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BIZ sieht eine längere Zeit mit schwer vorhersehbaren Zinsen


19.09.23 08:30
Nord LB

Hannover (www.anleihencheck.de) - Die Zentralbank der Zentralbanken (BIZ) sieht eine längere Zeit mit schwer vorhersehbaren Zinsen, so die Analysten der Nord LB.

Die Wahrscheinlichkeit, dass die FED und die EZB die Zinsen auf einem hohen Niveau halten müssten, solle nicht unterschätzt werden. In dieser Tonlage hätten die Renditen deutscher Bunds am Montag weiter angezogen und ihre Entwicklung vom Ende letzter Woche fortgesetzt. 30-jährige Bunds hätten sogar den Mehrjahreshöchststand (seit 2011) übertroffen und auf 2,86% geklettert. Die gesamte Renditestrukturkurve habe eine Parallelverschiebung um 3 bis 4 Basispunkte vollzogen.

In dieser Gemengelage bleibe der Unternehmensanleihenprimärmarkt 2023 rege. Seit Jahresbeginn sei bisher ein beeindruckendes Gesamtvolumen in Höhe von EUR 234,7 Mrd. an Corporate Bonds (Investment Grade) emittiert worden (2022: EUR 170,2 Mrd.). Gestern habe Volkswagen Leasing GmbH (A3/BBB+) herausgestochen und habe in einer grünen Primärmarktauktion ein Orderbuch über EUR 6,4 Mrd. generiert (Gesamtvolumen: EUR 2,0 Mrd. aufgeteilt in 2,5J (EUR 0,8 Mrd.); 5,5J (EUR 0,5 Mrd.) sowie 8J (EUR 0,7 Mrd.)). Bemerkenswert: Die Transaktion habe sich zwischen IPT (initial price talk) und pricing über alle Laufzeiten um 32 Basispunkte eingeengt.

Der gestrigen Bekanntgabe des Frühindikators für den US-Immobilienmarktes aus dem Berichtsmonat September - des NAHB-Immobilienindex - würden heute die eher "harten" Fakten dazu folgen wie die Baubeginne und die Baugenehmigungen noch aus dem Berichtsmonat August. Bei beiden letztgenannten würden die Analysten nach den Rückgängen in den vergangenen Quartalen mittlerweile mit einer gemäßigten Seitwärtstendenz rechnen.

Die harmonisierten Verbraucherpreise aus der Eurozone seien die wenig marktrelevanten, weil finalen, Veröffentlichungen und würden den Finanzmarktbeteiligten nur noch einmal vor Augen halten, dass der - vor allem energiepreisbedingte - Monatsanstieg im August von 0,6% M/M zu deutlich und einer der Gründe für eine erneute Leitzinsanhebung der EZB vergangene Woche gewesen sei. (19.09.2023/alc/a/a)