzerninitiativen festgelegt, die die notwendigen Kompetenzen entwickeln sollen. Zu den zentralen Themen gehören Mechatronik, Software, Batterie & Ladetechnik sowie Mobilitätslösungen. Die Techinitiativen bauen darauf auf. Zusätzlich gibt es sieben Basisinitiativen, die die strategische Neuausrichtung des Volkswagen-Konzerns unterstützen, darunter ESG, Dekarbonisierung & Integrität, Geschäftsmodell 2.0, die Regionen Nordamerika (NAR) und China, das Group Steering Model, People & Transformation sowie die Finanzierung der Transformation. Die Finanzierung wird dabei auch durch die Zinswende der Notenbanken beeinflusst. So hat die FED in den USA den Leitzins am 03. Mai auf eine Spanne von 5,0% bis 5,25% angehoben. In den USA sind die Leitzinsen damit auf dem höchsten Stand seit 16 Jahren. In Europa hat die EZB den Leitzins zuletzt am 04. Mai auf 3,75% angehoben.

Ambitionierte Pläne

Am 04. Mai meldete der Konzern den Bericht für das 1. Quartal. Demnach konnte der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 22% auf 76 Mrd. Euro gesteigert werden, was insbesondere auf positive Entwicklungen in Europa und Nordamerika zurückzuführen sei. Beim operativen Ergebnis konnte sogar eine Steigerung um 35% auf 7,1 Mrd. Euro vor Bewertungseffekten erzielt werden. Die Auslieferungen von batterieelektrischen Fahrzeugen (BEV) stiegen derweil im 1. Quartal um 42% auf 141.000 Fahrzeuge. Dies sind rund 7% aller Auslieferungen des Konzerns in dem betrachteten Zeitraum. Spannend erscheinen auch die Expansionspläne im asiatischen Raum. So habe der Konzern mit seinem "In China für China"-Ansatz das neue Projekt "100%TechCo" gestartet. Hierbei sollen die Komponentenentwicklung und -beschaffung zusammengeführt werden. Dies soll die Entwicklungszeiten neuer Produkte und Technologien um rund 30% verkürzen. Medienberichten zufolge soll der Konzern auch ein milliardenschweres Sparprogramm für seine Kernmarke VW geplant haben. Damit möchte man die Profitabilität steigern und Geld für Investitionen in die Transformation zur E-Mobilität generieren. Mit dem Sparprogramm soll das Ergebnis von VW Pkw um mindestens 3 Mrd. Euro pro Jahr erhöht werden. Solche Entwicklungen dürften sich auch positiv auf die Bonität des Konzerns auswirken.

Bonität mit stabilem Ausblick

Der Wandel des Konzerns in Kombination mit Sparmaßnahmen helfen dabei, die Nachfrage der Kunden zu decken, die Bilanz zu stabilisieren und gleichzeitig die Parameter in der Gewinn-und-Verlustrechnung positiv zu beeinflussen. Die Ratingagenturen teilen diese Einschätzung.

Standard & Poor's (S&P) hatte die Volkswagen AG zuletzt am 21. Februar 2023 bewertet. Kurzfristig sieht die Ratingagentur den Konzern mit "A-2", langfristig mit "BBB+" und der Ausblick wurde auf "stabil" eingestuft. Im Basisszenario sehen die Experten für 2023 eine stagnierende Wirtschaftsentwicklung in Europa, einen Rückgang des Wachstums in den USA und ein stärkeres Wachstum in China. Hierauf aufbauend könnte das Massengeschäft des Volkswagen-Konzerns beeinflusst werden. Mit Blick auf die kurzfristige Einstufung schätzt S&P vor allem die Liquidität des Konzerns als hoch ein, da die Experten davon ausgehen, dass die Liquiditätsquellen die Nutzung in den nächsten und den folgenden zwölf Monaten mindestens zum 1,5-fachen abdecken werden, ohne Finanzdienstleistungen. Gemäß S&P wird die Einschätzung auf "A-2" darüber hinaus durch die große Diversifizierung der Finanzierungsquellen von VW über Märkte und Instrumente hinweg, einschließlich Hybridanleihen, sowie durch die Erfolgsbilanz bei der Emission dieser Instrumente unter verschiedenen Marktbedingungen gestützt. VW verfügt außerdem über gut etablierte und solide Bankbeziehungen, die sich in vielfältigen und umfangreichen revolvierenden Kreditfazilitäten (RCFs) und anderen Bankverbindlichkeiten in den verschiedenen Konzernbereichen widerspiegeln.

Moody's hatte die Volkswagen AG am 20. Dezember 2022 langfristig mit "A3" und den Ausblick als "stabil" eingestuft. Die Ratingagentur verwies zur Begründung für das Rating u.a. auf die zyklisch sensitive Automobilbranche, die wachsende Konkurrenz im wichtigen chinesischen Absatzmarkt, aber auch auf die positiven Entwicklungen im Volkswagenkonzern und die stabile Bilanz.

Bonitätsabhängige Schuldverschreibung bezogen auf Volkswagen AG

Eine attraktive Alternative zur Direktanlage in eine Unternehmensanleihe des Unternehmens sind bonitätsabhängige Schuldverschreibungen. Anlegern steht eine Auswahl an entsprechenden Produkten auf den Basiswert Volkswagen AG zur Verfügung. Ein Beispiel ist eine bonitätsabhängige Schuldverschreibung mit der WKN: DD5A21, die am 23.12.2027 fällig wird (Rückzahlungstermin). Die Zeichnungsfrist läuft vom 28.04.2023 bis zum 31.05.2023. Das Emissionsdatum ist der 31.05.2023 und der Zinslaufbeginn ist der 02.06.2023.

Der Anleger erhält keine sonstigen Erträge (z.B. Dividenden) und hat keine weiteren Ansprüche aus dem Basiswert. Die hier beschriebene bonitätsabhängige Schuldverschreibung (nachfolgend Anleihe genannt) bezieht sich auf das Referenzunternehmen Volkswagen AG. Die Anleihe ist ein festverzinsliches Wertpapier und hat eine feste Laufzeit. Bei dieser Anleihe sind die Zinszahlungen und die Rückzahlung nicht nur von der Bonität der DZ BANK abhängig. Zusätzlich sind die Zinszahlungen und die Rückzahlung an die Bonität des Referenzunternehmens geknüpft. Als Gegenleistung für die Übernahme dieser Risiken erhält der Anleger eine über dem Marktzins liegende Verzinsung. Vor dem Kauf sollte der Anleger daher die Bonität des Referenzunternehmens sowie des Emittenten einschätzen. So kann der Anleger entscheiden, ob die angebotene Verzinsung den individuellen Vorstellungen des Anlegers mit Blick auf die übernommenen Risiken entspricht.

Auswirkungen eines Kreditereignisses

Sofern die DZ BANK kein Kreditereignis in Bezug auf das Referenzunternehmen feststellt, wird die Anleihe am Rückzahlungstermin fällig. In diesem Fall erhält der Anleger an den Zinszahlungstagen eine feste Zinszahlung für die jeweils vorangegangene Zinsperiode sowie am Rückzahlungstermin den Nennbetrag.

Stellt die DZ BANK den Eintritt eines Kreditereignisses in Bezug auf das Referenzunternehmen fest, erfolgt keine weitere Zinszahlung. Die Anleihe wird beendet und nicht mehr verzinst. Dies gilt bereits für die Zinsperiode, in der die DZ BANK den Eintritt des Kreditereignisses feststellt. Statt einer Rückzahlung in Höhe des Nennbetrags am Rückzahlungstermin erhält der Anleger eine Rückzahlung in Höhe des Abwicklungsbetrags. Der Abwicklungsbetrag kann deutlich unter dem Nennbetrag liegen und im Extremfall Null (Totalverlustrisiko) betragen, d.h. die Zahlung entfällt in diesem Fall vollständig. Anleger sollten daher in der Lage sein, einen möglichen Totalverlust Ihres investierten Kapitals zu tragen. Ein Totalverlust des eingesetzten Kapitals ist auch möglich, wenn die DZ BANK als Emittent ihre Verpflichtungen aus der Anleihe aufgrund behördlicher Anordnungen oder einer Insolvenz (Zahlungsunfähigkeit/Überschuldung) nicht mehr erfüllen kann.

Eine ausführliche Erläuterung der genannten Fachbegriffe finden Sie in unserem Glossar.

Stand: 24.05.2023, DZ BANK AG/Online-Redaktion

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