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Renten: Die EZB droht Athen die letzte Geldquelle abzudrehen
26.03.15 17:09
Baader Bank
Unterschleissheim (www.anleihencheck.de) - Die Europäische Zentralbank (EZB) engt den Finanzierungsspielraum der griechischen Regierung weiter ein und erhöht damit den Druck auf Athen, sich mit den internationalen Geldgebern zu einigen, so Klaus Stopp, Leiter der Skontroführung Renten bei der Baader Bank.
In Sorge um die Zahlungsfähigkeit der griechischen Banken, sollte der griechische Staat pleitegehen, habe die EZB angewiesen, dass keine weiteren Anleihen der griechischen Regierung angekauft werden dürften. Dazu würden auch die staatlichen Geldmarktpapiere gehören, deren Volumen auf maximal 15 Mrd. EUR begrenzt worden sei.
Da das Land vom Kapitalmarkt abgeschnitten sei und die Steuereinnahmen wegen der erneuten Zuspitzung der Schuldenkrise zuletzt eingebrochen seien, sei die Ausgabe kurzfristiger Geldmarktpapiere die einzige Finanzierungsquelle der Regierung. Diese Quelle drohe die EZB den Griechen nun abzudrehen. Es scheine, dass die Notenbanker die Zeit, die sie den politischen Gesprächen zwischen dem von der Pleite bedrohten Land und seinen Gläubigern hätten geben wollen, bald als abgelaufen betrachten würden.
So gehe auch die EU-Kommission davon aus, dass die Regierung in Athen nur noch bis zum 8. April über genügend flüssige Mittel verfüge. Ministerpräsident Alexis Tsipras seien damit nur noch zwei Wochen Zeit geblieben, um sich mit den internationalen Geldgebern über eine konsensfähige Reformliste zu verständigen. Erst wenn dies gelinge, könne Geld aus der letzten noch ausstehenden Kredittranche von 7,2 Mrd. EUR ausgezahlt werden.
Eine kurzfristige Überbrückung der Nöte könnte allerdings auch mittels der zurückgeforderten 1,2 Mrd. EUR aus dem Rettungsfonds EFSF sein, die fälschlicherweise dem griechischen Bankenhilfsfonds nicht in Rechnung gestellt worden seien. Und das obwohl die Griechen schon in der Antike Mathematik im Rahmen der Philosophie betrieben hätten.
Immerhin hätten in dieser Woche die versöhnlichen Töne des griechischen Ministerpräsidenten in Berlin neue Hoffnungen auf eine gütliche Einigung im Schuldenstreit genährt. Allerdings werde es sich erst am kommenden Montag zeigen, wenn Athen seine Liste mit Reformplänen der Eurogruppe zur Verfügung stellen werde, ob sich die verbesserte Tonlage auch in konkreten Maßnahmen niederschlage.
Rätselraten herrsche indessen weiterhin ob der Frage, warum sich Griechenland nur zaghaft um den Abschluss eines Steuerabkommens mit der Schweiz bemühe. Dorthin sollten mindestens 80 Mrd. EUR aus Griechenland geflossen sein - davon rund zwei Drittel Schwarzgeld. Der Wirtschaftswissenschaftler Friedrich Schneider von der Universität Linz gehe laut Deutscher Presseagentur davon aus, dass Athen ein Steuerabkommen auf Anhieb 10 bis 15 Mrd. EUR bringen würde. Dies wäre die schnellste und effizienteste Maßnahme, an Geld zu kommen, meine der auf Schattenwirtschaft spezialisierte Ökonom, der von rund 10.000 griechischen Steuerflüchtlingen ausgehe.
Vielleicht würden die Gläubigerstaaten ein solches Vorgehen ja deshalb nicht energischer fordern, weil man Rücksicht auf die Schweiz nehme? Immerhin solle es nun noch in dieser Woche zu neuen Gesprächen der Schweizer Regierung mit der griechischen Regierung kommen. Aber jeder Tag des Zögerns koste Athen Geld und ermögliche den Steuerflüchtlingen vorzusorgen.
Gleichzeitig plane Athen für griechische Bürger, die Schwarzgeld aus dem Ausland wieder ins Land zurücküberweisen würden, eine teilweise Steueramnestie. Dafür sollten sie eine einmalige Steuerabgabe zahlen. Ob dieses Prinzip der Freiwilligkeit funktioniere, müsse sich erst noch zeigen. Aber ein falsches Zeichen an die übrigen Euroländer sei es allemal.
Indessen würden auf Touristen, die auf den Ferieninseln Mykonos, Santorin oder Paros Urlaub machen würden, höhere Kosten zukommen. So plane die griechische Regierung für diese Inseln, die Mehrwertsteuer auf das Festlandniveau von 23% anzuheben. Außer auf Kreta würden auf den rund 180 Inseln der Ägäis Mehrwertsteuersätze gelten, die 30% unter denen des Landes lägen. Aber Griechenland wäre nicht Griechenland, wenn nicht wiederum für die abgelegenen Inseln der geminderte Mehrwertsteuersatz weiterhin gelten solle.
Viele Notenbanken hätten es schon probiert - und das mit Erfolg! Das Quantitative Easing. So versuche man in Japan seit 2001 mit dem Geld der nationalen Notenbank die Nachfrage nach Anleihen hochzuhalten. Aktuell würden dazu monatlich Anleihen im Gegenwert von ca. 50 Mrd. EUR angekauft. In den USA seien in der Zeit von 2008 bis 2014 sogar ca. 3,5 Bill. USD dafür verwendet worden. In der Schweiz und in Großbritannien werde dieses Instrument der Geldmarktpolitik seit 2009 eingesetzt.
Allerdings schweige sich die Schweiz über das Volumen aus, in Großbritannien seien bisher Anleihen für ca. 325 Mrd. GBP aufgekauft worden. Dass in den USA die amerikanische Notenbank FED trotz des offiziellen Endes von QE aber weiterhin am Kapitalmarkt aktiv sei, liege daran, dass die Gelder aus Zinsen und Endfälligkeiten wieder reinvestiert würden. Somit könne also in diesem konkreten Fall weder von einer Beendigung noch von einer Rückabwicklung die Rede sein.
Seit März dieses Jahres gehöre auch die Europäische Zentralbank (EZB) dem "Club der stimulierenden Notenbanken" an. Monatlich sollten 60 Mrd. EUR dazu verwendet werden. Nach Informationen der EZB seien seit Start des Programms (9. März) bis zum 19. März des Jahres europaweit insgesamt 26,3 Mrd. EUR für den Aufkauf von Staatsanleihen und Anleihen europäischer Institutionen eingesetzt worden. Die für Covered Bonds und ABS-Papiere eingesetzten Gelder würden sich allerdings grundlegend von den oben genannten Mengen unterscheiden.
Zur Verdeutlichung dieser Diskrepanz diene ein Vergleich der Volumina in der vergangenen Handelswoche. Für Staatsanleihen seien 16,549 Mrd. EUR, für Covered Bonds 3,051 Mrd. EUR und für ABS-Papiere lediglich 0,254 Mrd. EUR eingesetzt worden.
Insbesondere würden sich die Marktteilnehmer von dem bisher angekauften Volumen für verbriefte Derivate enttäuscht zeigen. Die Gründe hierfür würden zum einen in der umständlichen Entscheidungsfindung durch vier externe Asset-Manager und in der fehlenden Notwendigkeit der Begebung neuer ABS-Papiere infolge der hohen Liquidität gesehen. Und zum anderen wirke auch das regulatorische Umfeld nicht gerade stimulierend.
So gesehen würden erst die kommenden Wochen und Monate zeigen, ob das anvisierte Ziel auch erreicht werden könne.
Denn dass Bondkäufe nicht unumstritten seien, würden zuletzt Äußerungen von einigen BoJ-Ratsmitgliedern verdeutlichten, die Zweifel über die Nachhaltigkeit solcher Ankäufe hegen würden. Beim Studium des Protokolls der Februar-Sitzung der japanischen Notenbank habe man jedenfalls den Eindruck, dass sich innerhalb des Rates die Stimmen mehren würden, die meinen würden, man laufe Gefahr den Bogen zu überspannen. Doch nach 14 Jahren der "Marktmanipulation" seien kritische Anmerkungen sicherlich erlaubt und sollten in Euroland aufmerksam verfolgt werden, um einen Lerneffekt auslösen zu können.
Anleger, die sich nicht mit dem Niedrigzins, den derzeit Bundesanleihen abwerfen würden, begnügen wollten, seien in dieser Woche wieder auf die Suche nach Alternativen in der zweiten und dritten Reihe gegangen. So seien manche bei Hochtief fündig geworden und hätten einen Corporate Bond des Baukonzerns gekauft, der im März 2020 fällig sei und derzeit eine Rendite von rund 1,90% abwerfe.
Weiterhin auf den Kauflisten habe ein Bond (ISIN FR0011567940 / WKN A1HQZP) von Peugeot gestanden, der 1/2019 fällig werde, und bei einem Kurs von ca. 117,00% eine Rendite von ca. 1,84% bringe. Auch ein Bond (ISIN DE000A14J587 / WKN A14J58) von ThyssenKrupp mit Laufzeit 2/2025 habe seine Käufer gefunden. Der Titel rentiere mit ca. 2,54% und notiere bei rund 99,66% nahe seinem Jahreshoch (99,94%), das am 13.03. erreicht worden sei.
Nachgefragt worden sei auch eine Unternehmensanleihe (ISIN XS1144214993 / WKN A13SNX) von Hapag Lloyd, die im Oktober 2019 fällig werde und eine Rendite von ca. 6,15% aufweise. Mit 105,50% notiere der Bond nahe seinem Zwölfmonatshoch.
Ein in Euro emittierter Corporate Bond (ISIN XS0954912514 / WKN A1HNXH) von Gazprom, der bis 7/2018 laufe, stoße wieder auf Nachfrage. Der Titel stehe mit rund 95,50% inzwischen deutlich über seinem Ein-Jahrestief von 76,95% und rentiere aktuell mit ca. 5,19%.
Bei der Europäischen Zentralbank (EZB) sei man davon überzeugt, dass das Wachstum im Euroraum an Fahrt gewinne. Als Gründe nenne EZB-Präsident Mario Draghi die gefallenen Ölpreise, die stärkere Exportnachfrage, günstige Finanzierungsbedingungen als Folge der lockeren Geldpolitik und den schwächeren Euro. Einzig die Inflation werde laut Draghi in der Eurozone vorerst noch "sehr gering oder negativ bleiben". Erst zum Jahresende hin dürfte die Teuerung moderat steigen.
Die neue Geldschwemme der Notenbank sehe Draghi dabei als "Schlüsselfaktor" für eine vollständige Erholung der Konjunktur und höhere Inflationsraten. Daher sei für ihn auch klar, die Aufkäufe von Wertpapieren im Volumen von 60 Mrd. EUR unter allen Umständen bis September 2016 oder auch länger durchzuziehen - "in jedem Fall" also, bis eine nachhaltige Annäherung an das Preisziel der EZB von knapp 2% zu beobachten sei.
Die Ursache für ein kräftiges Wachstum des Bruttoinlandsprodukts in Deutschland sehe auch das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) vor allem in der extrem expansiven Geldpolitik der EZB und warne doch vor einer sich abzeichnenden Überauslastung der Kapazitäten. Eine Überhitzung sei kein Grund zum Feiern, sondern Anlass zur Sorge, kommentiere das IfW. So würden die Forscher ab 2016 erwarten, dass die Produktionskapazitäten mehr und mehr überdehnt würden und das Bruttoinlandsprodukt (BIP) über mehrere Jahre hinweg stärker zulege als das Produktionspotenzial. Erst im Jahr 2019 könnte sich der BIP-Zuwachs demnach wieder spürbar verlangsamen.
Und dann würden die IfW-Experten erstmals seit Langem wieder von einem Preisauftrieb künden, der sich aufgrund der starken Überauslastung merklich verstärken werde. Der Vorhersage zufolge würden die Preise in diesem Jahr noch nahezu stagnieren, 2016 aber um 1,5% anziehen und danach stärker steigen. 2019 könnte sich die Teuerungsrate für die privaten Verbraucher dann der 3%-Marke nähern, was schließlich auch das Ende der Nullzins-Geldpolitik bedeuten würde.
Trotz Schwarzer Null seien die drei Schuldenberge von Bund, Ländern und Kommunen Ende vergangenen Jahres weiter angewachsen. So habe der deutsche Staat am 31. Dezember mit insgesamt 2.048,1 Mrd. EUR in der Kreide gestanden. Das sei laut Statistischem Bundesamt der höchste Wert seit Mitte 2013. Verglichen mit dem Vorquartal seien die Schulden also um 3,9 Mrd. EUR bzw. 0,2% gestiegen.
Der Bund sitze anteilig mit 1.286,6 Mrd. EUR auf dem höchsten Schuldenberg. Die Länder seien mit 621,9 Mrd. EUR verschuldet. Rückläufig seien die Verbindlichkeiten in Sachsen (-4,8%) und Baden-Württemberg (-4,3%) gewesen, während diejenigen in Hessen um 5,4% zugenommen hätten. Die Verschuldung der Gemeinden und Gemeindeverbände sei um 0,3% auf 139,6 Mrd. EUR gestiegen.
Deutschland habe 2014 erstmals seit 45 Jahren einen ausgeglichenen Haushalt vorweisen können. Dabei habe Finanzminister Wolfgang Schäuble das Glück, dass ihm aufgrund hoher Steuereinnahmen mehr Milliarden zur Verfügung stünden und die Refinanzierung des Bundes durch niedrige Zinsen auf Staatsanleihen begünstigt werde.
In dieser Situation gelte es strukturelle Einsparungen im Bundeshaushalt vorzunehmen - so wie es der Bund der Steuerzahler (BdSt) fordere. Die Haushalts- und Konsolidierungspolitik der großen Koalition dürfe nicht bei der Schwarzen Null stehen bleiben. Die Regierung müsse vielmehr endlich die Altschulden bekämpfen, die Bürger von der ungerechten kalten Progression befreien und den Solidaritätszuschlag abbauen, fordere BdSt-Präsident Reiner Holznagel, der unter anderem bei Subventionen, bei den Verwaltungs- und Personalkosten sowie der Rückführung des Elterngelds ein enormes Sparpotenzial ausmache. Allein 20 Mrd. EUR könnten durch eine solche "Aktion Frühjahrsputz" gespart werden.
In dieser Handelswoche habe die im MDAX notierte Deutsche Annington Immobilien über ihr niederländisches Tochterunternehmen mittels zweier Anleihen jeweils 500 Mio. EUR refinanziert. Mit Fokus auf interessierte Privatanleger sei bei beiden Tranchen als Mindeststückelung nominal 1.000 EUR gewählt worden.
Die erste Tranche (ISIN DE000A1ZY971 / WKN A1ZY97) sei am 30.03.2020 endfällig und mit einem jährlichen Kupon in Höhe von 0,875% ausgestattet. Gepreist worden sei die Anleihe bei 99,263%, was einem Emissionsspread von +75 bps über Mid Swap entsprochen habe. Die zweite Tranche (ISIN DE000A1ZY989 / WKN A1ZY98) habe bei einer Fälligkeit zum 31.03.2025 einen Kupon von 1,5% und sei bei 98,455% gepreist worden. Dies habe einen Emissionsspread von +110 bps über Mid Swap ergeben.
Aber auch der spanische Erdölkonzern Repsol habe sich über sein niederländisches Tochterunternehmen am Kapitalmarkt präsent gezeigt. Insgesamt seien zwei Hybridanleihen über jeweils 1 Mrd. EUR begeben worden. Die Mindeststückelung betrage in beiden Fällen nominal 100.000 EUR. Die eine Anleihe (ISIN XS1207058733 / WKN A1ZY4L) sei am 25.03.2075 fällig und stelle eine Kombination von fester und variabler Verzinsung dar. Die zum Preis von 100% emittierte Anleihe sei seitens des Emittenten zum 25.03.2025 zu pari kündbar und werde bis zu diesem Zeitpunkt mit 4,5% verzinst. Der Emissionsspread habe sich auf +395 bps über Mid Swap belaufen. Die Kupons würden im Falle der Nicht-Kündigung anschließend EUSA10 +4,20% bis zum 25.03.2045 und zu guter Letzt bis zum 25.03.2075 EUSA10 +4,95% betragen.
Die zweite Tranche (ISIN XS1207054666 / WKN A1ZY4J) habe kein Laufzeitende und sei seitens des Emittenten zum 25.03.2021 zu pari kündbar. Die jährliche Verzinsung bis zu diesem Zeitpunkt sei mit 3,875% fixiert und orientiere sich anschließend am EUSA6. Ebenfalls bei 100% gepreist habe sich daraus ein Emissionsspread von +356 bps über Mid Swap ergeben.
Mit SUEZ ENVIRONNEMENT, dem börsennotierten französischen Umwelt-Konzern, habe ein weiteres Unternehmen eine neue Hybridanleihe (ISIN FR0012648590 / WKN A1ZZAH) aufgelegt. Dieser Bond im Volumen von 500 Mio. EUR sei 8-fach überzeichnet gewesen und bei 99,525% gepreist worden, was bei einem Kupon von 2,5% bis zum 30.03.2022 einem Emissionsspread von +256,8 bps über Mid Swap entsprochen habe. Die Gattung sei zum 30.03.2022 seitens des Emittenten zu pari kündbar und anschließend orientiere sich die jährliche Verzinsung am EUSA5.
Man könne die Uhr danach stellen, denn zweimal jährlich werde an der selbigen gedreht. Ab dem kommenden Wochenende würden die Uhren umgestellt und das nenne sich dann Sommerzeit. Hierbei handele es sich um ein wiederkehrendes Ereignis, doch der Gewöhnungseffekt für Mensch und Tier stelle sich nur selten ein.
Am Rentenmarkt hingegen würden die Uhren wie gewohnt laufen. Das Gros der Marktteilnehmer könne nicht mehr viel überraschen und somit gönne sich das Rentenbarometer eine kleine Verschnaufpause. Nachdem es in der vergangenen Woche noch mit neuen Rekorden habe glänzen können, sei der Start in die neue Handelswoche wenig spektakulär verlaufen.
Der Rentenfuture bewege sich aktuell infolge fehlender Impulse in einem ruhigen Fahrwasser zwischen 158,10% und 159,00%. Solch moderate Kursbewegungen seien in jüngster Vergangenheit eher selten zu beobachten gewesen, und das trotz der ungeklärten Situation Griechenlands. Die aktuelle Rendite für die zehnjährige Bundesanleihe liege bei 0,22%. An diesen Umstand hätten sich die Marktteilnehmen schon längst gewöhnt.
Aus Sicht der Charttechnik bleibe die noch relativ frische Höchstmarke bei 159,13% (18. März 2015) das Maß der Dinge und fungiere somit als alleiniger Widerstand. Der Bereich um die Marke von 158% bzw. 157,30 (mehrere Hochs im Februar/März) seien als Unterstützung auszumachen.
In den USA wurden bzw. werden in dieser Handelswoche neben T-Bills im Volumen von 84 Mrd. USD auch T-Bonds mit Laufzeiten von zwei, fünf und sieben Jahren im Wert von insgesamt 103 Mrd. USD platziert, so die Analysten der Baader Bank.
In Euroland seien lediglich Belgien mittels Aufstockung von drei Altemissionen (ISIN BE0000334434 / WKN A1ZUS1, 2025 ; ISIN BE0000320292 / WKN A1AWF4, 2041; ISIN BE0000331406 / WKN A1HQ0J, 2045) und die Niederlande mit einer Neubegebung einer zehnjährigen Anleihe (ISIN NL0011220108 / WKN A1ZY9A) am Kapitalmarkt aktiv gewesen. Belgien habe über diese Maßnahmen das angestrebte Volumen von ca. 3 Mrd. EUR erreichen und die Niederlande sogar die geplanten 5 Mrd. EUR um über 1,7 Mrd. EUR übertreffen können.
Die Anleihe habe einen jährlichen Kupon von 0,25% und sei bei einer Rendite von 0,387% gepreist worden. Somit sei der Kupon der deutschen Benchmark-Anleihe zwar unterboten worden, aber in der Rendite liege Deutschland noch klar vorne. Dennoch sollte sich Deutschland nun nicht mehr alleine anhören müssen, dass man der große Nutznießer der europäischen Finanzkrise sei. Ein weiteres Euroland wandele auf Deutschlands Spuren.
Der Frühling sei nun endlich da. Für diese Behauptung würden nebst den Temperaturen immer mehr auch andere Indizien sprechen. So sehe man im städtischen Berufsverkehr immer mehr Fahrradfahrer und am Wochenende nehme die Zahl der Motorrad- und Cabrio-Fahrer, die Richtung Sonne cruisen, stetig zu.
Auch der Euro habe sich in dieser Handelswoche in der Sonne gerekelt und sei von 1,0612 bis auf 1,1029 USD gestiegen. Möglich sei dies durch abnehmende Spekulationen auf eine baldige Zinserhöhung in den USA geworden. Dieses Umdenken sei noch eine Spätfolge der letztwöchigen FED-Sitzung, denn die amerikanische Notenbank habe ein behutsames Vorgehen bei der Zinswende signalisiert. Aktuell notiere die Gemeinschaftswährung um die Marke von 1,10 USD.
Ob die Währung der Euroländer nach dieser Woche auch weiterhin zu den Sonnenanbetern gehören werde oder sie sich in diesem Jahr lediglich eine "Kellerbräune" zulegen könne, bleibe abzuwarten. Denn es gebe einfach zu viele Unwägbarkeiten: Wie gehe es mit Griechenland weiter? Wie durchschlagend werde das QE-Programm der EZB sein? Und sei die Zinswende in den USA lediglich aufgeschoben?
Ganz anders sei es der Gemeinschaftswährung in Norwegen ergangen. Sieben Tage Regenwetter wäre der bessere Vergleich gegenüber der Norwegischen Krone, denn der Euro sei von 8,9330 NOK bis auf 8,5527 NOK zurückgefallen und habe gefröstelt. Auslöser hierfür sei gewesen, dass die norwegische Notenbank trotz eingetrübter Konjunkturdaten, den Leitzins vorerst unberührt lasse.
Um mit ihrem Depot auf jegliche Wetterlage vorbereitet zu sein, hätten sich Privatanleger in dieser Handelswoche für Fremdwährungsanleihen auf Südafrikanische Rand, Australische Dollar, Norwegische Kronen und US-Dollar entschieden.
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In Sorge um die Zahlungsfähigkeit der griechischen Banken, sollte der griechische Staat pleitegehen, habe die EZB angewiesen, dass keine weiteren Anleihen der griechischen Regierung angekauft werden dürften. Dazu würden auch die staatlichen Geldmarktpapiere gehören, deren Volumen auf maximal 15 Mrd. EUR begrenzt worden sei.
Da das Land vom Kapitalmarkt abgeschnitten sei und die Steuereinnahmen wegen der erneuten Zuspitzung der Schuldenkrise zuletzt eingebrochen seien, sei die Ausgabe kurzfristiger Geldmarktpapiere die einzige Finanzierungsquelle der Regierung. Diese Quelle drohe die EZB den Griechen nun abzudrehen. Es scheine, dass die Notenbanker die Zeit, die sie den politischen Gesprächen zwischen dem von der Pleite bedrohten Land und seinen Gläubigern hätten geben wollen, bald als abgelaufen betrachten würden.
So gehe auch die EU-Kommission davon aus, dass die Regierung in Athen nur noch bis zum 8. April über genügend flüssige Mittel verfüge. Ministerpräsident Alexis Tsipras seien damit nur noch zwei Wochen Zeit geblieben, um sich mit den internationalen Geldgebern über eine konsensfähige Reformliste zu verständigen. Erst wenn dies gelinge, könne Geld aus der letzten noch ausstehenden Kredittranche von 7,2 Mrd. EUR ausgezahlt werden.
Eine kurzfristige Überbrückung der Nöte könnte allerdings auch mittels der zurückgeforderten 1,2 Mrd. EUR aus dem Rettungsfonds EFSF sein, die fälschlicherweise dem griechischen Bankenhilfsfonds nicht in Rechnung gestellt worden seien. Und das obwohl die Griechen schon in der Antike Mathematik im Rahmen der Philosophie betrieben hätten.
Immerhin hätten in dieser Woche die versöhnlichen Töne des griechischen Ministerpräsidenten in Berlin neue Hoffnungen auf eine gütliche Einigung im Schuldenstreit genährt. Allerdings werde es sich erst am kommenden Montag zeigen, wenn Athen seine Liste mit Reformplänen der Eurogruppe zur Verfügung stellen werde, ob sich die verbesserte Tonlage auch in konkreten Maßnahmen niederschlage.
Rätselraten herrsche indessen weiterhin ob der Frage, warum sich Griechenland nur zaghaft um den Abschluss eines Steuerabkommens mit der Schweiz bemühe. Dorthin sollten mindestens 80 Mrd. EUR aus Griechenland geflossen sein - davon rund zwei Drittel Schwarzgeld. Der Wirtschaftswissenschaftler Friedrich Schneider von der Universität Linz gehe laut Deutscher Presseagentur davon aus, dass Athen ein Steuerabkommen auf Anhieb 10 bis 15 Mrd. EUR bringen würde. Dies wäre die schnellste und effizienteste Maßnahme, an Geld zu kommen, meine der auf Schattenwirtschaft spezialisierte Ökonom, der von rund 10.000 griechischen Steuerflüchtlingen ausgehe.
Vielleicht würden die Gläubigerstaaten ein solches Vorgehen ja deshalb nicht energischer fordern, weil man Rücksicht auf die Schweiz nehme? Immerhin solle es nun noch in dieser Woche zu neuen Gesprächen der Schweizer Regierung mit der griechischen Regierung kommen. Aber jeder Tag des Zögerns koste Athen Geld und ermögliche den Steuerflüchtlingen vorzusorgen.
Gleichzeitig plane Athen für griechische Bürger, die Schwarzgeld aus dem Ausland wieder ins Land zurücküberweisen würden, eine teilweise Steueramnestie. Dafür sollten sie eine einmalige Steuerabgabe zahlen. Ob dieses Prinzip der Freiwilligkeit funktioniere, müsse sich erst noch zeigen. Aber ein falsches Zeichen an die übrigen Euroländer sei es allemal.
Indessen würden auf Touristen, die auf den Ferieninseln Mykonos, Santorin oder Paros Urlaub machen würden, höhere Kosten zukommen. So plane die griechische Regierung für diese Inseln, die Mehrwertsteuer auf das Festlandniveau von 23% anzuheben. Außer auf Kreta würden auf den rund 180 Inseln der Ägäis Mehrwertsteuersätze gelten, die 30% unter denen des Landes lägen. Aber Griechenland wäre nicht Griechenland, wenn nicht wiederum für die abgelegenen Inseln der geminderte Mehrwertsteuersatz weiterhin gelten solle.
Viele Notenbanken hätten es schon probiert - und das mit Erfolg! Das Quantitative Easing. So versuche man in Japan seit 2001 mit dem Geld der nationalen Notenbank die Nachfrage nach Anleihen hochzuhalten. Aktuell würden dazu monatlich Anleihen im Gegenwert von ca. 50 Mrd. EUR angekauft. In den USA seien in der Zeit von 2008 bis 2014 sogar ca. 3,5 Bill. USD dafür verwendet worden. In der Schweiz und in Großbritannien werde dieses Instrument der Geldmarktpolitik seit 2009 eingesetzt.
Allerdings schweige sich die Schweiz über das Volumen aus, in Großbritannien seien bisher Anleihen für ca. 325 Mrd. GBP aufgekauft worden. Dass in den USA die amerikanische Notenbank FED trotz des offiziellen Endes von QE aber weiterhin am Kapitalmarkt aktiv sei, liege daran, dass die Gelder aus Zinsen und Endfälligkeiten wieder reinvestiert würden. Somit könne also in diesem konkreten Fall weder von einer Beendigung noch von einer Rückabwicklung die Rede sein.
Seit März dieses Jahres gehöre auch die Europäische Zentralbank (EZB) dem "Club der stimulierenden Notenbanken" an. Monatlich sollten 60 Mrd. EUR dazu verwendet werden. Nach Informationen der EZB seien seit Start des Programms (9. März) bis zum 19. März des Jahres europaweit insgesamt 26,3 Mrd. EUR für den Aufkauf von Staatsanleihen und Anleihen europäischer Institutionen eingesetzt worden. Die für Covered Bonds und ABS-Papiere eingesetzten Gelder würden sich allerdings grundlegend von den oben genannten Mengen unterscheiden.
Zur Verdeutlichung dieser Diskrepanz diene ein Vergleich der Volumina in der vergangenen Handelswoche. Für Staatsanleihen seien 16,549 Mrd. EUR, für Covered Bonds 3,051 Mrd. EUR und für ABS-Papiere lediglich 0,254 Mrd. EUR eingesetzt worden.
Insbesondere würden sich die Marktteilnehmer von dem bisher angekauften Volumen für verbriefte Derivate enttäuscht zeigen. Die Gründe hierfür würden zum einen in der umständlichen Entscheidungsfindung durch vier externe Asset-Manager und in der fehlenden Notwendigkeit der Begebung neuer ABS-Papiere infolge der hohen Liquidität gesehen. Und zum anderen wirke auch das regulatorische Umfeld nicht gerade stimulierend.
So gesehen würden erst die kommenden Wochen und Monate zeigen, ob das anvisierte Ziel auch erreicht werden könne.
Denn dass Bondkäufe nicht unumstritten seien, würden zuletzt Äußerungen von einigen BoJ-Ratsmitgliedern verdeutlichten, die Zweifel über die Nachhaltigkeit solcher Ankäufe hegen würden. Beim Studium des Protokolls der Februar-Sitzung der japanischen Notenbank habe man jedenfalls den Eindruck, dass sich innerhalb des Rates die Stimmen mehren würden, die meinen würden, man laufe Gefahr den Bogen zu überspannen. Doch nach 14 Jahren der "Marktmanipulation" seien kritische Anmerkungen sicherlich erlaubt und sollten in Euroland aufmerksam verfolgt werden, um einen Lerneffekt auslösen zu können.
Anleger, die sich nicht mit dem Niedrigzins, den derzeit Bundesanleihen abwerfen würden, begnügen wollten, seien in dieser Woche wieder auf die Suche nach Alternativen in der zweiten und dritten Reihe gegangen. So seien manche bei Hochtief fündig geworden und hätten einen Corporate Bond des Baukonzerns gekauft, der im März 2020 fällig sei und derzeit eine Rendite von rund 1,90% abwerfe.
Weiterhin auf den Kauflisten habe ein Bond (ISIN FR0011567940 / WKN A1HQZP) von Peugeot gestanden, der 1/2019 fällig werde, und bei einem Kurs von ca. 117,00% eine Rendite von ca. 1,84% bringe. Auch ein Bond (ISIN DE000A14J587 / WKN A14J58) von ThyssenKrupp mit Laufzeit 2/2025 habe seine Käufer gefunden. Der Titel rentiere mit ca. 2,54% und notiere bei rund 99,66% nahe seinem Jahreshoch (99,94%), das am 13.03. erreicht worden sei.
Nachgefragt worden sei auch eine Unternehmensanleihe (ISIN XS1144214993 / WKN A13SNX) von Hapag Lloyd, die im Oktober 2019 fällig werde und eine Rendite von ca. 6,15% aufweise. Mit 105,50% notiere der Bond nahe seinem Zwölfmonatshoch.
Ein in Euro emittierter Corporate Bond (ISIN XS0954912514 / WKN A1HNXH) von Gazprom, der bis 7/2018 laufe, stoße wieder auf Nachfrage. Der Titel stehe mit rund 95,50% inzwischen deutlich über seinem Ein-Jahrestief von 76,95% und rentiere aktuell mit ca. 5,19%.
Bei der Europäischen Zentralbank (EZB) sei man davon überzeugt, dass das Wachstum im Euroraum an Fahrt gewinne. Als Gründe nenne EZB-Präsident Mario Draghi die gefallenen Ölpreise, die stärkere Exportnachfrage, günstige Finanzierungsbedingungen als Folge der lockeren Geldpolitik und den schwächeren Euro. Einzig die Inflation werde laut Draghi in der Eurozone vorerst noch "sehr gering oder negativ bleiben". Erst zum Jahresende hin dürfte die Teuerung moderat steigen.
Die neue Geldschwemme der Notenbank sehe Draghi dabei als "Schlüsselfaktor" für eine vollständige Erholung der Konjunktur und höhere Inflationsraten. Daher sei für ihn auch klar, die Aufkäufe von Wertpapieren im Volumen von 60 Mrd. EUR unter allen Umständen bis September 2016 oder auch länger durchzuziehen - "in jedem Fall" also, bis eine nachhaltige Annäherung an das Preisziel der EZB von knapp 2% zu beobachten sei.
Die Ursache für ein kräftiges Wachstum des Bruttoinlandsprodukts in Deutschland sehe auch das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) vor allem in der extrem expansiven Geldpolitik der EZB und warne doch vor einer sich abzeichnenden Überauslastung der Kapazitäten. Eine Überhitzung sei kein Grund zum Feiern, sondern Anlass zur Sorge, kommentiere das IfW. So würden die Forscher ab 2016 erwarten, dass die Produktionskapazitäten mehr und mehr überdehnt würden und das Bruttoinlandsprodukt (BIP) über mehrere Jahre hinweg stärker zulege als das Produktionspotenzial. Erst im Jahr 2019 könnte sich der BIP-Zuwachs demnach wieder spürbar verlangsamen.
Und dann würden die IfW-Experten erstmals seit Langem wieder von einem Preisauftrieb künden, der sich aufgrund der starken Überauslastung merklich verstärken werde. Der Vorhersage zufolge würden die Preise in diesem Jahr noch nahezu stagnieren, 2016 aber um 1,5% anziehen und danach stärker steigen. 2019 könnte sich die Teuerungsrate für die privaten Verbraucher dann der 3%-Marke nähern, was schließlich auch das Ende der Nullzins-Geldpolitik bedeuten würde.
Trotz Schwarzer Null seien die drei Schuldenberge von Bund, Ländern und Kommunen Ende vergangenen Jahres weiter angewachsen. So habe der deutsche Staat am 31. Dezember mit insgesamt 2.048,1 Mrd. EUR in der Kreide gestanden. Das sei laut Statistischem Bundesamt der höchste Wert seit Mitte 2013. Verglichen mit dem Vorquartal seien die Schulden also um 3,9 Mrd. EUR bzw. 0,2% gestiegen.
Der Bund sitze anteilig mit 1.286,6 Mrd. EUR auf dem höchsten Schuldenberg. Die Länder seien mit 621,9 Mrd. EUR verschuldet. Rückläufig seien die Verbindlichkeiten in Sachsen (-4,8%) und Baden-Württemberg (-4,3%) gewesen, während diejenigen in Hessen um 5,4% zugenommen hätten. Die Verschuldung der Gemeinden und Gemeindeverbände sei um 0,3% auf 139,6 Mrd. EUR gestiegen.
Deutschland habe 2014 erstmals seit 45 Jahren einen ausgeglichenen Haushalt vorweisen können. Dabei habe Finanzminister Wolfgang Schäuble das Glück, dass ihm aufgrund hoher Steuereinnahmen mehr Milliarden zur Verfügung stünden und die Refinanzierung des Bundes durch niedrige Zinsen auf Staatsanleihen begünstigt werde.
In dieser Handelswoche habe die im MDAX notierte Deutsche Annington Immobilien über ihr niederländisches Tochterunternehmen mittels zweier Anleihen jeweils 500 Mio. EUR refinanziert. Mit Fokus auf interessierte Privatanleger sei bei beiden Tranchen als Mindeststückelung nominal 1.000 EUR gewählt worden.
Die erste Tranche (ISIN DE000A1ZY971 / WKN A1ZY97) sei am 30.03.2020 endfällig und mit einem jährlichen Kupon in Höhe von 0,875% ausgestattet. Gepreist worden sei die Anleihe bei 99,263%, was einem Emissionsspread von +75 bps über Mid Swap entsprochen habe. Die zweite Tranche (ISIN DE000A1ZY989 / WKN A1ZY98) habe bei einer Fälligkeit zum 31.03.2025 einen Kupon von 1,5% und sei bei 98,455% gepreist worden. Dies habe einen Emissionsspread von +110 bps über Mid Swap ergeben.
Aber auch der spanische Erdölkonzern Repsol habe sich über sein niederländisches Tochterunternehmen am Kapitalmarkt präsent gezeigt. Insgesamt seien zwei Hybridanleihen über jeweils 1 Mrd. EUR begeben worden. Die Mindeststückelung betrage in beiden Fällen nominal 100.000 EUR. Die eine Anleihe (ISIN XS1207058733 / WKN A1ZY4L) sei am 25.03.2075 fällig und stelle eine Kombination von fester und variabler Verzinsung dar. Die zum Preis von 100% emittierte Anleihe sei seitens des Emittenten zum 25.03.2025 zu pari kündbar und werde bis zu diesem Zeitpunkt mit 4,5% verzinst. Der Emissionsspread habe sich auf +395 bps über Mid Swap belaufen. Die Kupons würden im Falle der Nicht-Kündigung anschließend EUSA10 +4,20% bis zum 25.03.2045 und zu guter Letzt bis zum 25.03.2075 EUSA10 +4,95% betragen.
Die zweite Tranche (ISIN XS1207054666 / WKN A1ZY4J) habe kein Laufzeitende und sei seitens des Emittenten zum 25.03.2021 zu pari kündbar. Die jährliche Verzinsung bis zu diesem Zeitpunkt sei mit 3,875% fixiert und orientiere sich anschließend am EUSA6. Ebenfalls bei 100% gepreist habe sich daraus ein Emissionsspread von +356 bps über Mid Swap ergeben.
Mit SUEZ ENVIRONNEMENT, dem börsennotierten französischen Umwelt-Konzern, habe ein weiteres Unternehmen eine neue Hybridanleihe (ISIN FR0012648590 / WKN A1ZZAH) aufgelegt. Dieser Bond im Volumen von 500 Mio. EUR sei 8-fach überzeichnet gewesen und bei 99,525% gepreist worden, was bei einem Kupon von 2,5% bis zum 30.03.2022 einem Emissionsspread von +256,8 bps über Mid Swap entsprochen habe. Die Gattung sei zum 30.03.2022 seitens des Emittenten zu pari kündbar und anschließend orientiere sich die jährliche Verzinsung am EUSA5.
Man könne die Uhr danach stellen, denn zweimal jährlich werde an der selbigen gedreht. Ab dem kommenden Wochenende würden die Uhren umgestellt und das nenne sich dann Sommerzeit. Hierbei handele es sich um ein wiederkehrendes Ereignis, doch der Gewöhnungseffekt für Mensch und Tier stelle sich nur selten ein.
Am Rentenmarkt hingegen würden die Uhren wie gewohnt laufen. Das Gros der Marktteilnehmer könne nicht mehr viel überraschen und somit gönne sich das Rentenbarometer eine kleine Verschnaufpause. Nachdem es in der vergangenen Woche noch mit neuen Rekorden habe glänzen können, sei der Start in die neue Handelswoche wenig spektakulär verlaufen.
Der Rentenfuture bewege sich aktuell infolge fehlender Impulse in einem ruhigen Fahrwasser zwischen 158,10% und 159,00%. Solch moderate Kursbewegungen seien in jüngster Vergangenheit eher selten zu beobachten gewesen, und das trotz der ungeklärten Situation Griechenlands. Die aktuelle Rendite für die zehnjährige Bundesanleihe liege bei 0,22%. An diesen Umstand hätten sich die Marktteilnehmen schon längst gewöhnt.
Aus Sicht der Charttechnik bleibe die noch relativ frische Höchstmarke bei 159,13% (18. März 2015) das Maß der Dinge und fungiere somit als alleiniger Widerstand. Der Bereich um die Marke von 158% bzw. 157,30 (mehrere Hochs im Februar/März) seien als Unterstützung auszumachen.
In den USA wurden bzw. werden in dieser Handelswoche neben T-Bills im Volumen von 84 Mrd. USD auch T-Bonds mit Laufzeiten von zwei, fünf und sieben Jahren im Wert von insgesamt 103 Mrd. USD platziert, so die Analysten der Baader Bank.
In Euroland seien lediglich Belgien mittels Aufstockung von drei Altemissionen (ISIN BE0000334434 / WKN A1ZUS1, 2025 ; ISIN BE0000320292 / WKN A1AWF4, 2041; ISIN BE0000331406 / WKN A1HQ0J, 2045) und die Niederlande mit einer Neubegebung einer zehnjährigen Anleihe (ISIN NL0011220108 / WKN A1ZY9A) am Kapitalmarkt aktiv gewesen. Belgien habe über diese Maßnahmen das angestrebte Volumen von ca. 3 Mrd. EUR erreichen und die Niederlande sogar die geplanten 5 Mrd. EUR um über 1,7 Mrd. EUR übertreffen können.
Die Anleihe habe einen jährlichen Kupon von 0,25% und sei bei einer Rendite von 0,387% gepreist worden. Somit sei der Kupon der deutschen Benchmark-Anleihe zwar unterboten worden, aber in der Rendite liege Deutschland noch klar vorne. Dennoch sollte sich Deutschland nun nicht mehr alleine anhören müssen, dass man der große Nutznießer der europäischen Finanzkrise sei. Ein weiteres Euroland wandele auf Deutschlands Spuren.
Der Frühling sei nun endlich da. Für diese Behauptung würden nebst den Temperaturen immer mehr auch andere Indizien sprechen. So sehe man im städtischen Berufsverkehr immer mehr Fahrradfahrer und am Wochenende nehme die Zahl der Motorrad- und Cabrio-Fahrer, die Richtung Sonne cruisen, stetig zu.
Auch der Euro habe sich in dieser Handelswoche in der Sonne gerekelt und sei von 1,0612 bis auf 1,1029 USD gestiegen. Möglich sei dies durch abnehmende Spekulationen auf eine baldige Zinserhöhung in den USA geworden. Dieses Umdenken sei noch eine Spätfolge der letztwöchigen FED-Sitzung, denn die amerikanische Notenbank habe ein behutsames Vorgehen bei der Zinswende signalisiert. Aktuell notiere die Gemeinschaftswährung um die Marke von 1,10 USD.
Ob die Währung der Euroländer nach dieser Woche auch weiterhin zu den Sonnenanbetern gehören werde oder sie sich in diesem Jahr lediglich eine "Kellerbräune" zulegen könne, bleibe abzuwarten. Denn es gebe einfach zu viele Unwägbarkeiten: Wie gehe es mit Griechenland weiter? Wie durchschlagend werde das QE-Programm der EZB sein? Und sei die Zinswende in den USA lediglich aufgeschoben?
Ganz anders sei es der Gemeinschaftswährung in Norwegen ergangen. Sieben Tage Regenwetter wäre der bessere Vergleich gegenüber der Norwegischen Krone, denn der Euro sei von 8,9330 NOK bis auf 8,5527 NOK zurückgefallen und habe gefröstelt. Auslöser hierfür sei gewesen, dass die norwegische Notenbank trotz eingetrübter Konjunkturdaten, den Leitzins vorerst unberührt lasse.
Um mit ihrem Depot auf jegliche Wetterlage vorbereitet zu sein, hätten sich Privatanleger in dieser Handelswoche für Fremdwährungsanleihen auf Südafrikanische Rand, Australische Dollar, Norwegische Kronen und US-Dollar entschieden.
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