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Deutsche Inflation flirtet nur kurzzeitig mit 2%-Marke
22.09.17 13:37
HSBC Trinkaus & Burkhardt
Düsseldorf (www.anleihencheck.de) - In der kommenden Woche wird vor allem Deutschland im Fokus stehen, so die Analysten von HSBC Trinkaus & Burkhardt.
Das liege in besonderem Maße an der politischen Weichenstellung für die kommenden Jahre, die bei den Bundestagswahlen am Sonntag gelegt werde. Die jüngsten Wahlumfragen würden darauf hinweisen, dass die CDU/CSU die stärkste Kraft bleibe und auch die kommende Regierung anführen werde. Unabhängig vom zukünftigen Koalitionspartner dürfte eine neuerliche Amtszeit Angela Merkels an die Märkte politische Kontinuität ausstrahlen und die etwaige Wiederwahl entsprechend ruhig aufgenommen werden.
Im Wochenverlauf stünden dann einige wichtige Konjunkturdaten für Deutschland zur Veröffentlichung an, darunter das ifo-Geschäftsklima. Die Analysten würden im September mit einer nahezu unverändert guten Stimmungslage und Erwartungshaltung der Unternehmen im Vergleich zum Vormonat rechnen. Der erstarkte Euro dürfte nicht zu nennenswertem Gegenwind für die heimische Industrie geführt haben, das hätten noch im August die ifo-Exporterwartungen verdeutlicht, die nahe des Rekordbereichs notiert hätten.
Bei der zuversichtlichen Stimmungslage wundere es auch nicht, dass die Einstellungsbereitschaft in Deutschland weiter hoch und die Entwicklung am hiesigen Arbeitsmarkt entsprechend positiv bleibe. Das ifo-Beschäftigungsbarometer befinde sich ebenso im Bereich von Rekordniveaus wie die Zahl der offenen Stellen. Die Analysten würden vor diesem Hintergrund damit rechnen, dass die Zahl der Arbeitslosen im September saisonbereinigt um weitere 7.000 zurückgegangen sei, die Arbeitslosenquote sollte unverändert bei rekordniedrigen 5,7% verharren.
Der guten Lage am Arbeitsmarkt zum Trotz: der zugrundeliegende Preisdruck bleibe in Deutschland weiterhin gering. Im zweiten Quartal seien die Tariflöhne mit 2,1% gg. Vj. laut Bundesbank sogar wieder langsamer als im Vorquartal (2,5%) gestiegen. Die zentralen Tarifverhandlungen (öffentlicher Sektor, Metall- und Elektroindustrie) würden allerdings erst um den Jahreswechsel stattfinden und könnten das Lohnwachstum zumindest moderat beschleunigen. Bis dahin würden die Analysten damit rechnen, dass der von ihnen erwartete, erneute Anstieg der Inflation auf 1,9% lediglich temporärer Natur sei, bevor Basiseffekte bereits am Jahresende wieder für niedrigere Teuerungsraten sorgen würden.
Ganz ähnlich gestalte sich die Preisentwicklung auch in der gesamten Eurozone. Auch hier dürfte der erwartete Anstieg der Teuerung im September von 1,5% auf 1,6% gg. Vj. vor allem auf höhere Energiepreise zurückzuführen sein. Die Kernrate der Inflation dürfte im Betrachtungszeitraum sogar von 1,2% auf 1,1% in der Jahresrate gefallen sein, was einmal mehr den niedrigen Preisdruck untermauere. Die zuletzt erfolgte Aufwertung des Euro dürfte für zusätzlichen Gegenwind bei der Preisentwicklung sorgen und der EZB das Leben nicht leichter machen. EZB-Präsident Mario Draghi habe zuletzt bereits betont, dass die Entwicklung der Einheitswährung genauestens beobachtet werde. Am Montag werde Draghi eine Rede in Brüssel halten, der vor diesem Hintergrund zusätzliches Augenmerk zukommen dürfte.
Nur wenig vielversprechender sehe die Preisentwicklung in den USA aus. Die am Freitag zur Veröffentlichung anstehende Kernrate des PCE-Preisdeflators sei im September wohl von 1,4% auf 1,3% gefallen. Die niedrige Inflation freue die US-Verbraucher grundsätzlich - der von den Analysten erwartete Rückgang des Verbrauchervertrauens (Conference Board) auf 117,8 Punkte sollte auch vor dem Hintergrund der Auswirkungen der zuletzt starken Unwetter in den USA gesehen werden. Der augenscheinlich auch in den USA niedrige Inflationsdruck dürfte aber zusammen mit der straffenden Wirkung der im Oktober startenden Reduzierung der Bilanzsumme dazu geführt haben, dass zumindest einige Mitglieder des geldpolitischen Ausschusses der FED ihren erwarteten zukünftigen Zinspfad zuletzt moderat nach unten angepasst hätten.
Im Wochenverlauf würden gleich mehrere Reden verschiedener US-Notenbankvertreter im Rahmen unterschiedlicher Konferenzen erwartet (u.a. Dudley, Evans, Kashkari, Bullard, Rosengren, George und Harker), die allesamt auf weitere Einschätzungen der FED zum weiteren Zinsverlauf abgeklopft werden dürften. (22.09.2017/alc/a/a)
Das liege in besonderem Maße an der politischen Weichenstellung für die kommenden Jahre, die bei den Bundestagswahlen am Sonntag gelegt werde. Die jüngsten Wahlumfragen würden darauf hinweisen, dass die CDU/CSU die stärkste Kraft bleibe und auch die kommende Regierung anführen werde. Unabhängig vom zukünftigen Koalitionspartner dürfte eine neuerliche Amtszeit Angela Merkels an die Märkte politische Kontinuität ausstrahlen und die etwaige Wiederwahl entsprechend ruhig aufgenommen werden.
Im Wochenverlauf stünden dann einige wichtige Konjunkturdaten für Deutschland zur Veröffentlichung an, darunter das ifo-Geschäftsklima. Die Analysten würden im September mit einer nahezu unverändert guten Stimmungslage und Erwartungshaltung der Unternehmen im Vergleich zum Vormonat rechnen. Der erstarkte Euro dürfte nicht zu nennenswertem Gegenwind für die heimische Industrie geführt haben, das hätten noch im August die ifo-Exporterwartungen verdeutlicht, die nahe des Rekordbereichs notiert hätten.
Der guten Lage am Arbeitsmarkt zum Trotz: der zugrundeliegende Preisdruck bleibe in Deutschland weiterhin gering. Im zweiten Quartal seien die Tariflöhne mit 2,1% gg. Vj. laut Bundesbank sogar wieder langsamer als im Vorquartal (2,5%) gestiegen. Die zentralen Tarifverhandlungen (öffentlicher Sektor, Metall- und Elektroindustrie) würden allerdings erst um den Jahreswechsel stattfinden und könnten das Lohnwachstum zumindest moderat beschleunigen. Bis dahin würden die Analysten damit rechnen, dass der von ihnen erwartete, erneute Anstieg der Inflation auf 1,9% lediglich temporärer Natur sei, bevor Basiseffekte bereits am Jahresende wieder für niedrigere Teuerungsraten sorgen würden.
Ganz ähnlich gestalte sich die Preisentwicklung auch in der gesamten Eurozone. Auch hier dürfte der erwartete Anstieg der Teuerung im September von 1,5% auf 1,6% gg. Vj. vor allem auf höhere Energiepreise zurückzuführen sein. Die Kernrate der Inflation dürfte im Betrachtungszeitraum sogar von 1,2% auf 1,1% in der Jahresrate gefallen sein, was einmal mehr den niedrigen Preisdruck untermauere. Die zuletzt erfolgte Aufwertung des Euro dürfte für zusätzlichen Gegenwind bei der Preisentwicklung sorgen und der EZB das Leben nicht leichter machen. EZB-Präsident Mario Draghi habe zuletzt bereits betont, dass die Entwicklung der Einheitswährung genauestens beobachtet werde. Am Montag werde Draghi eine Rede in Brüssel halten, der vor diesem Hintergrund zusätzliches Augenmerk zukommen dürfte.
Nur wenig vielversprechender sehe die Preisentwicklung in den USA aus. Die am Freitag zur Veröffentlichung anstehende Kernrate des PCE-Preisdeflators sei im September wohl von 1,4% auf 1,3% gefallen. Die niedrige Inflation freue die US-Verbraucher grundsätzlich - der von den Analysten erwartete Rückgang des Verbrauchervertrauens (Conference Board) auf 117,8 Punkte sollte auch vor dem Hintergrund der Auswirkungen der zuletzt starken Unwetter in den USA gesehen werden. Der augenscheinlich auch in den USA niedrige Inflationsdruck dürfte aber zusammen mit der straffenden Wirkung der im Oktober startenden Reduzierung der Bilanzsumme dazu geführt haben, dass zumindest einige Mitglieder des geldpolitischen Ausschusses der FED ihren erwarteten zukünftigen Zinspfad zuletzt moderat nach unten angepasst hätten.
Im Wochenverlauf würden gleich mehrere Reden verschiedener US-Notenbankvertreter im Rahmen unterschiedlicher Konferenzen erwartet (u.a. Dudley, Evans, Kashkari, Bullard, Rosengren, George und Harker), die allesamt auf weitere Einschätzungen der FED zum weiteren Zinsverlauf abgeklopft werden dürften. (22.09.2017/alc/a/a)
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