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Anleihen: "Das Glas ist eher halb voll"
03.11.23 16:14
Deutsche Börse AG
Frankfurt (www.anleihencheck.de) - Die Stimmung ist gut, so die Deutsche Börse AG.
Wie an den Aktienmärkten seien auch bei den Anleihen die Kurse in den vergangenen Tagen gestiegen. "Das Glas ist für die meisten Anleger eher halb voll als halb leer", beschreibe Arthur Brunner von der ICF Bank die aktuelle Gemengelage. Die Kundschaft kaufe momentan Anleihen querbeet über alle Laufzeiten. Darunter auch Papiere mit weit in der Zukunft liegenden Fälligkeiten, wie die bis 2046 laufende Bundesanleihe mit einem jährlichen Kupon von 2,5 Prozent und einer Rendite von 3,0 Prozent. Deren Kurs sei in den letzten elf Monaten von 116 Prozent auf 89 Prozent gefallen, habe sich zuletzt aber stabilisieren können.
Bei den Zehnjährigen sei die Rendite im Wochenverlauf von 2,82 auf 2,71 Prozent gesunken. Auch in den USA sei es mit dem Zinsniveau weiter bergab gegangen. Die Reaktion des Marktes auf die Notenbanksitzungen lasse laut Brunner darauf schließen, dass für das laufende Jahr gar keine Zinsanhebungen mehr erwartet würden. US-Notenbankchef Jerome Powell habe am Mittwoch allerdings bekräftigt, dass die FED weiterhin "von Sitzung zu Sitzung" entscheiden werde.
Entscheidend dürfte am Ende die Datenlage sein. Daher stünden bei den Rentenhändlern heute auch die bereits um 13:30 Uhr vorgelegten monatlichen Arbeitsmarktdaten für die USA im Fokus. "Diese Daten werden die weitere Richtung der Anleihekurse stark beeinflussen", heiße es dazu bei Hauck Aufhäuser Lampe. Erwartet werde ein Anstieg der Beschäftigten (ex Agrar) um 170.000 bis 185.000, nachdem es im September 336.000 neue Stellen gegeben habe. Die Arbeitslosenquote solle stabil bei 3,8 Prozent verharren.
Bei der Walter Ludwig Wertpapierhandelsbank würden einige Kunden den Blick bereits in die Zukunft werfen, indem sie sich für potenzielle Zinssenkungen positionieren würden. "Nachdem bislang vor allem kürzere Laufzeiten bevorzugt wurden, sehen wir jetzt auch ganz vorsichtige Käufe in Langläufern", erkläre Gregor Daniel von der Walter Ludwig Wertpapierhandelsbank. Hier werde zum Beispiel die bis 2062 laufende Anleihe (ISIN AT0000A0U299 / WKN A1GZRP) der Republik Österreich gekauft, die von 135 Prozent auf jetzt 103 Prozent gefallen sei und bei sinkenden Renditen wieder zulegen würde. Daniel vermute hier vor allem eine "Spekulation auf Kursgewinne".
Im Segment der Unternehmensanleihen werde bei der ICF Bank aktuell eine neue Anleihe (ISIN DE000A3510K1 / WKN A3510K) der Deutsche Rohstoff AG stark nachgefragt, wie Brunner berichte. Nachdem das Unternehmen in dieser Woche Rekordergebnisse vorgelegt habe, sei der Kurs des Ende September zu 100 Prozent emittierten Bonds auf 107 Prozent gestiegen. Bis zur Fälligkeit im September 2028 sei dank des 7,5 Prozent-Kupons trotzdem noch eine Rendite von 5,8 Prozent möglich. Bei der Walter Ludwig Wertpapierhandelsbank fokussiere sich die Kundschaft auf zwei Anleihen von Volkswagen, die bei Laufzeiten bis 2025 bzw. 2026 Renditen von 3,9 Prozent (ISIN XS2374595127 / WKN A2LQ6Q) bzw. 3,8 Prozent (ISIN XS1893631769 / WKN A2LQ6C) bieten würden.
Bei der Steubing AG drehe sich wie schon in der Woche zuvor vieles um die zuletzt im Kurs etwas gestiegenen Anleihen von Bayer (ISIN XS2630111719 / WKN A351U1), Mercedes-Benz (ISIN DE000A3LH6T7 / WKN A3LH6T) und dem österreichischen Baumaterialkonzern Wienerberger (ISIN AT0000A37249 / WKN A3LM15). Rentenhändler Agon Alihajdari sehe zudem verstärktes Interesse an einer ganz neuen, fünfjährigen Anleihe (ISIN DE000A3LL7M4 / WKN A3LL7M) der lettischen Eleving Group. Das in Euro notierte Papier des Anbieters von Finanz- und Mobilitätslösungen besitze einen zweistelligen Kupon von 13 Prozent.
Die in der vergangenen Woche vom Handel ausgesetzte Anleihe (ISIN DE000A2TSB16 / WKN A2TSB1) von FCR Immobilien mit einer Laufzeit bis April 2024 und einem Kupon von 5,25 Prozent sei mittlerweile wieder handelbar. Daniel sehe hier bislang aber nur "ganz marginale Umsätze". Interessant könnte das Papier nach Ansicht des Händlers mit Blick auf mögliche Arbitragechancen sein, da die Emittentin den Tausch in eine neue, bis 2028 laufende Anleihe (ISIN DE000A352AX7 / WKN A352AX) mit einem deutlich höheren Kupon von 7,25 Prozent anbiete. Bei einem Umtauschverhältnis von 1:1 gebe es zudem je Teilschuldverschreibung einen Betrag von 20 Euro in bar. Die neue Anleihe könne bis voraussichtlich 21. November 2023 über die Börse Frankfurt gezeichnet werden. (03.11.2023/alc/a/a)
Wie an den Aktienmärkten seien auch bei den Anleihen die Kurse in den vergangenen Tagen gestiegen. "Das Glas ist für die meisten Anleger eher halb voll als halb leer", beschreibe Arthur Brunner von der ICF Bank die aktuelle Gemengelage. Die Kundschaft kaufe momentan Anleihen querbeet über alle Laufzeiten. Darunter auch Papiere mit weit in der Zukunft liegenden Fälligkeiten, wie die bis 2046 laufende Bundesanleihe mit einem jährlichen Kupon von 2,5 Prozent und einer Rendite von 3,0 Prozent. Deren Kurs sei in den letzten elf Monaten von 116 Prozent auf 89 Prozent gefallen, habe sich zuletzt aber stabilisieren können.
Bei den Zehnjährigen sei die Rendite im Wochenverlauf von 2,82 auf 2,71 Prozent gesunken. Auch in den USA sei es mit dem Zinsniveau weiter bergab gegangen. Die Reaktion des Marktes auf die Notenbanksitzungen lasse laut Brunner darauf schließen, dass für das laufende Jahr gar keine Zinsanhebungen mehr erwartet würden. US-Notenbankchef Jerome Powell habe am Mittwoch allerdings bekräftigt, dass die FED weiterhin "von Sitzung zu Sitzung" entscheiden werde.
Bei der Walter Ludwig Wertpapierhandelsbank würden einige Kunden den Blick bereits in die Zukunft werfen, indem sie sich für potenzielle Zinssenkungen positionieren würden. "Nachdem bislang vor allem kürzere Laufzeiten bevorzugt wurden, sehen wir jetzt auch ganz vorsichtige Käufe in Langläufern", erkläre Gregor Daniel von der Walter Ludwig Wertpapierhandelsbank. Hier werde zum Beispiel die bis 2062 laufende Anleihe (ISIN AT0000A0U299 / WKN A1GZRP) der Republik Österreich gekauft, die von 135 Prozent auf jetzt 103 Prozent gefallen sei und bei sinkenden Renditen wieder zulegen würde. Daniel vermute hier vor allem eine "Spekulation auf Kursgewinne".
Im Segment der Unternehmensanleihen werde bei der ICF Bank aktuell eine neue Anleihe (ISIN DE000A3510K1 / WKN A3510K) der Deutsche Rohstoff AG stark nachgefragt, wie Brunner berichte. Nachdem das Unternehmen in dieser Woche Rekordergebnisse vorgelegt habe, sei der Kurs des Ende September zu 100 Prozent emittierten Bonds auf 107 Prozent gestiegen. Bis zur Fälligkeit im September 2028 sei dank des 7,5 Prozent-Kupons trotzdem noch eine Rendite von 5,8 Prozent möglich. Bei der Walter Ludwig Wertpapierhandelsbank fokussiere sich die Kundschaft auf zwei Anleihen von Volkswagen, die bei Laufzeiten bis 2025 bzw. 2026 Renditen von 3,9 Prozent (ISIN XS2374595127 / WKN A2LQ6Q) bzw. 3,8 Prozent (ISIN XS1893631769 / WKN A2LQ6C) bieten würden.
Bei der Steubing AG drehe sich wie schon in der Woche zuvor vieles um die zuletzt im Kurs etwas gestiegenen Anleihen von Bayer (ISIN XS2630111719 / WKN A351U1), Mercedes-Benz (ISIN DE000A3LH6T7 / WKN A3LH6T) und dem österreichischen Baumaterialkonzern Wienerberger (ISIN AT0000A37249 / WKN A3LM15). Rentenhändler Agon Alihajdari sehe zudem verstärktes Interesse an einer ganz neuen, fünfjährigen Anleihe (ISIN DE000A3LL7M4 / WKN A3LL7M) der lettischen Eleving Group. Das in Euro notierte Papier des Anbieters von Finanz- und Mobilitätslösungen besitze einen zweistelligen Kupon von 13 Prozent.
Die in der vergangenen Woche vom Handel ausgesetzte Anleihe (ISIN DE000A2TSB16 / WKN A2TSB1) von FCR Immobilien mit einer Laufzeit bis April 2024 und einem Kupon von 5,25 Prozent sei mittlerweile wieder handelbar. Daniel sehe hier bislang aber nur "ganz marginale Umsätze". Interessant könnte das Papier nach Ansicht des Händlers mit Blick auf mögliche Arbitragechancen sein, da die Emittentin den Tausch in eine neue, bis 2028 laufende Anleihe (ISIN DE000A352AX7 / WKN A352AX) mit einem deutlich höheren Kupon von 7,25 Prozent anbiete. Bei einem Umtauschverhältnis von 1:1 gebe es zudem je Teilschuldverschreibung einen Betrag von 20 Euro in bar. Die neue Anleihe könne bis voraussichtlich 21. November 2023 über die Börse Frankfurt gezeichnet werden. (03.11.2023/alc/a/a)
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Kurs | Vortag | Veränderung | Datum/Zeit | |
96,835 € | 96,865 € | -0,03 € | -0,03% | 30.11./11:49 |
ISIN | WKN | Jahreshoch | Jahrestief | |
DE0001102341 | 110234 | 116,82 € | 88,58 € |
Werte im Artikel