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Am Covered Bond-Markt ist noch nicht aller Tage Abend
15.11.23 12:00
Nord LB
Hannover (www.anleihencheck.de) - In der vergangenen Ausgabe unserer Wochenpublikation konnten wir uns noch nicht dazu durchringen, unsere Emissionsprognose für das Jahr 2023 nach unten anzupassen, so Dr. Frederik Kunze von der NORD/LB.
Nachdem die Analysten der NORD/LB aber nunmehr für eine weitere Handelswoche das Geschehen am Primär- und Sekundärmarkt für EUR-Benchmarks beobachtet hätten und nach einem aktiven Austausch mit einigen Emittenten über die Gemengelage, sähen sie sich nun doch dazu veranlasst, eine entsprechende Korrektur vorzunehmen. Die Analysten der NORD/LB würden nunmehr mit einem Gesamtvolumen in Höhe von EUR 191 Mrd. rechnen (bisher: EUR 202 Mrd.). Nach unten revidiert hätten sie insbesondere ihre Erwartungen für die APAC-Region. So würden die Analysten der NORD/LB bis zum Jahresende 2023 mit keiner frischen Ware aus Australien, Japan, Neuseeland, Singapur und Südkorea rechnen. Dies erkläre sich nicht zuletzt mit der eher komfortablen Positionierung der dortigen Emittenten. So bestehe - anders als in einigen europäischen Jurisdiktionen - kein akuter Fundingbedarf über Covered Bonds im EUR-Benchmarkformat.
An den letzten fünf Handelstagen hätten sich fünf Emittenten aus fünf Jurisdiktionen am Markt gezeigt. Bereits am vergangenen Mittwoch seien mit ING-DiBa (DE), Oma Savings Bank (FI) und Sparebanken Vest (NO) drei Institute auf die Investoren zugegangen.
Die ING-DiBa habe die Bücher für ihre grüne Benchmark (4,25y) bei einer Guidance von ms +24 Bp area geöffnet und den Hypothekenpfandbrief (ISIN DE000A2YNWC7 / WKN A2YNWC) mit einer finalen Size in Höhe von EUR 1,0 Mrd. (Orderbuch: EUR 1,3 Mrd.) bei ms +22 Bp gepreist.
Sowohl die Oma Savings Bank als auch die Sparebanken Vest hätten die Deal Size vorab am Markt kommuniziert und beide EUR 500 Mio. (WNG) angekündigt. Der finnische Covered Bond (ISIN FI4000562095 / WKN A3LQ03) (5,2y) sei bei ms +49 Bp einen Basispunkt unterhalb der anfänglichen Guidance gepreist worden, während die Norweger (ISIN XS2717426576 / WKN A3LQ33) um fünf Stellen auf ms +34 Bp hätten einengen können. Auch als Resultat einer gewissen Knappheit am Markt falle die starke Überzeichnung des Bonds der Sparebanken Vest (Bid-to-cover-Ratio: 3,3x) auf. Die NIP sei mit +4 Bp vergleichsweise klein an diesem Handelstag gewesen (ING-DiBa: +8 Bp; Oma Savings Bank: +11 Bp).
Der Start in die neue Handelswoche sei durch eine frische EUR-Benchmark aus Frankreich erfolgt. Die letzte Emission aus dieser Jurisdiktion sei immerhin auf den 02. Oktober zurückgegangen (CFF 3 5/8 01/16/29; 5,3y bei ms +32 Bp). Für ihre vierte Platzierung in 2023 habe sich die Caisse Francaise de Financement Local (CAFFIL) (ISIN FR001400M1S9 / WKN nicht bekannt) ebenfalls für EUR 500 Mio. (WNG) entschieden. Die Bücher für den Deal (5,3y) hätten bei ms +39 Bp area geöffnet. Im Rahmen der Vermarktung sei auch hier ein Tightening um fünf Basispunkte möglich gewesen. Das Orderbuch habe sich auf EUR 1,3 Mrd. summiert und die Neuemissionsprämie habe mit +3 Bp unter dem Durchschnitt der vergangenen Handelswochen gelegen.
Am gestrigen Tag habe ebenfalls die Deutsche Bank Espanola (ES) ein Konsortium für eine Emission (ISIN ES0413320153 / WKN nicht bekannt) in Höhe von EUR 500 Mio. (WNG) mandatiert. Der Deal (3,0y) sei mit einer anfänglichen Guidance in Höhe von ms +45 Bp area in die Vermarktung gestartet und bei ms +40 Bp gepreist worden. Das Emissionsvolumen aus Spanien summiere sich damit im laufenden Jahr auf EUR 8,25 Mrd. Für das EUR-Benchmarksegment stünden 2023 zum Redaktionsschluss Emissionen in Höhe von EUR 180,65 Mrd. zu Buche. Somit würden die Analysten der NORD/LB für das verbleibende Jahr noch mit weiteren EUR 10,35 Mrd. an frischen Deals rechnen.
Mit Blick auf die Sekundärmarktaktivitäten lasse sich festhalten, dass die neuen Deals nachgefragt würden. Durch das Investoreninteresse könnten die frischen Benchmarks durchaus spürbar einengen, während die Sekundärmarktkurven insgesamt etwas ausgeweitet hätten. Die Underperformance gegenüber Swaps sei am längeren Ende etwas stärker ausgeprägt gewesen, wenngleich das niedrige Emissionsaufkommen in den längeren Laufzeiten ein massives Repricing in einigen Jurisdiktionen bisher noch nachhaltig ausbremse. Insgesamt würden die Analysten der NORD/LB über sämtliche Laufzeiten und Jurisdiktionen hinweg bis zum Jahresende noch mit Spreadausweitungen im mittleren einstelligen Bereich rechnen. In einigen Jurisdiktionen dürfte für das längere Ende das Plus etwas größer ausfallen. Die Analysten der NORD/LB seien weiterhin der Auffassung, dass die Markttechnik hier ein maßgeblicher Faktor für das anhaltende Repricing sei.
Auch wenn die Dynamik am Primärmarkt zuletzt etwas zurückhaltender gewesen sei, stehe schon heute fest, dass 2023 zu den stärkeren Emissionsjahren zähle. Das hohe Angebot treffe auf eine - auch im Zuge des EZB-Kurswechsels - bröckelnde Nachfrageseite. Investoren würden zunehmend selektiver und würden stärkere Spreadzugeständnisse fordern. Auch das hohe Gewicht an "EUR 500 Mio. (WNG)"-Formaten würden die Analysten der NORD/LB hier in den Kontext eines "Käufermarktes" stellen. Im Jahr 2024 sollte sich das Repricing zumindest bis in den Monat März fortsetzen, wenngleich weniger ausgeprägt als es im 4. Quartal 2023 bisher vonstattengegangen sei.
Als erste europäische Ratingagentur schaffe die Scope Rating GmbH (Scope) den Vorstoß in die Gruppe der External Credit Assessment Institutions (ECAI), die für das Eurosystem Credit Assessment Framework (ECAF) einsetzbar seien. Bisher hätten lediglich Moody's, S&P, Fitch sowie DBRS zu dem Kreis derjenigen ECAIs gezählt, die über eine ECAF-Zulassung verfügen würden. Als ECAI werde Scope bereits seit dem Jahr 2011 bei der European Securities and Markets Authority (ESMA) geführt und sei damit auch für die Ableitung des Credit Quality Steps (CQS) im CRR-Kontext anzuwenden.
Die Pressemitteilung der EZB vom 10. November 2023 dürfe durchaus auch als Erfolgsmeldung für Scope gewertet werden. Der bereits am 02. November getroffenen Entscheidung folge nun die technische Umsetzung in die IT-Umgebung des Eurosystems, die sich nach EZB-Angaben über einen Zeitraum von mehreren Monaten hinziehen könne. Nach der entsprechenden Finalisierung seien Ratings aus den Assetklassen "Unternehmen", "Banken", "Covered Bonds" sowie "Länder und öffentlicher Sektor" im Kontext des ECAF einsetzbar, während ABS-Ratings von Scope hier noch ausgeschlossen seien. Per Juni 2023 habe Scope insgesamt 41 Covered Bond-Programme aus elf Ländern bewertet. Das zugehörige ausstehende Volumen habe Scope auf EUR 659 Mrd. (bzw. 1.145 Anleihen) beziffert. (Ausgabe 33 vom 15.11.2023) (15.11.2023/alc/a/a)
Nachdem die Analysten der NORD/LB aber nunmehr für eine weitere Handelswoche das Geschehen am Primär- und Sekundärmarkt für EUR-Benchmarks beobachtet hätten und nach einem aktiven Austausch mit einigen Emittenten über die Gemengelage, sähen sie sich nun doch dazu veranlasst, eine entsprechende Korrektur vorzunehmen. Die Analysten der NORD/LB würden nunmehr mit einem Gesamtvolumen in Höhe von EUR 191 Mrd. rechnen (bisher: EUR 202 Mrd.). Nach unten revidiert hätten sie insbesondere ihre Erwartungen für die APAC-Region. So würden die Analysten der NORD/LB bis zum Jahresende 2023 mit keiner frischen Ware aus Australien, Japan, Neuseeland, Singapur und Südkorea rechnen. Dies erkläre sich nicht zuletzt mit der eher komfortablen Positionierung der dortigen Emittenten. So bestehe - anders als in einigen europäischen Jurisdiktionen - kein akuter Fundingbedarf über Covered Bonds im EUR-Benchmarkformat.
An den letzten fünf Handelstagen hätten sich fünf Emittenten aus fünf Jurisdiktionen am Markt gezeigt. Bereits am vergangenen Mittwoch seien mit ING-DiBa (DE), Oma Savings Bank (FI) und Sparebanken Vest (NO) drei Institute auf die Investoren zugegangen.
Die ING-DiBa habe die Bücher für ihre grüne Benchmark (4,25y) bei einer Guidance von ms +24 Bp area geöffnet und den Hypothekenpfandbrief (ISIN DE000A2YNWC7 / WKN A2YNWC) mit einer finalen Size in Höhe von EUR 1,0 Mrd. (Orderbuch: EUR 1,3 Mrd.) bei ms +22 Bp gepreist.
Sowohl die Oma Savings Bank als auch die Sparebanken Vest hätten die Deal Size vorab am Markt kommuniziert und beide EUR 500 Mio. (WNG) angekündigt. Der finnische Covered Bond (ISIN FI4000562095 / WKN A3LQ03) (5,2y) sei bei ms +49 Bp einen Basispunkt unterhalb der anfänglichen Guidance gepreist worden, während die Norweger (ISIN XS2717426576 / WKN A3LQ33) um fünf Stellen auf ms +34 Bp hätten einengen können. Auch als Resultat einer gewissen Knappheit am Markt falle die starke Überzeichnung des Bonds der Sparebanken Vest (Bid-to-cover-Ratio: 3,3x) auf. Die NIP sei mit +4 Bp vergleichsweise klein an diesem Handelstag gewesen (ING-DiBa: +8 Bp; Oma Savings Bank: +11 Bp).
Am gestrigen Tag habe ebenfalls die Deutsche Bank Espanola (ES) ein Konsortium für eine Emission (ISIN ES0413320153 / WKN nicht bekannt) in Höhe von EUR 500 Mio. (WNG) mandatiert. Der Deal (3,0y) sei mit einer anfänglichen Guidance in Höhe von ms +45 Bp area in die Vermarktung gestartet und bei ms +40 Bp gepreist worden. Das Emissionsvolumen aus Spanien summiere sich damit im laufenden Jahr auf EUR 8,25 Mrd. Für das EUR-Benchmarksegment stünden 2023 zum Redaktionsschluss Emissionen in Höhe von EUR 180,65 Mrd. zu Buche. Somit würden die Analysten der NORD/LB für das verbleibende Jahr noch mit weiteren EUR 10,35 Mrd. an frischen Deals rechnen.
Mit Blick auf die Sekundärmarktaktivitäten lasse sich festhalten, dass die neuen Deals nachgefragt würden. Durch das Investoreninteresse könnten die frischen Benchmarks durchaus spürbar einengen, während die Sekundärmarktkurven insgesamt etwas ausgeweitet hätten. Die Underperformance gegenüber Swaps sei am längeren Ende etwas stärker ausgeprägt gewesen, wenngleich das niedrige Emissionsaufkommen in den längeren Laufzeiten ein massives Repricing in einigen Jurisdiktionen bisher noch nachhaltig ausbremse. Insgesamt würden die Analysten der NORD/LB über sämtliche Laufzeiten und Jurisdiktionen hinweg bis zum Jahresende noch mit Spreadausweitungen im mittleren einstelligen Bereich rechnen. In einigen Jurisdiktionen dürfte für das längere Ende das Plus etwas größer ausfallen. Die Analysten der NORD/LB seien weiterhin der Auffassung, dass die Markttechnik hier ein maßgeblicher Faktor für das anhaltende Repricing sei.
Auch wenn die Dynamik am Primärmarkt zuletzt etwas zurückhaltender gewesen sei, stehe schon heute fest, dass 2023 zu den stärkeren Emissionsjahren zähle. Das hohe Angebot treffe auf eine - auch im Zuge des EZB-Kurswechsels - bröckelnde Nachfrageseite. Investoren würden zunehmend selektiver und würden stärkere Spreadzugeständnisse fordern. Auch das hohe Gewicht an "EUR 500 Mio. (WNG)"-Formaten würden die Analysten der NORD/LB hier in den Kontext eines "Käufermarktes" stellen. Im Jahr 2024 sollte sich das Repricing zumindest bis in den Monat März fortsetzen, wenngleich weniger ausgeprägt als es im 4. Quartal 2023 bisher vonstattengegangen sei.
Als erste europäische Ratingagentur schaffe die Scope Rating GmbH (Scope) den Vorstoß in die Gruppe der External Credit Assessment Institutions (ECAI), die für das Eurosystem Credit Assessment Framework (ECAF) einsetzbar seien. Bisher hätten lediglich Moody's, S&P, Fitch sowie DBRS zu dem Kreis derjenigen ECAIs gezählt, die über eine ECAF-Zulassung verfügen würden. Als ECAI werde Scope bereits seit dem Jahr 2011 bei der European Securities and Markets Authority (ESMA) geführt und sei damit auch für die Ableitung des Credit Quality Steps (CQS) im CRR-Kontext anzuwenden.
Die Pressemitteilung der EZB vom 10. November 2023 dürfe durchaus auch als Erfolgsmeldung für Scope gewertet werden. Der bereits am 02. November getroffenen Entscheidung folge nun die technische Umsetzung in die IT-Umgebung des Eurosystems, die sich nach EZB-Angaben über einen Zeitraum von mehreren Monaten hinziehen könne. Nach der entsprechenden Finalisierung seien Ratings aus den Assetklassen "Unternehmen", "Banken", "Covered Bonds" sowie "Länder und öffentlicher Sektor" im Kontext des ECAF einsetzbar, während ABS-Ratings von Scope hier noch ausgeschlossen seien. Per Juni 2023 habe Scope insgesamt 41 Covered Bond-Programme aus elf Ländern bewertet. Das zugehörige ausstehende Volumen habe Scope auf EUR 659 Mrd. (bzw. 1.145 Anleihen) beziffert. (Ausgabe 33 vom 15.11.2023) (15.11.2023/alc/a/a)
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