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Australien: Nach Zinspause nun bald Zinsgipfel?


24.05.23 11:30
Postbank Research

Bonn (www.anleihencheck.de) - Die geschätzte jährliche Inflation sank im März weiter von 6,8 Prozent im Vormonat auf 6,3 Prozent, so die Analysten von Postbank Research.

Die Kerninflationsrate (getrimmter Mittelwert) sei im 1. Quartal von 6,9 auf 6,6 Prozent zurückgegangen, habe damit jedoch leicht über den Erwartungen gelegen. Die Gesamtinflationsrate habe bei 7,0 Prozent gelegen.

Auch für den April würden Analysten im Median eine nahe des 50-Jahres-Tiefs verharrende Arbeitslosenquote von 3,5 Prozent erwarten.

Der Handelsbilanzüberschuss sei auf 15,3 Mrd. AUD im März gestiegen, der höchste Überschuss seit Juni 2022. Insbesondere die Exporte von Eisenerz und der Handel mit China seien floriert.

Die Regierung erwarte einen Überschuss von 4,2 Mrd. AUD im Haushaltsjahr, das im Juni 2023 ende. Dies wäre der erste Überschuss seit 2007/2008. Der Finanzminister habe zudem fiskalische Hilfen für ärmere Bevölkerungsschichten angekündigt.

Nach zehn Leitzinserhöhungen hintereinander habe die Notenbank (RBA) den Leitzins Anfang April bei 3,60 Prozent belassen. Analysten, die auch im Mai mit einer Zinspause gerechnet hätten, seien von der Erhöhung auf 3,85 Prozent auf dem falschen Fuß erwischt worden. Die am Geldmarkt eingepreiste Terminal Rate liege nun bei 3,98 Prozent, was eine Wahrscheinlichkeit von rund 50 Prozent für eine letzte Erhöhung um 25 bp impliziere.

Die Analysten von Postbank Research erwarten, dass der AUD gegenüber dem EUR in den nächsten sechs Monaten von EUR/AUD 1,622 auf EUR/AUD 1,57 aufwerten könnte, sofern eine globale Rezession ausbleibt. (Währungsbulletin Juni 2023) (24.05.2023/alc/a/a)