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Kurswechsel der FED spielt Trump in die Karten
06.06.19 12:30
Baader Bank
Unterschleissheim (www.anleihencheck.de) - Zumindest auf die Federal Reserve Bank (FED) kann man sich verlassen, so Klaus Stopp, Leiter der Skontroführung Renten bei der Baader Bank.
Wie immer werde die US-Notenbank angemessen reagieren, um den Wirtschaftsaufschwung zu stützen, habe ihr Chef Jerome Powell in dieser Woche versichert anlässlich der zweitägigen Notenbank-Konferenz in Chicago mit Blick auf die Auswirkungen der Handelskonflikte, die sein Präsident immer wieder lostrete. Powell habe diesmal auf die Aussage verzichtet, die FED werde es bei den Zinsen "geduldig" angehen lassen. Aufgrund dieser Wortwahl werde an den Kapitalmärkten nun fest damit gerechnet, dass die FED spätestens im Dezember die Zinsen senken werde - auch wenn Powell das Wort "Zinssenkung" nicht in den Mund genommen habe. Dies käme D.T., dem Unberechenbaren, sehr zupass, zumal er in der Vergangenheit die Zinserhöhungen der FED wiederholt kritisiert habe.
Aber der Chef des FED-Bezirks Dallas, Robert Kaplan, spreche aus, was viele denken würden. Es sei noch zu früh, um sich ein Urteil über die wirtschaftliche Entwicklung zu bilden. Deshalb mahne er an, geduldig zu bleiben und eine solche Entscheidung nicht übers Knie zu brechen. Bei der gestrigen Veröffentlichung des Konjunkturberichts "Beige Book" sei diese Haltung bestätigt worden, denn trotz des Zollstreits bleibe die US-Wirtschaft auf Wachstumskurs.
Aktuell liege der Leitzins in den USA in einer Spanne von 2,25% bis 2,5%, nachdem die Notenbank zuvor bereits einige Zeit auf weitere Zinserhöhungen verzichtet habe. Wenn Powell nun umschwenke, tue er dies nach bestem Wissen und Gewissen, eben auch unabhängig davon, ob er der Regierung in Washington damit einen Gefallen tue oder nicht. Aber natürlich spiele jede Zinssenkung Donald Trump in die Karten, weil dies der heimischen Wirtschaft einen Schub geben dürfte. Und dies würde wiederum die Aussichten Trumps auf eine Wiederwahl verbessern.
Die Handelskonflikte, die Trump angezettelt habe, hätten dann sozusagen als Nebenwirkung einen von ihm gewünschten Effekt. Inzwischen hätten allerdings auch unter den US-Republikanern immer mehr Abgeordnete das Zündeln ihres Präsidenten mit den Zöllen satt. So würden Strafzölle gegen Mexiko beim republikanischen Mehrheitsführer im Senat, Mitch McConnell, auf "nicht viel Unterstützung" stoßen. Die Frage sei nun, ob der Senat, und damit insbesondere die republikanischen Senatoren, die Kraft aufbringe, die von Trump angedrohten Zölle zu blockieren. Hierzu seien die Meinungen gespalten. Vergangene Woche habe Trump völlig überraschend angekündigt, Strafzölle gegen Mexiko zu verhängen, sollte die Regierung des südlichen Nachbarstaats nicht härter gegen die Migration einschreiten. Ob er nun bereits einer möglichen Niederlage nur vorbeugen wolle oder nicht, dazu dürfe man sich seine eigenen Gedanken machen. Denn Donald Trumps Berater, Peter Navarro, habe inzwischen erklärt, dass dies vielleicht nicht mehr notwendig sei, weil man dank des US-Präsidenten bereits die Aufmerksamkeit der Mexikaner habe.
Immer wieder habe der US-Präsident auch orakelt, dass viele US-Konzerne China bald wieder verlassen würden. Wenn aber das sein Ziel sei, müsse man die Frage stellen, ob ihm überhaupt an einer Einigung gelegen sei. Weil die USA in den Handelsgesprächen mehrfach einen Rückzieher gemacht hätten, würden die Vereinigten Staaten nach Überzeugung von Peking längst einen "Wirtschaftskrieg gegen China" führen, um den Aufstieg des Reichs der Mitte zu bremsen. Wenn es Trump also darum gehen sollte, das Handelsdefizit der USA mit China zu egalisieren, müsse man sich wohl darauf einstellen, dass der Handelskrieg ein verdammt langer werden könnte. Insbesondere wenn Donald Trump im kommenden Jahr wiedergewählt werden sollte.
Giuseppe Contes Geduld sei weitgehend erschöpft. Genervt von den "kindischen Querelen", wie der "Corriere della Sera" den Dauerstreit innerhalb Italiens populistischer Regierung aus Lega und MoVimento 5 genannt habe, habe Italiens parteiloser Premier mit Rücktritt gedroht. Die beiden Parteichefs sollten ihm klar, unmissverständlich und insbesondere rasch sagen, ob sie bereit seien, im Sinne des Koalitionsvertrags weiterzumachen oder vorgezogene Parlamentswahlen anstrebten. Wenn nicht, werde er sein Amt niederlegen.
Dieser Wink mit dem Zaunpfahl des Premiers erwische die Regierung zu einem ungünstigen Zeitpunkt, denn dem hoch verschuldeten Land stehe ein Defizitverfahren der EU ins Haus, da es die Schuldengrenzen gebrochen habe. Die EU-Kommission sei nämlich zu dem Schluss gekommen, die Regierung in Rom habe 2018 keine ausreichenden Gegenmaßnahmen getroffen, wie die Deutsche Presse-Agentur erfahren habe. Dies könnte für Italien Strafen in Milliardenhöhe nach sich ziehen, da sich die EU-Kommission gestern für eine Einleitung eines Strafverfahrens ausgesprochen habe. Die endgültige Entscheidung hierüber werde jedoch von den EU-Finanzministern zu treffen sein.
Während Lega-Chef Matteo Salvini nach den für ihn erfolgreich verlaufenen Europawahlen davon schwadroniert habe, die Wähler hätten ihm ein Mandat erteilt, die geltenden Schuldengrenzen in der EU neu zu verhandeln, poche Conte darauf, die Schuldenregeln gefälligst einzuhalten. Ein Defizitverfahren gegen Italien würde dem Land "sehr wehtun", habe der Premier gesagt und dazu aufgefordert, die Verhandlungen mit Brüssel nicht zur Grundlage neuer Provokationen zu machen.
Indessen verfolge Salvini in Sachen Währung seine eigene Agenda. Vergangene Woche habe die italienische Abgeordnetenkammer die Ausstellung kurzfristiger Schuldscheine in Stückelungen von 5 bis 500 Euro beschlossen, wie sie bereits im Koalitionsvertrag von 2018 festgeschrieben gewesen seien. "Mini-Bots" (BOT stehe für "Buoni Ordinari del Tesoro") nenne man diese "Schatzanweisungen" mit Laufzeiten zwischen drei und zwölf Monaten, welche der italienische Staat einsetzen wolle, um Rechnungen innerhalb seiner Grenzen zu begleichen. Darüber hinaus sollten Bürger und Unternehmer damit ihre Steuern bezahlen können. Jedoch könne man mit diesen Mini-Bots die Fiskalkriterien nicht umgehen, da diese nicht auf die Art der Finanzierung, sondern auf Schuldenstand und Defizit gründen würden.
Natürlich schaffe Rom damit de facto eine Parallelwährung und könnte letztendlich den Einstieg in den Ausstieg Italiens aus dem Euro einläuten. Allerdings falle auch für die wirtschaftlich stärkeren Länder die Gefahr der Mithaftung weg. Zur endgültigen Beurteilung dieser Maßnahme bedürfe es noch der praktischen Erfahrung. Anzunehmen sei freilich, dass Italien die Mini-Bots nutzten werde, um im Budget-Streit mit der EU Drohpotenzial aufbauen zu können. Man dürfe gespannt sein, ob sich Brüssel hier von Rom auf der Nase herumtanzen lasse, denn Schulden in Höhe von 2,3 Bill. Euro seien kein Pappenstiel.
Dass D.T., der Unberechenbare, die massiven Proteste gegen ihn bei seinem Besuch in London als "Fake News" abqualifiziere, möge ja seiner Ignoranz und verzerrten Wahrnehmung geschuldet sein. Dass er sich aber auch noch massiv in die Innenpolitik von Großbritannien einmische, zeuge einmal mehr von einem Tabubruch, den er vollzogen habe. Während Premierministerin Theresa May weiterhin für einen geordneten Brexit plädiert habe, habe Trump den Briten einen raschen EU-Austritt ohne Deal empfohlen, was einer Desavouierung der Gastgeberin gleichkomme. Hinzu sei gekommen, dass er Boris Johnson als seinen Lieblingsnachfolger von May in den Himmel gelobt habe. Noch an diesem Freitag wolle May bekanntlich den Chefposten der Tories aufgeben. Bis Ende Juli solle sie schließlich auch als Regierungschefin abgelöst werden. Bisher hätten elf Kandidaten Interesse angemeldet, sie zu beerben.
Außerdem habe Trump bei seinem London-Besuch in der Rolle des reichen Onkels aus Amerika mit einem "phänomenalen Freihandelsabkommen" gelockt, das die USA mit den Briten nach dem Brexit schließen möchten. Der gemeinsame Handel könnte verdoppelt oder verdreifacht werden, habe der US-Präsident in Aussicht gestellt. Dass er dabei auch ausdrücklich das Nationale Gesundheitssystem der Briten, den National Health Service (NHS), miteinbezogen habe, deute darauf hin, dass ein solches, mögliches Abkommen zwischen Washington und London auf eine Deregulierung in vielen Bereichen hinauslaufen könnte.
Und dann sei der reiche Onkel aus Amerika auch noch bei der Queen zu Gast gewesen. Diese habe in ihrer Ansprache zwar die "enge und langjährige Freundschaft" beider Staaten gelobt, es aber nicht versäumt die Notwendigkeit der Zusammenarbeit der Völker zu erwähnen, "um einen hart erkämpften Frieden zu bewahren". Dem sei nichts hinzuzufügen. Ob die Queen über den Besuch des Onkels aus Amerika "amused" gewesen sei, sei nicht überliefert. Ihre säuerliche Miene aber habe nicht dafür gesprochen.
Am heutigen Donnerstag tage der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) in der litauischen Hauptstadt Vilnius und werde die zukünftige Geldpolitik mit entsprechenden Beschlüssen untermauern. Nachdem zum jetzigen Zeitpunkt immer mehr der Eindruck entstehe, dass in den USA der nächste Zinsschritt eine Senkung sein werde, so erwarte die Mehrzahl der Marktteilnehmer von den europäischen Notenbankern keine Änderung der Leitzinsen zum jetzigen Zeitpunkt.
Jedoch bedeute das nicht, dass es sich hierbei um eine ereignisarme Sitzung handle. Ganz im Gegenteil. Auf dieser Sitzung werde erstmals der neue EZB-Chefökonom Philip Lane die aktualisierten Stabsprojektionen zu Wachstum und Inflation dem Gremium vorstellen. Denkbar seien hierbei sowohl eine etwas niedrigere Inflations- als auch eine geringere Wachstumsrate in der Eurozone und dies würde zu den bisher bekannten Prognosen anderer Institutionen passen. Jedoch werde der bald scheidende EZB-Präsident Mario Draghi nicht nur dazu Stellung nehmen, sondern auch die Zinsgestaltung der neuen Refinanzierungsgeschäfte (TLTRO3) bekannt geben. Ob er auf der Pressekonferenz auch noch eine Anpassung der Forward Guidance vornehmen werde, bleibe abzuwarten.
Viele Marktteilnehmer würden weiterhin ein "Einfrieren" der Zinsen auf dem jetzigen Niveau bis Ende 2019 und somit eine Geldpolitik der ruhigen Hand erwarten. Jedoch würden sich auch die Stimmen mehren, dass wenn nicht heute, so dann in naher Zukunft die Wortwahl angepasst werde, auf mindestens März 2020. Lediglich über den Zeitpunkt der neuen Wortwahl würden sich hierbei die Volkswirte der Nordea (Jan von Gerich) und vom Bankhaus Lampe (Alexander Krüger) unterscheiden.
Noch wichtiger werde allerdings sein, ob es Mario Draghi auf seiner Abschiedstour angesichts der sich zuspitzenden Situation in Italien und aller anderen Themen gelinge, Zuversicht zu verbreiten. Sollte das misslingen, so würden sich Panik und Hysterie breitmachen. Ab 14:30 Uhr wissen wir mehr, so die Analysten der Baader Bank.
In dieser Berichtswoche habe der bayerische Automobilkonzern BMW die Privatanleger erfreuen können, denn er habe gleich zwei neue Bonds mit einer Mindeststückelung von 1.000 Euro begeben. Ebenso seien Vivendi mit drei neuen Anleihen und easyJet mit einem neuen Bond am Kapitalmarkt aktiv gewesen und hätten so frisches Geld in die Unternehmenskassen gespült. Jedoch hätten sie die eher für institutionelle Kunden interessante Stückelung von 100.000 Euro gewählt.
Der in München ansässige Automobilhersteller BMW habe einen Doppelpack mit Laufzeiten von drei sowie sieben Jahren begeben und so insgesamt 1,75 Mrd. Euro vereinnahmen können. Der dreijährige Bond (ISIN XS2010445026 / WKN A2R3EZ) sei am 13.07.2022 fällig und zahle den Anlegern bis zum Laufzeitende jährlich 0,125% Zinsen. Emittiert worden sei zu 99,797%, was einem Spread von +45 BP über Mid Swap gleichgekommen sei. Die zweite Tranche (ISIN XS2010447238 / WKN A2R3E0) mit Fälligkeit am 13.07.2026 zahle dem Gläubiger jährlich 0,75% Zinsen und dürfte somit für viele private Investoren interessant sein. Der Reoffer habe bei 99,623% gelegen (+77 BP über Mid Swap).
Der größte französische Medienkonzern Vivendi habe drei neue Bonds am Kapitalmarkt emittiert. Die erste Tranche (ISIN FR0013424850 / WKN A2R3A7) sei bereits am 13.06.2022 fällig und als Null-Kupon-Anleihe aufgesetzt worden. Das 700 Mio. Euro schwere Papier sei zu 99,67% begeben worden, was einen Emissionsspread von +76,7 BP über der vergleichbaren Bundesanleihe bedeutet habe. Das Papier sei einen Monat vor Endfälligkeit ab dem 13.05.2022 jederzeit zu 100% kündbar. Mit der zweiten Anleihe (ISIN FR0013424868 / WKN A2R3A8) habe der Konzern mit Hauptsitz in Paris ebenfalls 700 Mio. Euro einsammeln können und entlohne die Gläubiger bis zur Fälligkeit am 11.06.2025 mit einem jährlichen Zins von 0,625%. Ausgegeben worden sei der Bond zu 99,912% (+117 BP über Bund). Ausgestattet worden sei das Papier mit einem Kündigungsrecht ab dem 11.03.2025 jederzeit zu 100%.
Auch die letzte Tranche (ISIN FR0013424876 / WKN A2R3A9) mit einem Emissionsvolumen von 700 Mio. Euro habe das Unternehmen erfolgreich platzieren können. So würden die Anleger für ihr Investment einen Kupon in Höhe von 1,125% p.a. bis zur Endfälligkeit am 11.12.2028 erhalten. Der Spread von +150 BP über der vergleichbaren Bundesanleihe habe dabei einem Reoffer von 98,924% entsprochen. Ebenfalls habe Vivendi hier ein Kündigungsdatum ab dem 11.09.2028 jederzeit zu 100% in die Anleihebedingungen aufgenommen. Eine Make Whole Option für alle drei Bonds würden das Angebot des börsennotierten Unternehmens abrunden.
Zu guter Letzt habe easyJet spielend 500 Mio. Euro am Kapitalmarkt aufnehmen können. Die britische Fluggesellschaft mit Sitz in Luton habe den sechsjährigen Bond (ISIN XS2009152591 / WKN A2R3DV) mit einem jährlichen Kupon von 0,875% bis zur Fälligkeit am 11.06.2025 ausgestattet. Emittiert worden sei das Wertpapier zu 98,449%, was einem Spread von +118 BP über Mid Swap gleichgekommen sei. easyJet habe neben einer Make Whole Option ein weiteres Kündigungsrecht ab dem 11.03.2025 jederzeit zu 100% in die Emissionsbedingungen aufgenommen.
Viermal im Jahr werde der Kurs des Euro-Bund-Future vom Rollover in den neuen Kontrakt verzerrt. Und wenn das Sorgenbarometer wie in diesem Jahr beim Wechsel vom Juni auf September einen solch großen Sprung nach oben mache, dann frage sich sicherlich mancher Marktbeobachter: "Was ist denn nun schon wieder passiert?"
Diese Anpassung sei mathematisch zu begründen und hänge von vielen Faktoren ab. Somit sei dieser Anstieg des Kurses um ca. 2,45 PP nicht gleich bedeutend mit einem weiteren Renditerutsch bei 10-jährigen Bundesanleihen. Jedoch seien die im Juni erreichten -0,228% bereits als neuer trauriger Rekord Sinnbild der Verunsicherung an den Finanzmärkten. Bei den anderen Futures wie dem Buxl notiere der neue Kontrakt ca. 1,50 PP und beim Bobl ca. 0,03 PP unter dem alten, wobei der Euro-Schatz-Future sogar drei Nachkommastellen höher gepreist werde.
Charttechnisch sei der Euro-Bund-Future weiterhin in einem steilen Aufwärtstrend eingebettet. Wie lange diese Flucht in den sicheren Hafen noch beibehalten werde, könne man nicht seriös prognostizieren. Aber selbstverständlich steige auf diesem hohen Niveau die Gefahr, dass bei Umschichtungen (raus aus Bonds und rein in Aktien) alle in Betracht gezogenen Unterstützungslinien schnell zur Makulatur verkommen könnten. So sei zwar die psychologische 171%-Marke nicht zu unterschätzen, aber ein erstes, stabiles Netz sei bei ca. 170,36% gespannt worden. Nach oben blickend sei das bisherige Hoch bei 171,35% vorerst das "Non plus ultra". Aktuell notiere das Rentenbarometer bei ca. 171,26%, was einer Rendite der 10-jährigen Benchmark-Anleihe von ca. -0,23% entspreche.
Mittels US-Geldmarktpapieren seien in den USA in dieser Woche 147 Mrd. USD aufgenommen worden. Hierbei habe es sich mit den Laufzeiten von vier und acht Wochen sowie drei und sechs Monaten um standardisierte, wöchentlich wiederkehrende Produkte gehandelt.
In der Eurozone hingegen wurde der Reigen von unseren österreichischen Nachbarn eröffnet, so die Analysten der Baader Bank. Hierbei seien mittels Aufstockungen 650 Mio. Euro in der (ISIN AT0000A269M8 / WKN A2RXDK, 2029) und 550 Mio. Euro in der (ISIN AT0000A10683 / WKN A1HJL6, 2034) eingesammelt worden. Ebenfalls am Dienstag habe die Finanzagentur der Bundesrepublik Deutschland die inflationsindexierte Anleihe (ISIN DE0001030559 / WKN 103055, 2030) um weitere 500 Mio. Euro erhöht. Die Zuteilung sei bei einer realen Durchschnittsrendite von -1,15% erfolgt.
Darüber hinaus habe Finnland zur Wochenmitte noch nominal 1 Mrd. Euro in der (ISIN FI4000369467 / WKN A2RXL7, 2029) offeriert, bevor am heutigen Donnerstag Spanien in drei Altemissionen (ISIN ES0000012C46 / WKN A2RSUP, 2021; ISIN ES0000012E85 / WKN A2R0VN, 2024; ISIN ES00000127C8 / WKN A1ZZBE, 2030) und Frankreich in vier Gattungen (ISIN FR0011317783 / WKN A1G87J, 2027; ISIN FR0013407236 / WKN A2RY3M, 2029; ISIN FR0013154044 / WKN A18Z4K, 2036; ISIN FR0013404969 / WKN A2RYDG, 2050) Material den interessierten Investoren anbieten würden.
Die europäische Gemeinschaftswährung habe einen sehr guten Start in den neuen Monat Juni erwischt. Gleich zu Beginn sei der Euro von 1,1167 USD bis auf 1,1262 USD gestiegen und im weiteren Handelsverlauf seien Aussagen von US-Notenbankchef Jerome Powell in den Mittelpunkt des Interesses gerückt, in denen er eine Offenheit für Zinssenkungen signalisiert habe. Davon habe der Euro profitieren können und sei zur Wochenmitte zeitweise bis auf 1,1306 USD geklettert - den höchsten Stand seit Mitte April. Im Vorfeld der heutigen EZB-Sitzung handle die gemeinsame Währung heute Morgen bei ca. 1,1225 USD.
Die Reserve Bank of Australia (RBA) habe bereits am Dienstag dieser Woche erwartungsgemäß ihre Leitzinsen um 25 BP auf das Rekordtief von 1,25% gesenkt. Die Notenbank möchte mit diesem Schritt die Beschäftigung stützen und die Inflation mittelfristig in den Zielbereich von durchschnittlich 2% bis 3% bringen. Die Reaktion des Australischen Dollar (AUD) sei verhalten ausgefallen, da bereits mit diesem Schritt gerechnet worden sei. Aktuell notiere er gegenüber dem Euro bei ca. 1,61 AUD.
In dieser Berichtswoche hätten Währungsanleihen lautend auf US-Dollar, Norwegische Kronen, Russische Rubel und vereinzelt auch Türkische Lira sowie Südafrikanische Rand im Fokus der Privatanleger gestanden.
Disclaimer
Die Baader Bank AG ist eine der führenden Investmentbanken für die DACH-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz) und Marktführer im Handel von Finanzinstrumenten.
Als Market Maker ist die Bank für die börsliche und außerbörsliche Preisfindung von über 800.000 Finanzinstrumenten verantwortlich.
Im Investment Banking entwickelt sie Finanzierungslösungen für Unternehmen und bietet institutionellen Anlegern umfassende Dienstleistungen beim Vertrieb und dem Handel von Aktien, Anleihen und Derivaten. (06.06.2019/alc/a/a)
Wie immer werde die US-Notenbank angemessen reagieren, um den Wirtschaftsaufschwung zu stützen, habe ihr Chef Jerome Powell in dieser Woche versichert anlässlich der zweitägigen Notenbank-Konferenz in Chicago mit Blick auf die Auswirkungen der Handelskonflikte, die sein Präsident immer wieder lostrete. Powell habe diesmal auf die Aussage verzichtet, die FED werde es bei den Zinsen "geduldig" angehen lassen. Aufgrund dieser Wortwahl werde an den Kapitalmärkten nun fest damit gerechnet, dass die FED spätestens im Dezember die Zinsen senken werde - auch wenn Powell das Wort "Zinssenkung" nicht in den Mund genommen habe. Dies käme D.T., dem Unberechenbaren, sehr zupass, zumal er in der Vergangenheit die Zinserhöhungen der FED wiederholt kritisiert habe.
Aber der Chef des FED-Bezirks Dallas, Robert Kaplan, spreche aus, was viele denken würden. Es sei noch zu früh, um sich ein Urteil über die wirtschaftliche Entwicklung zu bilden. Deshalb mahne er an, geduldig zu bleiben und eine solche Entscheidung nicht übers Knie zu brechen. Bei der gestrigen Veröffentlichung des Konjunkturberichts "Beige Book" sei diese Haltung bestätigt worden, denn trotz des Zollstreits bleibe die US-Wirtschaft auf Wachstumskurs.
Aktuell liege der Leitzins in den USA in einer Spanne von 2,25% bis 2,5%, nachdem die Notenbank zuvor bereits einige Zeit auf weitere Zinserhöhungen verzichtet habe. Wenn Powell nun umschwenke, tue er dies nach bestem Wissen und Gewissen, eben auch unabhängig davon, ob er der Regierung in Washington damit einen Gefallen tue oder nicht. Aber natürlich spiele jede Zinssenkung Donald Trump in die Karten, weil dies der heimischen Wirtschaft einen Schub geben dürfte. Und dies würde wiederum die Aussichten Trumps auf eine Wiederwahl verbessern.
Die Handelskonflikte, die Trump angezettelt habe, hätten dann sozusagen als Nebenwirkung einen von ihm gewünschten Effekt. Inzwischen hätten allerdings auch unter den US-Republikanern immer mehr Abgeordnete das Zündeln ihres Präsidenten mit den Zöllen satt. So würden Strafzölle gegen Mexiko beim republikanischen Mehrheitsführer im Senat, Mitch McConnell, auf "nicht viel Unterstützung" stoßen. Die Frage sei nun, ob der Senat, und damit insbesondere die republikanischen Senatoren, die Kraft aufbringe, die von Trump angedrohten Zölle zu blockieren. Hierzu seien die Meinungen gespalten. Vergangene Woche habe Trump völlig überraschend angekündigt, Strafzölle gegen Mexiko zu verhängen, sollte die Regierung des südlichen Nachbarstaats nicht härter gegen die Migration einschreiten. Ob er nun bereits einer möglichen Niederlage nur vorbeugen wolle oder nicht, dazu dürfe man sich seine eigenen Gedanken machen. Denn Donald Trumps Berater, Peter Navarro, habe inzwischen erklärt, dass dies vielleicht nicht mehr notwendig sei, weil man dank des US-Präsidenten bereits die Aufmerksamkeit der Mexikaner habe.
Immer wieder habe der US-Präsident auch orakelt, dass viele US-Konzerne China bald wieder verlassen würden. Wenn aber das sein Ziel sei, müsse man die Frage stellen, ob ihm überhaupt an einer Einigung gelegen sei. Weil die USA in den Handelsgesprächen mehrfach einen Rückzieher gemacht hätten, würden die Vereinigten Staaten nach Überzeugung von Peking längst einen "Wirtschaftskrieg gegen China" führen, um den Aufstieg des Reichs der Mitte zu bremsen. Wenn es Trump also darum gehen sollte, das Handelsdefizit der USA mit China zu egalisieren, müsse man sich wohl darauf einstellen, dass der Handelskrieg ein verdammt langer werden könnte. Insbesondere wenn Donald Trump im kommenden Jahr wiedergewählt werden sollte.
Giuseppe Contes Geduld sei weitgehend erschöpft. Genervt von den "kindischen Querelen", wie der "Corriere della Sera" den Dauerstreit innerhalb Italiens populistischer Regierung aus Lega und MoVimento 5 genannt habe, habe Italiens parteiloser Premier mit Rücktritt gedroht. Die beiden Parteichefs sollten ihm klar, unmissverständlich und insbesondere rasch sagen, ob sie bereit seien, im Sinne des Koalitionsvertrags weiterzumachen oder vorgezogene Parlamentswahlen anstrebten. Wenn nicht, werde er sein Amt niederlegen.
Dieser Wink mit dem Zaunpfahl des Premiers erwische die Regierung zu einem ungünstigen Zeitpunkt, denn dem hoch verschuldeten Land stehe ein Defizitverfahren der EU ins Haus, da es die Schuldengrenzen gebrochen habe. Die EU-Kommission sei nämlich zu dem Schluss gekommen, die Regierung in Rom habe 2018 keine ausreichenden Gegenmaßnahmen getroffen, wie die Deutsche Presse-Agentur erfahren habe. Dies könnte für Italien Strafen in Milliardenhöhe nach sich ziehen, da sich die EU-Kommission gestern für eine Einleitung eines Strafverfahrens ausgesprochen habe. Die endgültige Entscheidung hierüber werde jedoch von den EU-Finanzministern zu treffen sein.
Während Lega-Chef Matteo Salvini nach den für ihn erfolgreich verlaufenen Europawahlen davon schwadroniert habe, die Wähler hätten ihm ein Mandat erteilt, die geltenden Schuldengrenzen in der EU neu zu verhandeln, poche Conte darauf, die Schuldenregeln gefälligst einzuhalten. Ein Defizitverfahren gegen Italien würde dem Land "sehr wehtun", habe der Premier gesagt und dazu aufgefordert, die Verhandlungen mit Brüssel nicht zur Grundlage neuer Provokationen zu machen.
Indessen verfolge Salvini in Sachen Währung seine eigene Agenda. Vergangene Woche habe die italienische Abgeordnetenkammer die Ausstellung kurzfristiger Schuldscheine in Stückelungen von 5 bis 500 Euro beschlossen, wie sie bereits im Koalitionsvertrag von 2018 festgeschrieben gewesen seien. "Mini-Bots" (BOT stehe für "Buoni Ordinari del Tesoro") nenne man diese "Schatzanweisungen" mit Laufzeiten zwischen drei und zwölf Monaten, welche der italienische Staat einsetzen wolle, um Rechnungen innerhalb seiner Grenzen zu begleichen. Darüber hinaus sollten Bürger und Unternehmer damit ihre Steuern bezahlen können. Jedoch könne man mit diesen Mini-Bots die Fiskalkriterien nicht umgehen, da diese nicht auf die Art der Finanzierung, sondern auf Schuldenstand und Defizit gründen würden.
Natürlich schaffe Rom damit de facto eine Parallelwährung und könnte letztendlich den Einstieg in den Ausstieg Italiens aus dem Euro einläuten. Allerdings falle auch für die wirtschaftlich stärkeren Länder die Gefahr der Mithaftung weg. Zur endgültigen Beurteilung dieser Maßnahme bedürfe es noch der praktischen Erfahrung. Anzunehmen sei freilich, dass Italien die Mini-Bots nutzten werde, um im Budget-Streit mit der EU Drohpotenzial aufbauen zu können. Man dürfe gespannt sein, ob sich Brüssel hier von Rom auf der Nase herumtanzen lasse, denn Schulden in Höhe von 2,3 Bill. Euro seien kein Pappenstiel.
Dass D.T., der Unberechenbare, die massiven Proteste gegen ihn bei seinem Besuch in London als "Fake News" abqualifiziere, möge ja seiner Ignoranz und verzerrten Wahrnehmung geschuldet sein. Dass er sich aber auch noch massiv in die Innenpolitik von Großbritannien einmische, zeuge einmal mehr von einem Tabubruch, den er vollzogen habe. Während Premierministerin Theresa May weiterhin für einen geordneten Brexit plädiert habe, habe Trump den Briten einen raschen EU-Austritt ohne Deal empfohlen, was einer Desavouierung der Gastgeberin gleichkomme. Hinzu sei gekommen, dass er Boris Johnson als seinen Lieblingsnachfolger von May in den Himmel gelobt habe. Noch an diesem Freitag wolle May bekanntlich den Chefposten der Tories aufgeben. Bis Ende Juli solle sie schließlich auch als Regierungschefin abgelöst werden. Bisher hätten elf Kandidaten Interesse angemeldet, sie zu beerben.
Außerdem habe Trump bei seinem London-Besuch in der Rolle des reichen Onkels aus Amerika mit einem "phänomenalen Freihandelsabkommen" gelockt, das die USA mit den Briten nach dem Brexit schließen möchten. Der gemeinsame Handel könnte verdoppelt oder verdreifacht werden, habe der US-Präsident in Aussicht gestellt. Dass er dabei auch ausdrücklich das Nationale Gesundheitssystem der Briten, den National Health Service (NHS), miteinbezogen habe, deute darauf hin, dass ein solches, mögliches Abkommen zwischen Washington und London auf eine Deregulierung in vielen Bereichen hinauslaufen könnte.
Und dann sei der reiche Onkel aus Amerika auch noch bei der Queen zu Gast gewesen. Diese habe in ihrer Ansprache zwar die "enge und langjährige Freundschaft" beider Staaten gelobt, es aber nicht versäumt die Notwendigkeit der Zusammenarbeit der Völker zu erwähnen, "um einen hart erkämpften Frieden zu bewahren". Dem sei nichts hinzuzufügen. Ob die Queen über den Besuch des Onkels aus Amerika "amused" gewesen sei, sei nicht überliefert. Ihre säuerliche Miene aber habe nicht dafür gesprochen.
Am heutigen Donnerstag tage der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) in der litauischen Hauptstadt Vilnius und werde die zukünftige Geldpolitik mit entsprechenden Beschlüssen untermauern. Nachdem zum jetzigen Zeitpunkt immer mehr der Eindruck entstehe, dass in den USA der nächste Zinsschritt eine Senkung sein werde, so erwarte die Mehrzahl der Marktteilnehmer von den europäischen Notenbankern keine Änderung der Leitzinsen zum jetzigen Zeitpunkt.
Jedoch bedeute das nicht, dass es sich hierbei um eine ereignisarme Sitzung handle. Ganz im Gegenteil. Auf dieser Sitzung werde erstmals der neue EZB-Chefökonom Philip Lane die aktualisierten Stabsprojektionen zu Wachstum und Inflation dem Gremium vorstellen. Denkbar seien hierbei sowohl eine etwas niedrigere Inflations- als auch eine geringere Wachstumsrate in der Eurozone und dies würde zu den bisher bekannten Prognosen anderer Institutionen passen. Jedoch werde der bald scheidende EZB-Präsident Mario Draghi nicht nur dazu Stellung nehmen, sondern auch die Zinsgestaltung der neuen Refinanzierungsgeschäfte (TLTRO3) bekannt geben. Ob er auf der Pressekonferenz auch noch eine Anpassung der Forward Guidance vornehmen werde, bleibe abzuwarten.
Viele Marktteilnehmer würden weiterhin ein "Einfrieren" der Zinsen auf dem jetzigen Niveau bis Ende 2019 und somit eine Geldpolitik der ruhigen Hand erwarten. Jedoch würden sich auch die Stimmen mehren, dass wenn nicht heute, so dann in naher Zukunft die Wortwahl angepasst werde, auf mindestens März 2020. Lediglich über den Zeitpunkt der neuen Wortwahl würden sich hierbei die Volkswirte der Nordea (Jan von Gerich) und vom Bankhaus Lampe (Alexander Krüger) unterscheiden.
In dieser Berichtswoche habe der bayerische Automobilkonzern BMW die Privatanleger erfreuen können, denn er habe gleich zwei neue Bonds mit einer Mindeststückelung von 1.000 Euro begeben. Ebenso seien Vivendi mit drei neuen Anleihen und easyJet mit einem neuen Bond am Kapitalmarkt aktiv gewesen und hätten so frisches Geld in die Unternehmenskassen gespült. Jedoch hätten sie die eher für institutionelle Kunden interessante Stückelung von 100.000 Euro gewählt.
Der in München ansässige Automobilhersteller BMW habe einen Doppelpack mit Laufzeiten von drei sowie sieben Jahren begeben und so insgesamt 1,75 Mrd. Euro vereinnahmen können. Der dreijährige Bond (ISIN XS2010445026 / WKN A2R3EZ) sei am 13.07.2022 fällig und zahle den Anlegern bis zum Laufzeitende jährlich 0,125% Zinsen. Emittiert worden sei zu 99,797%, was einem Spread von +45 BP über Mid Swap gleichgekommen sei. Die zweite Tranche (ISIN XS2010447238 / WKN A2R3E0) mit Fälligkeit am 13.07.2026 zahle dem Gläubiger jährlich 0,75% Zinsen und dürfte somit für viele private Investoren interessant sein. Der Reoffer habe bei 99,623% gelegen (+77 BP über Mid Swap).
Der größte französische Medienkonzern Vivendi habe drei neue Bonds am Kapitalmarkt emittiert. Die erste Tranche (ISIN FR0013424850 / WKN A2R3A7) sei bereits am 13.06.2022 fällig und als Null-Kupon-Anleihe aufgesetzt worden. Das 700 Mio. Euro schwere Papier sei zu 99,67% begeben worden, was einen Emissionsspread von +76,7 BP über der vergleichbaren Bundesanleihe bedeutet habe. Das Papier sei einen Monat vor Endfälligkeit ab dem 13.05.2022 jederzeit zu 100% kündbar. Mit der zweiten Anleihe (ISIN FR0013424868 / WKN A2R3A8) habe der Konzern mit Hauptsitz in Paris ebenfalls 700 Mio. Euro einsammeln können und entlohne die Gläubiger bis zur Fälligkeit am 11.06.2025 mit einem jährlichen Zins von 0,625%. Ausgegeben worden sei der Bond zu 99,912% (+117 BP über Bund). Ausgestattet worden sei das Papier mit einem Kündigungsrecht ab dem 11.03.2025 jederzeit zu 100%.
Auch die letzte Tranche (ISIN FR0013424876 / WKN A2R3A9) mit einem Emissionsvolumen von 700 Mio. Euro habe das Unternehmen erfolgreich platzieren können. So würden die Anleger für ihr Investment einen Kupon in Höhe von 1,125% p.a. bis zur Endfälligkeit am 11.12.2028 erhalten. Der Spread von +150 BP über der vergleichbaren Bundesanleihe habe dabei einem Reoffer von 98,924% entsprochen. Ebenfalls habe Vivendi hier ein Kündigungsdatum ab dem 11.09.2028 jederzeit zu 100% in die Anleihebedingungen aufgenommen. Eine Make Whole Option für alle drei Bonds würden das Angebot des börsennotierten Unternehmens abrunden.
Zu guter Letzt habe easyJet spielend 500 Mio. Euro am Kapitalmarkt aufnehmen können. Die britische Fluggesellschaft mit Sitz in Luton habe den sechsjährigen Bond (ISIN XS2009152591 / WKN A2R3DV) mit einem jährlichen Kupon von 0,875% bis zur Fälligkeit am 11.06.2025 ausgestattet. Emittiert worden sei das Wertpapier zu 98,449%, was einem Spread von +118 BP über Mid Swap gleichgekommen sei. easyJet habe neben einer Make Whole Option ein weiteres Kündigungsrecht ab dem 11.03.2025 jederzeit zu 100% in die Emissionsbedingungen aufgenommen.
Viermal im Jahr werde der Kurs des Euro-Bund-Future vom Rollover in den neuen Kontrakt verzerrt. Und wenn das Sorgenbarometer wie in diesem Jahr beim Wechsel vom Juni auf September einen solch großen Sprung nach oben mache, dann frage sich sicherlich mancher Marktbeobachter: "Was ist denn nun schon wieder passiert?"
Diese Anpassung sei mathematisch zu begründen und hänge von vielen Faktoren ab. Somit sei dieser Anstieg des Kurses um ca. 2,45 PP nicht gleich bedeutend mit einem weiteren Renditerutsch bei 10-jährigen Bundesanleihen. Jedoch seien die im Juni erreichten -0,228% bereits als neuer trauriger Rekord Sinnbild der Verunsicherung an den Finanzmärkten. Bei den anderen Futures wie dem Buxl notiere der neue Kontrakt ca. 1,50 PP und beim Bobl ca. 0,03 PP unter dem alten, wobei der Euro-Schatz-Future sogar drei Nachkommastellen höher gepreist werde.
Charttechnisch sei der Euro-Bund-Future weiterhin in einem steilen Aufwärtstrend eingebettet. Wie lange diese Flucht in den sicheren Hafen noch beibehalten werde, könne man nicht seriös prognostizieren. Aber selbstverständlich steige auf diesem hohen Niveau die Gefahr, dass bei Umschichtungen (raus aus Bonds und rein in Aktien) alle in Betracht gezogenen Unterstützungslinien schnell zur Makulatur verkommen könnten. So sei zwar die psychologische 171%-Marke nicht zu unterschätzen, aber ein erstes, stabiles Netz sei bei ca. 170,36% gespannt worden. Nach oben blickend sei das bisherige Hoch bei 171,35% vorerst das "Non plus ultra". Aktuell notiere das Rentenbarometer bei ca. 171,26%, was einer Rendite der 10-jährigen Benchmark-Anleihe von ca. -0,23% entspreche.
Mittels US-Geldmarktpapieren seien in den USA in dieser Woche 147 Mrd. USD aufgenommen worden. Hierbei habe es sich mit den Laufzeiten von vier und acht Wochen sowie drei und sechs Monaten um standardisierte, wöchentlich wiederkehrende Produkte gehandelt.
In der Eurozone hingegen wurde der Reigen von unseren österreichischen Nachbarn eröffnet, so die Analysten der Baader Bank. Hierbei seien mittels Aufstockungen 650 Mio. Euro in der (ISIN AT0000A269M8 / WKN A2RXDK, 2029) und 550 Mio. Euro in der (ISIN AT0000A10683 / WKN A1HJL6, 2034) eingesammelt worden. Ebenfalls am Dienstag habe die Finanzagentur der Bundesrepublik Deutschland die inflationsindexierte Anleihe (ISIN DE0001030559 / WKN 103055, 2030) um weitere 500 Mio. Euro erhöht. Die Zuteilung sei bei einer realen Durchschnittsrendite von -1,15% erfolgt.
Darüber hinaus habe Finnland zur Wochenmitte noch nominal 1 Mrd. Euro in der (ISIN FI4000369467 / WKN A2RXL7, 2029) offeriert, bevor am heutigen Donnerstag Spanien in drei Altemissionen (ISIN ES0000012C46 / WKN A2RSUP, 2021; ISIN ES0000012E85 / WKN A2R0VN, 2024; ISIN ES00000127C8 / WKN A1ZZBE, 2030) und Frankreich in vier Gattungen (ISIN FR0011317783 / WKN A1G87J, 2027; ISIN FR0013407236 / WKN A2RY3M, 2029; ISIN FR0013154044 / WKN A18Z4K, 2036; ISIN FR0013404969 / WKN A2RYDG, 2050) Material den interessierten Investoren anbieten würden.
Die europäische Gemeinschaftswährung habe einen sehr guten Start in den neuen Monat Juni erwischt. Gleich zu Beginn sei der Euro von 1,1167 USD bis auf 1,1262 USD gestiegen und im weiteren Handelsverlauf seien Aussagen von US-Notenbankchef Jerome Powell in den Mittelpunkt des Interesses gerückt, in denen er eine Offenheit für Zinssenkungen signalisiert habe. Davon habe der Euro profitieren können und sei zur Wochenmitte zeitweise bis auf 1,1306 USD geklettert - den höchsten Stand seit Mitte April. Im Vorfeld der heutigen EZB-Sitzung handle die gemeinsame Währung heute Morgen bei ca. 1,1225 USD.
Die Reserve Bank of Australia (RBA) habe bereits am Dienstag dieser Woche erwartungsgemäß ihre Leitzinsen um 25 BP auf das Rekordtief von 1,25% gesenkt. Die Notenbank möchte mit diesem Schritt die Beschäftigung stützen und die Inflation mittelfristig in den Zielbereich von durchschnittlich 2% bis 3% bringen. Die Reaktion des Australischen Dollar (AUD) sei verhalten ausgefallen, da bereits mit diesem Schritt gerechnet worden sei. Aktuell notiere er gegenüber dem Euro bei ca. 1,61 AUD.
In dieser Berichtswoche hätten Währungsanleihen lautend auf US-Dollar, Norwegische Kronen, Russische Rubel und vereinzelt auch Türkische Lira sowie Südafrikanische Rand im Fokus der Privatanleger gestanden.
Disclaimer
Die Baader Bank AG ist eine der führenden Investmentbanken für die DACH-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz) und Marktführer im Handel von Finanzinstrumenten.
Als Market Maker ist die Bank für die börsliche und außerbörsliche Preisfindung von über 800.000 Finanzinstrumenten verantwortlich.
Im Investment Banking entwickelt sie Finanzierungslösungen für Unternehmen und bietet institutionellen Anlegern umfassende Dienstleistungen beim Vertrieb und dem Handel von Aktien, Anleihen und Derivaten. (06.06.2019/alc/a/a)
Aktuelle Kursinformationen mehr >
Kurs | Vortag | Veränderung | Datum/Zeit | |
133,2238 | 133,3174 | -0,0936 | -0,07% | 01.01./01:00 |
ISIN | WKN | Jahreshoch | Jahrestief | |
DE0009652644 | 965264 | 159,64 | 130,61 |
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