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Anleihen: Renditeplus vor Notenbanker-Woche
30.01.23 09:30
Deutsche Börse AG
Frankfurt (www.anleihencheck.de) - Die kurze Phase sinkender Renditen scheint vorbei, so die Deutsche Börse AG.
"Wir sehen wieder einen deutlichen Anstieg", erkläre Arthur Brunner von der ICF Bank. Der Hintergrund: Besser als erwartet ausgefallene US-Konjunkturdaten, etwa das robuste Wirtschaftswachstum im vierten Quartal. Solche Zahlen würden eher für fortgesetzte Leitzinserhöhungen sprechen. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen habe am Freitagmittag bei 2,25 Prozent gelegen nach kurzzeitig 1,95 Prozent vergangene Woche. Allerdings sei das Niveau von Ende 2022 noch nicht wieder erreicht: Am letzten Handelstag im alten Jahr sei die Rendite auf 2,56 Prozent geklettert.
"Es herrscht eine abwartende Haltung. Diese Woche steht der Doppelschlag von EZB und FED an", berichte Tim Oechsner von Steubing. Die US-Notenbank werde am Mittwoch über den künftigen Leitzins entscheiden, die EZB am Donnerstag. Für die FED werde eine Anhebung um 0,25 Punkte auf die Spanne von dann 4,50 bis 4,75 Prozent erwartet, für die EZB ein Plus von 50 Basispunkten auf dann 2,5 Prozent beim Einlagensatz.
Große Wellen an den Märkten müsse das aber nicht unbedingt auslösen. "Kommt es so wie erwartet, ist das ein 'Non Event'", bemerke Gregor Daniel von der Walter Ludwig Wertpapierhandelsbank.
Gut angekommen seien vergangene Woche neue Staatsanleihen von Spanien und Finnland, wie Brunner feststelle. "Die Nachfrage ist rege." Oechsner melde gute Umsätze in einer schon älteren Anleihe (ISIN EU000A1U9944 / WKN A1U994) des Europäischen Stabilitätsmechanismus ESM.
Was Unternehmensanleihen angehe, setze sich der Trend der Vorwochen fort: "Privatanleger*innen kaufen vor allem Anleihen bekannter Unternehmen mit Laufzeiten von zwei bis fünf Jahren", berichte Oechsner. "Die laufende Rendite sollte zudem die 3-Prozent-Hürde überschritten haben, die Bonität muss gut, der Name bekannt und die Geschäftsmodelle intakt sein."
Beispiele seien Papiere von Fraport mit Kupon von 2,125 Prozent und Fälligkeit 2027 (ISIN XS2198879145 / WKN A3E444), EnBW mit 0,625 Prozent bis 2025 (ISIN XS2156607702 / WKN A28V1E) sowie 4 Prozent bis 2035 (ISIN XS2579293536 / WKN A3LDC3) und BMW mit 0,625 Prozent bis 2023 (ISIN XS1948612905 / WKN A2RXDQ). Die Mindestanlagesumme liege jeweils bei 1.000 Euro.
"Kurzlaufende Anleihen sind weiter gefragt, etwa eine bis Ende 2024 laufende Mercedes-Benz-Anleihe (ISIN DE000A169G15 / WKN A169G1)", erkläre auch Brunner. Ebenfalls gesucht: Eine Porr-Hybridanleihe mit aktuell 5,375 Prozent Zins. Er berichte außerdem von guten Umsätzen in Bonds (ISIN NO0010861487 / WKN A2SAP3) von Aurelius Equity Opportunities, erst Verkäufe, dann Käufe.
Daniel beobachte ebenfalls eine gute Nachfrage nach Papieren von Mercedes-Benz, in diesem Fall mit 0,625 Prozent Kupon und Laufzeit bis 2027 (ISIN DE000A2R9ZU9 / WKN A2R9ZU), außerdem von VW mit 2,25 Prozent bis 2026 (ISIN XS1893631769 / WKN A2LQ6C) beziehungsweise 0 Prozent bis 2025 (ISIN XS2374595127 / WKN A2LQ6Q). Bei aktuellen Kursen ergebe das Renditen von 2,97 Prozent, 3,06 Prozent und 3,40 Prozent. "Weiter beliebt ist außerdem die schon in 13 Monaten fällige ThyssenKrupp-Anleihe mit Rendite von aktuell 3,66 Prozent."
Doch es werde nicht nur gekauft. "Wir sehen starke Abverkäufe bei Bonds von R-Logitech", melde Karim Döring von Oddo BHF. "Neuigkeiten von Metalcorp gab es aber nicht." R-Logitech sei eine Tochtergesellschaft der Monaco Ressources Group, zu der auch das Unternehmen Metalcorp gehöre. Das habe eine am 2. Oktober 2022 fällige Anleihe nicht zurückzahlen können.
Was Neuemissionen angehe, sei nach dem Boom zu Anfang des Jahres nun Ruhe eingekehrt. Döring spreche von einem "starken Rückgang". "Das Marktumfeld ist zu wechselhaft." (Ausgabe vom 27.01.2023) (30.01.2023/alc/a/a)
"Wir sehen wieder einen deutlichen Anstieg", erkläre Arthur Brunner von der ICF Bank. Der Hintergrund: Besser als erwartet ausgefallene US-Konjunkturdaten, etwa das robuste Wirtschaftswachstum im vierten Quartal. Solche Zahlen würden eher für fortgesetzte Leitzinserhöhungen sprechen. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen habe am Freitagmittag bei 2,25 Prozent gelegen nach kurzzeitig 1,95 Prozent vergangene Woche. Allerdings sei das Niveau von Ende 2022 noch nicht wieder erreicht: Am letzten Handelstag im alten Jahr sei die Rendite auf 2,56 Prozent geklettert.
"Es herrscht eine abwartende Haltung. Diese Woche steht der Doppelschlag von EZB und FED an", berichte Tim Oechsner von Steubing. Die US-Notenbank werde am Mittwoch über den künftigen Leitzins entscheiden, die EZB am Donnerstag. Für die FED werde eine Anhebung um 0,25 Punkte auf die Spanne von dann 4,50 bis 4,75 Prozent erwartet, für die EZB ein Plus von 50 Basispunkten auf dann 2,5 Prozent beim Einlagensatz.
Große Wellen an den Märkten müsse das aber nicht unbedingt auslösen. "Kommt es so wie erwartet, ist das ein 'Non Event'", bemerke Gregor Daniel von der Walter Ludwig Wertpapierhandelsbank.
Gut angekommen seien vergangene Woche neue Staatsanleihen von Spanien und Finnland, wie Brunner feststelle. "Die Nachfrage ist rege." Oechsner melde gute Umsätze in einer schon älteren Anleihe (ISIN EU000A1U9944 / WKN A1U994) des Europäischen Stabilitätsmechanismus ESM.
Beispiele seien Papiere von Fraport mit Kupon von 2,125 Prozent und Fälligkeit 2027 (ISIN XS2198879145 / WKN A3E444), EnBW mit 0,625 Prozent bis 2025 (ISIN XS2156607702 / WKN A28V1E) sowie 4 Prozent bis 2035 (ISIN XS2579293536 / WKN A3LDC3) und BMW mit 0,625 Prozent bis 2023 (ISIN XS1948612905 / WKN A2RXDQ). Die Mindestanlagesumme liege jeweils bei 1.000 Euro.
"Kurzlaufende Anleihen sind weiter gefragt, etwa eine bis Ende 2024 laufende Mercedes-Benz-Anleihe (ISIN DE000A169G15 / WKN A169G1)", erkläre auch Brunner. Ebenfalls gesucht: Eine Porr-Hybridanleihe mit aktuell 5,375 Prozent Zins. Er berichte außerdem von guten Umsätzen in Bonds (ISIN NO0010861487 / WKN A2SAP3) von Aurelius Equity Opportunities, erst Verkäufe, dann Käufe.
Daniel beobachte ebenfalls eine gute Nachfrage nach Papieren von Mercedes-Benz, in diesem Fall mit 0,625 Prozent Kupon und Laufzeit bis 2027 (ISIN DE000A2R9ZU9 / WKN A2R9ZU), außerdem von VW mit 2,25 Prozent bis 2026 (ISIN XS1893631769 / WKN A2LQ6C) beziehungsweise 0 Prozent bis 2025 (ISIN XS2374595127 / WKN A2LQ6Q). Bei aktuellen Kursen ergebe das Renditen von 2,97 Prozent, 3,06 Prozent und 3,40 Prozent. "Weiter beliebt ist außerdem die schon in 13 Monaten fällige ThyssenKrupp-Anleihe mit Rendite von aktuell 3,66 Prozent."
Doch es werde nicht nur gekauft. "Wir sehen starke Abverkäufe bei Bonds von R-Logitech", melde Karim Döring von Oddo BHF. "Neuigkeiten von Metalcorp gab es aber nicht." R-Logitech sei eine Tochtergesellschaft der Monaco Ressources Group, zu der auch das Unternehmen Metalcorp gehöre. Das habe eine am 2. Oktober 2022 fällige Anleihe nicht zurückzahlen können.
Was Neuemissionen angehe, sei nach dem Boom zu Anfang des Jahres nun Ruhe eingekehrt. Döring spreche von einem "starken Rückgang". "Das Marktumfeld ist zu wechselhaft." (Ausgabe vom 27.01.2023) (30.01.2023/alc/a/a)
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Kurs | Vortag | Veränderung | Datum/Zeit | |
93,40 € | 93,40 € | - € | 0,00% | 04.10./10:29 |
ISIN | WKN | Jahreshoch | Jahrestief | |
EU000A1U9944 | A1U994 | 94,81 € | 91,44 € |
Werte im Artikel
27.02.23
, Deutsche Börse AG
Anleihen: Renditen bleiben hoch