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Renten: EU-Staaten reduzieren relative Neuverschuldung
02.05.19 13:45
Baader Bank
Unterschleissheim (www.anleihencheck.de) - In der Summe lesen sich die jüngsten Zahlen der EU-Statistikbehörde Eurostat gut: Demnach ist es den EU-Staaten im vergangenen Jahr gelungen, ihre Neuverschuldung deutlich zu reduzieren, so Klaus Stopp, Leiter der Skontroführung Renten bei der Baader Bank.
So habe das durchschnittliche Budgetdefizit in der Europäischen Union (EU) bei 0,6% des BIPs gelegen, bei den 19 Euro-Staaten bei 0,5%. Ein Jahr zuvor hätten diese Werte noch bei einem Prozent gelegen. Damit hätten im vergangenen Jahr 13 von 28 EU-Ländern einen Haushaltsüberschuss verzeichnet - allerdings nur nach relativen Zahlen.
Aufgrund der rekordhohen Steuereinnahmen zähle auch Deutschland zu den Ländern mit einem öffentlichen Überschuss, der gemessen am BIP bei 1,7% gelegen habe. Noch besser hätten Luxemburg (plus 2,4%), Bulgarien und Malta (jeweils plus 2,0%) abgeschnitten. Auch die Niederlande (plus 1,5%) sowie das oft gescholtene Griechenland (plus 1,1%) hätten in der Spitzengruppe gelegen. Dagegen hätten Rumänien (minus 3,0%) und Zypern (minus 4,8%) hohe Defizite ausgewiesen. Unterm Strich habe sich damit, in Relation zum BIP, der öffentliche Schuldenstand in der EU von 81,7% (2017) auf 80,0% (Ende 2018) verringert.
Im Euroraum habe sich der Wert von 87,1% auf 85,1% reduziert, was immer noch deutlich über dem Maastricht-Kriterium von 60% liege. Allerdings sei diese Entwicklung auch nicht mit einem Schuldenabbau in absoluten Zahlen gleichzusetzen, sondern immer nur in Relation zum BIP zu sehen. Die tatsächlichen Staatsschulden seien im Euroraum von 2017 auf 2018 leicht von 9,76 auf 9,86 Billionen Euro angestiegen.
Bei der Betrachtung der Schuldenentwicklung könne die Wirtschaftsleistung dennoch nicht außer Acht gelassen werden, weshalb die EU nach diesen aggregierten Werten auch auf dem richtigen Weg sei. Allerdings würden die oft als Sorgenkinder bezeichneten Länder Italien und Griechenland weiterhin keine Fortschritte aufweisen. Im Verhältnis zur Wirtschaftsleistung sei der griechische Schuldenstand auf 181,1% gestiegen, was den höchsten Wert in der Eurozone darstelle. In dem von Populisten und EU-Kritikern regierten Italien sei der Schuldenstand auf 132,2% nach 131,4% im Vorjahr geklettert. Damit würden diese Länder (Griechenland und Italien) - zusammen mit Portugal (121,5%), Belgien (102% und Zypern (102,5%) - zu den Volkswirtschaften gehören, die eine Verschuldungsquote von über 100% des BIPs ausweisen würden.
Dort mache Standard & Poor's insbesondere die Wirtschaftspolitik in Rom für die konjunkturelle Schieflage in dem Land verantwortlich. Dennoch habe die Ratingagentur die Bonitätsbewertung für Italien mit "BBB" gerade noch im Investment-Grade-Bereich belassen - allerdings mit negativem Ausblick. Ebenso wie bei Moody's, wo Italien auch an der untersten Stufe mit befriedigender Bonität stehe, habe man den Eindruck, dass die Agenturen zwar immer wieder Warnschüsse in Richtung Rom abfeuern würden, aber zum Downgrade noch nicht bereit seien. Zugleich habe man allerdings den Eindruck, dass die Regierenden in Rom demonstrativ weghören und sich auf die Suche nach externen Sündenböcken begeben würden, wie beispielsweise der EU, den Flüchtlingen oder den eigenen Notenbankern. Manchmal werde sogar die Wachstumsschwäche Deutschlands für die hausgemachte Misere verantwortlich gemacht.
Andere schwergewichtige EU-Länder wie Frankreich (Schuldenstand 98,4%) und Spanien (97,1%) stünden zwar auch vor Problemen, würden aber nicht derart die Realitäten negieren, wie es in Italien der Fall sei. Doch nach den Wahlen in Spanien drohe dort die nächste Hängepartie, weil die siegreichen Sozialisten nicht so richtig wissen würden, wie sie eine Mehrheit organisieren sollten. Und in Frankreich sage Präsident Emmanuel Macron Steuersenkungen zu und kündige mehr Bürgerbeteiligung an. Aber ob dies allerdings reichen werde, die Gelbwesten-Proteste einzudämmen, müsse sich erst noch zeigen.
Trotz der "gut gemeinten" Ratschläge aus dem Team von US-Präsidenten Donald Trump habe die US-amerikanische Notenbank unter dem Vorsitz von Jerome Powell bei ihrer zweitägigen Tagung den Leitzins unverändert belassen. In Anbetracht der Tatsache, dass die Inflation im März mit 1,6% nach 1,7% im Februar rückläufig gewesen sei, habe sich Trumps Wirtschaftsberater Larry Kudlow für eine baldige Zinssenkung ausgesprochen. Der US-Präsident habe sich aber auch noch dazu äußern wollen und getwittert, dass im Falle einer Zinssenkung die US-Konjunktur abgehen könnte wie eine Rakete. So kennen wir D.T., so die Analysten der Baader Bank.
Doch Jerome Powell lasse sich von solchen Sprüchen nicht beirren und bleibe seiner Linie treu. Nachdem die Währungshüter im vergangenen Jahr den Leitzins viermal angehoben hätten, sei jetzt die Phase der ruhigen Hand angesagt und dies habe der US-Notenbankchef auf der Pressekonferenz unterstrichen, als er nochmals betont habe, bei geldpolitischen Entscheidungen "geduldig" agieren zu wollen. Dieses Schlüsselwort werde an den Märkten als Indiz gewertet, vorerst keine weitere Erhöhung zu planen.
Jedoch sei damit auch eine Zinssenkung Anfang des kommenden Jahres, wie sie von verschiedenen Marktteilnehmern immer wieder ins Spiel gebracht worden sei, nicht wahrscheinlicher geworden. Denn die jüngsten Wirtschaftsdaten beispielsweise zum US-Konsum (stärkstes Wachstum seit 2009) oder der unerwartet deutliche ADP-Stellenzuwachs bei US-Unternehmen im April (+275.000 nach revidierten 151.000 im März) würden auf kein Nachlassen der wirtschaftlichen Dynamik hindeuten. Somit hätten die neuesten Zahlen etwas Druck von der FED genommen und man dürfe gespannt sein, ob bereits am Freitag der US-Arbeitsmarktbericht diesen Trend bestätige.
Wo sei sie nur geblieben, die überreizte Debatte um den EU-Austritt der Briten, die monatelang die Schlagzeilen bestimmt habe? Selbst in Großbritannien sei der Brexit aus den Headlines verschwunden. Nicht mal auf die aktuelle Tagesordnung von Westminster habe er es mehr geschafft, schreibe die "SZ".
Schließlich versuche Premierministerin Theresa May bereits seit Anfang April mit der oppositionellen Labour-Partei einen Kompromiss zu finden. Offizielle Ergebnisse - Fehlanzeige. So mancher Beobachter halte es bereits für einen Erfolg, dass die Gespräche noch nicht abgebrochen worden seien. Doch ewig hätten die Gesprächspartner keine Zeit mehr, schließlich sei eine entscheidende Phase im Ringen um den Brexit angebrochen. Denn wenn das Vereinigte Königreich noch vor der Europawahl aus der EU ausscheiden wolle, müsse das Austrittsabkommen bis spätestens 22. Mai unterzeichnet sein. Vor diesem Hintergrund erwarte EU-Chefunterhändler Michel Barnier, nächste Woche die Ergebnisse der Verhandlungen zwischen der Regierung und der Labour Party zu erfahren.
Aber der weiße Rauch einer Einigung wolle nicht aufsteigen, zumindest nicht offiziell. Oder gebe es erste Anzeichen für einen Durchbruch? Davon wolle nämlich die Londoner "Times" wissen, die von "substanziellen Fortschritten" in den Gesprächen berichte. Demnach sei die Regierung Labour bei deren wichtigster Forderung nach einer engeren Zollunion mit der EU nach einem Austritt offenbar entgegengekommen. Die Zeitung berufe sich dabei auf Kreise aus der Labour Party. Darüber hinaus habe Kabinettsminister David Lidington, der faktische Stellvertreter von Premierministerin May, der BBC gesagt, das jüngste Treffen sei "produktiv" und "positiv" gewesen.
Unterschiedlich würden indessen die britischen Verbraucher auf die offene Frage nach dem EU-Austritt reagieren. Während auf der einen Seite die britischen Verbraucher die heimische Wirtschaft durch Konsum stützen würden, würden Urlauber den Brexit bereits vorwegnehmen und laut Aussage des Reiseveranstalters Thomas Cook die Eurozone meiden. Hauptursache dürfte hier das schwache Britische Pfund sein. Davon profitiere die Türkei, die Griechenland als zweitbeliebtestes Reiseland der Briten abgelöst habe. Hart könnte ein Brexit Studierende aus EU-Staaten treffen.
Wie mehrere britische Medien berichten würden, habe Bildungsminister Damian Hinds einen Plan in der Schublade, wonach Hochschüler aus den EU-Mitgliedstaaten ab dem Wintersemester 2021/22 genauso behandelt werden sollten wie Studierende aus Nicht-EU-Staaten - egal ob Großbritannien mit oder ohne Deal aus der EU ausscheide. Je nach Hochschule könnten die Studiengebühren für Hochschüler aus der EU dann bis zum Dreifachen der gedeckelten Summe für Einheimische betragen. Obelix habe also doch Recht gehabt: Die würden spinnen, die Briten.
Marcel Fratzscher lege sich für die Zentralbanken ins Zeug. Fast überall in der Welt würden die Währungshüter angegriffen und ihre Unabhängigkeit gefährdet, klage der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) in einem Beitrag für die "Welt". Er nenne in diesem Kontext sowohl die Attacken von D. T., dem Unberechenbaren, auf die US-Notenbank FED als auch die Kritik der Brexiteers an der Bank of England, die mit den Kosten eines EU-Austritts nicht hinterm Berg halten wolle. Aber auch den insbesondere in Deutschland gescholtenen Chef der Europäischen Zentralbank (EZB) nehme Fratzscher in Schutz, habe dieser durch seine expansive Geldpolitik ("to do whatever it takes") die Panik an den Finanzmärkten eingedämmt und das Zerbrechen des Euros verhindert. Stattdessen hagele es Kritik an den niedrigen Leitzinsen und dem Anleihekaufprogramm der EZB.
Fratzscher mache dabei klar, dass derartige Angriffe die Unabhängigkeit gefährden würden. Sogar die Forderung an die EZB, eine Geldpolitik zu betreiben, um Regierungen zu zwingen, das "Richtige" zu tun, würde bereits deren Unabhängigkeit gefährden. Ja, eine Zentralbank müsse eine Meinung zur Wirtschaftspolitik haben, sie dürfe aber nie versuchen, diese durch ihre Geldpolitik zu beeinflussen. Auch den Umstand, dass die Bundesbank im EZB-Zentralbankrat bei manch wichtiger Entscheidung überstimmt worden sei, müsse man hinnehmen. Immerhin würde die Bundesbank sehr wohl die Geldpolitik der EZB durch überzeugende Argumente mitgestalten.
Recht gebe Fratzscher den EZB-Kritikern darin, dass die Notenbank in der Vergangenheit zu oft hätte eingreifen müssen, weil politische Reformen nicht umgesetzt worden seien. Sein Fazit sei daher, dass nicht die EZB, sondern die Politik ihr Verhalten ändern müsse. So hätten eine Vollendung der Banken- und Kapitalmarktunion, klügere Regeln für die Finanzpolitik und Strukturreformen zu einer schnelleren Erholung der Euro-Zone beitragen können und dadurch der EZB einen früheren Ausstieg aus ihrer expansiven Geldpolitik ermöglicht. Davon sei der DIW-Chef überzeugt. Vor diesem Hintergrund sollte sich laut Fratzscher die Politik in Europa auf die Vollendung der Währungsunion und notwendige wirtschaftspolitische Reformen konzentrieren, statt zu versuchen, diese Verantwortung an die Notenbank weiterzuleiten. Dem sei nichts hinzuzufügen!
Trotz der weiterhin attraktiven Konditionen bei der Neubegebung von Unternehmensanleihen, hätten in dieser Woche nur wenige Emittenten den Kapitalmarkt in Anspruch genommen.
So habe beispielsweise das Unternehmen Tasty Bondco eine 335 Mio. EUR schwere Anleihe aufgelegt, die am 15.05.2026 endfällig sei und halbjährlich die anteiligen Zinsen (6,25% p.a.) an die Investoren zahle. Die Anleihe (ISIN XS1990733898 / WKN A2R1SS) sei zu pari begeben worden, was einem Emissionsspread gegenüber einer vergleichbaren Bundesanleihe von +656 BP entspreche und sei mit einer Make Whole Option ausgestattet. Darüber hinaus habe sich der Emittent Sonderkündigungsrechte zum 15.05.2022 zu 103,125%, zum 15.05.2023 zu 101,563% und zum 15.05.2024 zu 100% einräumen lassen.
Aber auch das Luxemburger Immobilienunternehmen Logicor habe eine Anleihe über 600 Mio. EUR am Markt platzieren können. Der Bond (ISIN XS1909057645 / WKN A2RT87) sei am 13.11.2028 endfällig und sei zu 99,781% emittiert worden, was einem Spread von +230 BP über Mid Swap gleichgekommen sei. Auch bei dieser mit einem jährlichen Kupon von 3,25% ausgestatteten Anleihe sei eine Make Whole Option verankert worden und zusätzlich sei eine Kündigung zum 13.08.2028 zu pari möglich.
Das wohl insbesondere bei Jugendlichen bekannte Internetunternehmen Netflix habe sich ebenfalls am Kapitalmarkt refinanziert. Hierzu sei eine Anleihe (ISIN XS1989380172 / WKN A2R1KU) im Volumen von 1,2 Mrd. EUR aufgelegt worden, die am 15.11.2029 zur Rückzahlung anstehe. Den Investoren würden bis zur Fälligkeit jährlich 3,875% an Zinsen gezahlt, was bei einem Emissionspreis von 100% einem Spread von +391 BP über Mid Swap entspreche. Auch hier sei eine Make Whole Option festgeschrieben worden.
Alle drei Anleihen seien mit der zumeist für institutionelle Investoren interessanten Mindeststückelung von nominal 100.000 EUR aufgelegt worden.
Nachdem im Euroraum weiterhin die Konjunktur nicht auf Hochtouren laufe und der EZB-Vize Luis de Guindos den Banken in Aussicht gestellt habe, dass die Zinsen noch lange niedrig bleiben würden, seien Anleihen wieder gefragt gewesen. Hauptsächlich seien allerdings Anleihen der Peripherie gekauft worden und bei den 10-jährigen deutschen Staatsanleihen sei die Rendite zwar wieder positiv, aber so wirklich könne man sich von der Nullrendite-Linie noch nicht lösen.
In den vergangenen Handelstagen habe sich zwar beim Euro-Bund-Future charttechnisch eine abwärts gerichtete Treppe abgezeichnet, doch das sollte angesichts der gestrigen Zinsentscheidung in den USA nicht überbewertet werden. Denn mit einer Europäischen Zentralbank, die als Sicherheitsnetz fungiere, würden sich Staatsanleihen aus Italien, Spanien, Portugal und auch Griechenland für viele Investoren immer noch als risikofrei anfühlen.
Zwar sei nicht auszuschließen, dass Umschichtungen zulasten Deutschlands und zugunsten der Peripherie das Rentenbarometer noch etwas unter Druck setzen könnten, aber eine erste Unterstützungslinie verlaufe bei der psychologischen Marke von 165%. Sollte diese jedoch nachhaltig durchbrochen werden, so würden weitere Auffanglinien bei 164,50% und bei 164,12% in den Fokus rücken. Trotz der negativen Tendenz zum Monatsende dürfe aber auch der Blick nach nur nach unten gerichtet werden. So verlaufe beispielsweise bei ca. 165,53% eine erste Widerstandslinie auf dem Weg zur 166%-Hürde.
Auch bestehe momentan keine Veranlassung, sich im Rentenhandel analog der alten Börsenweisheit: "Sell in May and go away" zu positionieren. Aktuell notiere das Sorgenbarometer der Eurozone bei ca. 165,17%, was einer Rendite der 10-jährigen Benchmark-Anleihe von ca. +0,023% entspreche.
In dieser Handelswoche habe das US-Treasury lediglich T-Bills mit den Laufzeiten von 37 Tagen, aber auch 4 und 8 Wochen sowie 3 und 6 Monaten in einem Gesamtvolumen von insgesamt 180 Mrd. USD interessierten Investoren zur Verfügung gestellt.
In der Eurozone hingegen seien vier Länder am Kapitalmarkt aktiv gewesen. So habe zum Wochenstart Belgien 3 Altemissionen (ISIN BE0000342510 / WKN A19C7W, 2024; ISIN BE0000347568 / WKN A2RWAW, 2029; ISIN BE0000348574 / WKN A2RXCS, 2050) um ca. 3 Mrd. EUR aufgestockt. Am Dienstag seien Italien ebenfalls mit 3 Anleihen (ISIN IT0005367492 / WKN A2R0AN, 2024; ISIN IT0005359846 / WKN A2RXF1, 2025; ISIN IT0005365165 / WKN A2RYM9, 2029) im Volumen von ca. 7 Mrd. EUR und auch die Finanzagentur der Bundesrepublik Deutschland diesem Vorbild gefolgt. Diese habe planmäßig das Emissionsvolumen der aktuellen 2-jährigen Bundesschatzanweisungen (ISIN DE0001104750 / WKN 110475) um 4 Mrd. EUR auf nunmehr insgesamt 13 Mrd. EUR erhöht. Kaufaufträge für etwas mehr als nominal 5,2 Mrd. EUR hätten vorgelegen und davon seien ca. 3,12 Mrd. EUR bei einer Durchschnittsrendite von -0,58% zugeteilt worden. Die restlichen ca. 878 Mio. EUR seien in den Eigenbestand des Bundes umgebucht worden. Den Schlusspunkt in dieser Woche werde heute Frankreich mit der Aufstockung von ebenfalls 3 Gattungen (ISIN FR0013407236 / WKN A2RY3M, 2029; ISIN FR0013313582 / WKN A19VU4, 2034; ISIN FR0013234333 / WKN A19CGY, 2039) setzen.
Dem Währungspaar EUR/USD sei angesichts der anstehenden Zinsentscheidung in den USA vermehrt Aufmerksamkeit geschenkt worden. Jedoch habe sich nach Pressekonferenz des FED-Präsidenten der Außenwert der gemeinsamen europäischen Währung wieder in der Mitte seiner Tradingrange der vergangenen Tage eingefunden. So notiere der Euro aktuell bei ca. 1,1195 USD nachdem er am vergangenen Freitag mit 1,1110 USD ein neues Jahrestief markiert habe und am ersten Handelstag im Mai sogar kurzzeitig mit 1,1265 USD bewertet worden sei. Es bleibe also abzuwarten, ob sich der Euro wieder über der Marke von 1,12 USD etablieren könne.
Ganz anders stelle sich die Entwicklung gegenüber der Türkischen Lira dar. Seit dem 27. März des Jahres sei der Wertverfall der türkischen Währung ungebrochen. Und daran hätten auch die jüngsten Kommentare der türkischen Notenbanker nichts ändern können. Zu groß seien die politischen und wirtschaftlichen Probleme des Landes. Sei am 27. März ein Euro noch mit 5,969 TRY bewertet worden, so seien es aktuell ca. 6,6980 TRY.
In Erwartung neuer Nachrichten bezüglich Brexit und den Handelsstreitigkeiten zwischen den USA und China würden sich viele Privatanleger mit Investitionen zurückhalten. Aber dennoch würden immer noch Umsätze in Fremdwährungsanleihen lautend auf US-Dollar, Russische Rubel, Türkische Lira und Südafrikanische Rand getätigt.
Disclaimer
Die Baader Bank AG ist eine der führenden Investmentbanken für die DACH-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz) und Marktführer im Handel von Finanzinstrumenten.
Als Market Maker ist die Bank für die börsliche und außerbörsliche Preisfindung von über 800.000 Finanzinstrumenten verantwortlich.
Im Investment Banking entwickelt sie Finanzierungslösungen für Unternehmen und bietet institutionellen Anlegern umfassende Dienstleistungen beim Vertrieb und dem Handel von Aktien, Anleihen und Derivaten. (02.05.2019/alc/a/a)
So habe das durchschnittliche Budgetdefizit in der Europäischen Union (EU) bei 0,6% des BIPs gelegen, bei den 19 Euro-Staaten bei 0,5%. Ein Jahr zuvor hätten diese Werte noch bei einem Prozent gelegen. Damit hätten im vergangenen Jahr 13 von 28 EU-Ländern einen Haushaltsüberschuss verzeichnet - allerdings nur nach relativen Zahlen.
Aufgrund der rekordhohen Steuereinnahmen zähle auch Deutschland zu den Ländern mit einem öffentlichen Überschuss, der gemessen am BIP bei 1,7% gelegen habe. Noch besser hätten Luxemburg (plus 2,4%), Bulgarien und Malta (jeweils plus 2,0%) abgeschnitten. Auch die Niederlande (plus 1,5%) sowie das oft gescholtene Griechenland (plus 1,1%) hätten in der Spitzengruppe gelegen. Dagegen hätten Rumänien (minus 3,0%) und Zypern (minus 4,8%) hohe Defizite ausgewiesen. Unterm Strich habe sich damit, in Relation zum BIP, der öffentliche Schuldenstand in der EU von 81,7% (2017) auf 80,0% (Ende 2018) verringert.
Im Euroraum habe sich der Wert von 87,1% auf 85,1% reduziert, was immer noch deutlich über dem Maastricht-Kriterium von 60% liege. Allerdings sei diese Entwicklung auch nicht mit einem Schuldenabbau in absoluten Zahlen gleichzusetzen, sondern immer nur in Relation zum BIP zu sehen. Die tatsächlichen Staatsschulden seien im Euroraum von 2017 auf 2018 leicht von 9,76 auf 9,86 Billionen Euro angestiegen.
Bei der Betrachtung der Schuldenentwicklung könne die Wirtschaftsleistung dennoch nicht außer Acht gelassen werden, weshalb die EU nach diesen aggregierten Werten auch auf dem richtigen Weg sei. Allerdings würden die oft als Sorgenkinder bezeichneten Länder Italien und Griechenland weiterhin keine Fortschritte aufweisen. Im Verhältnis zur Wirtschaftsleistung sei der griechische Schuldenstand auf 181,1% gestiegen, was den höchsten Wert in der Eurozone darstelle. In dem von Populisten und EU-Kritikern regierten Italien sei der Schuldenstand auf 132,2% nach 131,4% im Vorjahr geklettert. Damit würden diese Länder (Griechenland und Italien) - zusammen mit Portugal (121,5%), Belgien (102% und Zypern (102,5%) - zu den Volkswirtschaften gehören, die eine Verschuldungsquote von über 100% des BIPs ausweisen würden.
Dort mache Standard & Poor's insbesondere die Wirtschaftspolitik in Rom für die konjunkturelle Schieflage in dem Land verantwortlich. Dennoch habe die Ratingagentur die Bonitätsbewertung für Italien mit "BBB" gerade noch im Investment-Grade-Bereich belassen - allerdings mit negativem Ausblick. Ebenso wie bei Moody's, wo Italien auch an der untersten Stufe mit befriedigender Bonität stehe, habe man den Eindruck, dass die Agenturen zwar immer wieder Warnschüsse in Richtung Rom abfeuern würden, aber zum Downgrade noch nicht bereit seien. Zugleich habe man allerdings den Eindruck, dass die Regierenden in Rom demonstrativ weghören und sich auf die Suche nach externen Sündenböcken begeben würden, wie beispielsweise der EU, den Flüchtlingen oder den eigenen Notenbankern. Manchmal werde sogar die Wachstumsschwäche Deutschlands für die hausgemachte Misere verantwortlich gemacht.
Andere schwergewichtige EU-Länder wie Frankreich (Schuldenstand 98,4%) und Spanien (97,1%) stünden zwar auch vor Problemen, würden aber nicht derart die Realitäten negieren, wie es in Italien der Fall sei. Doch nach den Wahlen in Spanien drohe dort die nächste Hängepartie, weil die siegreichen Sozialisten nicht so richtig wissen würden, wie sie eine Mehrheit organisieren sollten. Und in Frankreich sage Präsident Emmanuel Macron Steuersenkungen zu und kündige mehr Bürgerbeteiligung an. Aber ob dies allerdings reichen werde, die Gelbwesten-Proteste einzudämmen, müsse sich erst noch zeigen.
Trotz der "gut gemeinten" Ratschläge aus dem Team von US-Präsidenten Donald Trump habe die US-amerikanische Notenbank unter dem Vorsitz von Jerome Powell bei ihrer zweitägigen Tagung den Leitzins unverändert belassen. In Anbetracht der Tatsache, dass die Inflation im März mit 1,6% nach 1,7% im Februar rückläufig gewesen sei, habe sich Trumps Wirtschaftsberater Larry Kudlow für eine baldige Zinssenkung ausgesprochen. Der US-Präsident habe sich aber auch noch dazu äußern wollen und getwittert, dass im Falle einer Zinssenkung die US-Konjunktur abgehen könnte wie eine Rakete. So kennen wir D.T., so die Analysten der Baader Bank.
Doch Jerome Powell lasse sich von solchen Sprüchen nicht beirren und bleibe seiner Linie treu. Nachdem die Währungshüter im vergangenen Jahr den Leitzins viermal angehoben hätten, sei jetzt die Phase der ruhigen Hand angesagt und dies habe der US-Notenbankchef auf der Pressekonferenz unterstrichen, als er nochmals betont habe, bei geldpolitischen Entscheidungen "geduldig" agieren zu wollen. Dieses Schlüsselwort werde an den Märkten als Indiz gewertet, vorerst keine weitere Erhöhung zu planen.
Jedoch sei damit auch eine Zinssenkung Anfang des kommenden Jahres, wie sie von verschiedenen Marktteilnehmern immer wieder ins Spiel gebracht worden sei, nicht wahrscheinlicher geworden. Denn die jüngsten Wirtschaftsdaten beispielsweise zum US-Konsum (stärkstes Wachstum seit 2009) oder der unerwartet deutliche ADP-Stellenzuwachs bei US-Unternehmen im April (+275.000 nach revidierten 151.000 im März) würden auf kein Nachlassen der wirtschaftlichen Dynamik hindeuten. Somit hätten die neuesten Zahlen etwas Druck von der FED genommen und man dürfe gespannt sein, ob bereits am Freitag der US-Arbeitsmarktbericht diesen Trend bestätige.
Wo sei sie nur geblieben, die überreizte Debatte um den EU-Austritt der Briten, die monatelang die Schlagzeilen bestimmt habe? Selbst in Großbritannien sei der Brexit aus den Headlines verschwunden. Nicht mal auf die aktuelle Tagesordnung von Westminster habe er es mehr geschafft, schreibe die "SZ".
Schließlich versuche Premierministerin Theresa May bereits seit Anfang April mit der oppositionellen Labour-Partei einen Kompromiss zu finden. Offizielle Ergebnisse - Fehlanzeige. So mancher Beobachter halte es bereits für einen Erfolg, dass die Gespräche noch nicht abgebrochen worden seien. Doch ewig hätten die Gesprächspartner keine Zeit mehr, schließlich sei eine entscheidende Phase im Ringen um den Brexit angebrochen. Denn wenn das Vereinigte Königreich noch vor der Europawahl aus der EU ausscheiden wolle, müsse das Austrittsabkommen bis spätestens 22. Mai unterzeichnet sein. Vor diesem Hintergrund erwarte EU-Chefunterhändler Michel Barnier, nächste Woche die Ergebnisse der Verhandlungen zwischen der Regierung und der Labour Party zu erfahren.
Aber der weiße Rauch einer Einigung wolle nicht aufsteigen, zumindest nicht offiziell. Oder gebe es erste Anzeichen für einen Durchbruch? Davon wolle nämlich die Londoner "Times" wissen, die von "substanziellen Fortschritten" in den Gesprächen berichte. Demnach sei die Regierung Labour bei deren wichtigster Forderung nach einer engeren Zollunion mit der EU nach einem Austritt offenbar entgegengekommen. Die Zeitung berufe sich dabei auf Kreise aus der Labour Party. Darüber hinaus habe Kabinettsminister David Lidington, der faktische Stellvertreter von Premierministerin May, der BBC gesagt, das jüngste Treffen sei "produktiv" und "positiv" gewesen.
Unterschiedlich würden indessen die britischen Verbraucher auf die offene Frage nach dem EU-Austritt reagieren. Während auf der einen Seite die britischen Verbraucher die heimische Wirtschaft durch Konsum stützen würden, würden Urlauber den Brexit bereits vorwegnehmen und laut Aussage des Reiseveranstalters Thomas Cook die Eurozone meiden. Hauptursache dürfte hier das schwache Britische Pfund sein. Davon profitiere die Türkei, die Griechenland als zweitbeliebtestes Reiseland der Briten abgelöst habe. Hart könnte ein Brexit Studierende aus EU-Staaten treffen.
Wie mehrere britische Medien berichten würden, habe Bildungsminister Damian Hinds einen Plan in der Schublade, wonach Hochschüler aus den EU-Mitgliedstaaten ab dem Wintersemester 2021/22 genauso behandelt werden sollten wie Studierende aus Nicht-EU-Staaten - egal ob Großbritannien mit oder ohne Deal aus der EU ausscheide. Je nach Hochschule könnten die Studiengebühren für Hochschüler aus der EU dann bis zum Dreifachen der gedeckelten Summe für Einheimische betragen. Obelix habe also doch Recht gehabt: Die würden spinnen, die Briten.
Marcel Fratzscher lege sich für die Zentralbanken ins Zeug. Fast überall in der Welt würden die Währungshüter angegriffen und ihre Unabhängigkeit gefährdet, klage der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) in einem Beitrag für die "Welt". Er nenne in diesem Kontext sowohl die Attacken von D. T., dem Unberechenbaren, auf die US-Notenbank FED als auch die Kritik der Brexiteers an der Bank of England, die mit den Kosten eines EU-Austritts nicht hinterm Berg halten wolle. Aber auch den insbesondere in Deutschland gescholtenen Chef der Europäischen Zentralbank (EZB) nehme Fratzscher in Schutz, habe dieser durch seine expansive Geldpolitik ("to do whatever it takes") die Panik an den Finanzmärkten eingedämmt und das Zerbrechen des Euros verhindert. Stattdessen hagele es Kritik an den niedrigen Leitzinsen und dem Anleihekaufprogramm der EZB.
Fratzscher mache dabei klar, dass derartige Angriffe die Unabhängigkeit gefährden würden. Sogar die Forderung an die EZB, eine Geldpolitik zu betreiben, um Regierungen zu zwingen, das "Richtige" zu tun, würde bereits deren Unabhängigkeit gefährden. Ja, eine Zentralbank müsse eine Meinung zur Wirtschaftspolitik haben, sie dürfe aber nie versuchen, diese durch ihre Geldpolitik zu beeinflussen. Auch den Umstand, dass die Bundesbank im EZB-Zentralbankrat bei manch wichtiger Entscheidung überstimmt worden sei, müsse man hinnehmen. Immerhin würde die Bundesbank sehr wohl die Geldpolitik der EZB durch überzeugende Argumente mitgestalten.
Trotz der weiterhin attraktiven Konditionen bei der Neubegebung von Unternehmensanleihen, hätten in dieser Woche nur wenige Emittenten den Kapitalmarkt in Anspruch genommen.
So habe beispielsweise das Unternehmen Tasty Bondco eine 335 Mio. EUR schwere Anleihe aufgelegt, die am 15.05.2026 endfällig sei und halbjährlich die anteiligen Zinsen (6,25% p.a.) an die Investoren zahle. Die Anleihe (ISIN XS1990733898 / WKN A2R1SS) sei zu pari begeben worden, was einem Emissionsspread gegenüber einer vergleichbaren Bundesanleihe von +656 BP entspreche und sei mit einer Make Whole Option ausgestattet. Darüber hinaus habe sich der Emittent Sonderkündigungsrechte zum 15.05.2022 zu 103,125%, zum 15.05.2023 zu 101,563% und zum 15.05.2024 zu 100% einräumen lassen.
Aber auch das Luxemburger Immobilienunternehmen Logicor habe eine Anleihe über 600 Mio. EUR am Markt platzieren können. Der Bond (ISIN XS1909057645 / WKN A2RT87) sei am 13.11.2028 endfällig und sei zu 99,781% emittiert worden, was einem Spread von +230 BP über Mid Swap gleichgekommen sei. Auch bei dieser mit einem jährlichen Kupon von 3,25% ausgestatteten Anleihe sei eine Make Whole Option verankert worden und zusätzlich sei eine Kündigung zum 13.08.2028 zu pari möglich.
Das wohl insbesondere bei Jugendlichen bekannte Internetunternehmen Netflix habe sich ebenfalls am Kapitalmarkt refinanziert. Hierzu sei eine Anleihe (ISIN XS1989380172 / WKN A2R1KU) im Volumen von 1,2 Mrd. EUR aufgelegt worden, die am 15.11.2029 zur Rückzahlung anstehe. Den Investoren würden bis zur Fälligkeit jährlich 3,875% an Zinsen gezahlt, was bei einem Emissionspreis von 100% einem Spread von +391 BP über Mid Swap entspreche. Auch hier sei eine Make Whole Option festgeschrieben worden.
Alle drei Anleihen seien mit der zumeist für institutionelle Investoren interessanten Mindeststückelung von nominal 100.000 EUR aufgelegt worden.
Nachdem im Euroraum weiterhin die Konjunktur nicht auf Hochtouren laufe und der EZB-Vize Luis de Guindos den Banken in Aussicht gestellt habe, dass die Zinsen noch lange niedrig bleiben würden, seien Anleihen wieder gefragt gewesen. Hauptsächlich seien allerdings Anleihen der Peripherie gekauft worden und bei den 10-jährigen deutschen Staatsanleihen sei die Rendite zwar wieder positiv, aber so wirklich könne man sich von der Nullrendite-Linie noch nicht lösen.
In den vergangenen Handelstagen habe sich zwar beim Euro-Bund-Future charttechnisch eine abwärts gerichtete Treppe abgezeichnet, doch das sollte angesichts der gestrigen Zinsentscheidung in den USA nicht überbewertet werden. Denn mit einer Europäischen Zentralbank, die als Sicherheitsnetz fungiere, würden sich Staatsanleihen aus Italien, Spanien, Portugal und auch Griechenland für viele Investoren immer noch als risikofrei anfühlen.
Zwar sei nicht auszuschließen, dass Umschichtungen zulasten Deutschlands und zugunsten der Peripherie das Rentenbarometer noch etwas unter Druck setzen könnten, aber eine erste Unterstützungslinie verlaufe bei der psychologischen Marke von 165%. Sollte diese jedoch nachhaltig durchbrochen werden, so würden weitere Auffanglinien bei 164,50% und bei 164,12% in den Fokus rücken. Trotz der negativen Tendenz zum Monatsende dürfe aber auch der Blick nach nur nach unten gerichtet werden. So verlaufe beispielsweise bei ca. 165,53% eine erste Widerstandslinie auf dem Weg zur 166%-Hürde.
Auch bestehe momentan keine Veranlassung, sich im Rentenhandel analog der alten Börsenweisheit: "Sell in May and go away" zu positionieren. Aktuell notiere das Sorgenbarometer der Eurozone bei ca. 165,17%, was einer Rendite der 10-jährigen Benchmark-Anleihe von ca. +0,023% entspreche.
In dieser Handelswoche habe das US-Treasury lediglich T-Bills mit den Laufzeiten von 37 Tagen, aber auch 4 und 8 Wochen sowie 3 und 6 Monaten in einem Gesamtvolumen von insgesamt 180 Mrd. USD interessierten Investoren zur Verfügung gestellt.
In der Eurozone hingegen seien vier Länder am Kapitalmarkt aktiv gewesen. So habe zum Wochenstart Belgien 3 Altemissionen (ISIN BE0000342510 / WKN A19C7W, 2024; ISIN BE0000347568 / WKN A2RWAW, 2029; ISIN BE0000348574 / WKN A2RXCS, 2050) um ca. 3 Mrd. EUR aufgestockt. Am Dienstag seien Italien ebenfalls mit 3 Anleihen (ISIN IT0005367492 / WKN A2R0AN, 2024; ISIN IT0005359846 / WKN A2RXF1, 2025; ISIN IT0005365165 / WKN A2RYM9, 2029) im Volumen von ca. 7 Mrd. EUR und auch die Finanzagentur der Bundesrepublik Deutschland diesem Vorbild gefolgt. Diese habe planmäßig das Emissionsvolumen der aktuellen 2-jährigen Bundesschatzanweisungen (ISIN DE0001104750 / WKN 110475) um 4 Mrd. EUR auf nunmehr insgesamt 13 Mrd. EUR erhöht. Kaufaufträge für etwas mehr als nominal 5,2 Mrd. EUR hätten vorgelegen und davon seien ca. 3,12 Mrd. EUR bei einer Durchschnittsrendite von -0,58% zugeteilt worden. Die restlichen ca. 878 Mio. EUR seien in den Eigenbestand des Bundes umgebucht worden. Den Schlusspunkt in dieser Woche werde heute Frankreich mit der Aufstockung von ebenfalls 3 Gattungen (ISIN FR0013407236 / WKN A2RY3M, 2029; ISIN FR0013313582 / WKN A19VU4, 2034; ISIN FR0013234333 / WKN A19CGY, 2039) setzen.
Dem Währungspaar EUR/USD sei angesichts der anstehenden Zinsentscheidung in den USA vermehrt Aufmerksamkeit geschenkt worden. Jedoch habe sich nach Pressekonferenz des FED-Präsidenten der Außenwert der gemeinsamen europäischen Währung wieder in der Mitte seiner Tradingrange der vergangenen Tage eingefunden. So notiere der Euro aktuell bei ca. 1,1195 USD nachdem er am vergangenen Freitag mit 1,1110 USD ein neues Jahrestief markiert habe und am ersten Handelstag im Mai sogar kurzzeitig mit 1,1265 USD bewertet worden sei. Es bleibe also abzuwarten, ob sich der Euro wieder über der Marke von 1,12 USD etablieren könne.
Ganz anders stelle sich die Entwicklung gegenüber der Türkischen Lira dar. Seit dem 27. März des Jahres sei der Wertverfall der türkischen Währung ungebrochen. Und daran hätten auch die jüngsten Kommentare der türkischen Notenbanker nichts ändern können. Zu groß seien die politischen und wirtschaftlichen Probleme des Landes. Sei am 27. März ein Euro noch mit 5,969 TRY bewertet worden, so seien es aktuell ca. 6,6980 TRY.
In Erwartung neuer Nachrichten bezüglich Brexit und den Handelsstreitigkeiten zwischen den USA und China würden sich viele Privatanleger mit Investitionen zurückhalten. Aber dennoch würden immer noch Umsätze in Fremdwährungsanleihen lautend auf US-Dollar, Russische Rubel, Türkische Lira und Südafrikanische Rand getätigt.
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Kurs | Vortag | Veränderung | Datum/Zeit | |
129,5091 | 129,5873 | -0,0782 | -0,06% | 01.01./01:00 |
ISIN | WKN | Jahreshoch | Jahrestief | |
DE0009652644 | 965264 | 142,86 | 129,11 |
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